Tennis
Petkovic: "Viel Talent" im Frauen-Tennis, aber fehlende Breite
Andrea Petkovic sieht den Grund für die ausbleibenden Spitzenresultate deutscher Spielerinnen in der fehlenden Leistungsdichte im nationalen Frauentennis. "Diese Breite, aus denen vier oder fünf Spielerinnen hervorstechen, gibt es jetzt nicht mehr", sagte die ehemalige Top-10-Spielerin im Gespräch mit Eurosport.
Zwar gebe es in Deutschland aktuell "ein unglaubliches Potenzial und richtig viel Talent", die nötige Breite sei aber nicht mehr vorhanden, um dies voll auszuschöpfen. Laut Petkovic fehle so die Möglichkeit, dass "vielleicht jemand auch mal überraschend durchstartet".
Deutschlands Nachwuchsspielerinnen traut sie indes einiges zu: Mögliche Topspielerinnen gebe es beispielsweise in Eva Lys, Ella Seidel oder Jule Niemeier "ganz viele", die Schwierigkeit des Individualsports sei aber genau, "dass jede Geschichte individuell ist".
Anders als heute habe es zu Petkovics aktiver Zeit einen Pool aus "15 Spielerinnen in einem ähnlichen Alter" gegeben, welche "ebenfalls stark gespielt haben". Angelique Kerber, Sabine Lisicki und Julia Görges, mit denen Petkovic eine erfolgreiche Zeit im deutschen Frauentennis geprägt hatte, seien wie sie selbst lediglich diejenigen gewesen, "die sich später durchgesetzt haben", so die 37-Jährige.
Zugleich habe sich die Leistungsdichte im Frauentennis in den vergangenen Jahren generell stark entwickelt. Zu Beginn ihrer Tour-Zeit im Jahr 2008 haben noch nicht "alle Spielerinnen aus den Top 150 auf so einem hohen Niveau gespielt", erklärte die einstige Nummer neun der Welt. Stattdessen habe es "eine große Lücke" zwischen den Top 50 und dem Rest der Welt gegeben.