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Trotz Kritik an Machata-Sperre: Verband bleibt hart

  • Aktualisiert: 05.03.2014
  • 12:45 Uhr
  • SID
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Trotz der heftigen Kritik will der BSD die höchst umstrittene Wettkampfsperre für Manuel Machata in der Kufen-Affäre nicht noch einmal hinterfragen.

Berlin - Trotz der heftigen Kritik will der Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD) die höchst umstrittene Wettkampfsperre für den Piloten Manuel Machata in der Kufen-Affäre nicht noch einmal hinterfragen. "Das ist eine ganz einfache Sache: Wir haben im geschäftsführenden Präsidium einen ordentlichen Beschluss gefasst, der ist zunächst bindend. Wenn Herr Machata dagegen vorgehen will, muss er den Rechtsausschuss des BSD anrufen", sagte BSD-Vizepräsident Rainer M. Jacobus dem SID.

Diesen Schritt hatte Machata bereits angekündigt, nachdem der Weltmeister von 2011 vom BSD wegen "verbandsschädigen Verhaltens" mit einer Wettkampfsperre von einem Jahr und einer 5000-Euro-Geldstrafe belegt worden war. Machata, der sich nicht für Olympia in Sotschi qualifizieren konnte, hatte Kufen aus seinem Privatbesitz an den russischen Doppel-Olympiasieger Alexander Subkow weitergegeben. 

Da der Potsdamer offensichtlich gegen keine Athletenvereinbarung verstoßen hat, dürfte die BSD-Argumentation einem juristischen Verfahren nur schwerlich standhalten. Deshalb hatte unter anderem der Landessportbund Brandenburg "eine Rücknahme des Beschlusses" gefordert. Rekord-Weltmeisterin Sandra Kiriasis hatte die Entscheidung des Verbandes im SID-Interview als "beschämend und fast schon lächerlich" bezeichnet.

BSD-Vize Jacobus zeigte sich nicht überrascht über das vorwiegend negative Echo: "Ich habe kontroverse Reaktionen erwartet, das ist in solchen Fällen immer so. Ein wenig ist es ja auch angesagt, via Internet Funktionärs-Bashing zu betreiben." Jacobus betonte, dass man sich im Präsidium die Entscheidung "nicht leicht gemacht" habe.

Die auch aus den eigenen Reihen geäußerten Vorwürfe, der Verband wolle durch die Machata-Sperre nur von den eigentlichen Problemen im deutschen Bobteam nach der historischen Nullrunde in Sotschi ablenken, wies der Funktionär zurück. "Diese Sache hat mit dem Fall Machata nichts zu tun", sagte Jacobus und verwies auf eine Präsidiumssitzung am 21. März in Berchtesgaden, bei der der medaillenlose Olympia-Auftritt "intensiv und umfassend" aufgearbeitet werden soll.

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