Schwimmende Windkrafträder
- Veröffentlicht: 23.02.2022
- 14:36 Uhr
Schwimmende Windkrafträder stehen vor dem Durchbruch und könnten die Energiegewinnung aus Windkraft noch weiter vorantreiben. Erfahre in diesem Artikel mehr über die zukunftsträchtigen „Floating Offshore“-Windkraftwerke.
Vorteile von schwimmenden Windkraftanlagen
Windenergie ist erneuerbar und zukunftsträchtig, daran besteht kein Zweifel. Doch der Bau von Anlagen an Land ist häufig mit Widerständen aus der Bevölkerung verbunden. Immerhin arbeiten Windanlagen nicht lautlos, weswegen sie auch in gewissen Abständen zu Wohngebieten errichtet werden müssen. Aber nicht nur Menschen können von Windrädern an Land beeinträchtigt werden, auch für Tiere wie Vögel und Fledermäuse sind sie gefährlich. Zudem verändern sie das Landschaftsbild nachhaltig. Da wäre es doch ideal, wenn Windräder weit draußen auf dem Meer ihre Arbeit verrichten, wo sie niemanden stören können. Dort könnten riesige Flächen für die Windenergiegewinnung erschlossen werden – Experten schätzen, dass sich der zehnfache Strombedarf der Menschheit mit schwimmenden Windkraftanlagen decken ließe. Dazu kommt, dass die Errichtung schwimmender Anlagen günstiger ist als die von fest verankerten Windkraftwerken. Die schwimmenden Windkraftanlagen werden an Land vormontiert und dann zum Einsatzort transportiert, wo sie in wenigen Schritten zusammengesetzt und verankert werden. Die Errichtung von Fundamenten ist da wesentlich teurer – zumindest in tieferen Meeren. Der Branchenverband EuroWind spricht von einer Kostenminderung von rund 50 Prozent. Und wie sieht es mit den Umweltauswirkungen von schwimmenden Windkraftanlagen aus? Anders als bei Windrädern an Land haben Offshore-Windanlagen keinen bekannten negativen Einfluss auf Tiere oder Pflanzen. Es gibt keinerlei Beobachtungen, dass die Offshore-Windanlagen Nachteile für die Meeresflora und -fauna mit sich gebracht hätten.
Schwimmende Windkraftanlagen in Deutschland
Deutschland hat mit Nord- und Ostsee zwei relativ flache Meere vor der Tür, die ausreichende Flächen für fest verankerte Offshore-Windparks bieten. Die Errichtung dieser Anlagen in solch flachen Gewässern ist nicht zu kostspielig, weswegen der Bedarf an schwimmenden Windkraftanlagen in Deutschland bisher nicht vorhanden ist. In vielen anderen Teilen der Welt könnte man schwimmende Windkraftanlagen hingegen sehr gut gebrauchen, deswegen sind sie so zukunftsträchtig, dass große Energiekonzerne gerne in dieses Konzept investieren. Auch deutsche Unternehmen möchten den Anschluss an dieses globale Geschäft nicht verpassen und wirken an Testprojekten mit. RWE zum Beispiel beteiligt sich an technisch unterschiedlich funktionierenden schwimmenden Windkraftanlagen, die derzeit entwickelt oder ausgetestet werden. Auch die EnBW Energie Baden-Württemberg ist vom Zukunftspotential der schwimmenden Offshore-Windparks überzeugt. Das Unternehmen beteiligt sich an der Entwicklung einer neuartigen Anlage namens Nezzy2 , die von der deutschen AEROVIDE GmbH ins Leben gerufen wurde. Eines steht auf jeden Fall fest: Schwimmende Windkraftanlagen werden künftig auf den Weltmeeren noch eine bedeutende Rolle spielen.
Quellen
https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wie-wissen/Schwimmende-Windkraftanlagen-100.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Schwimmende_Windkraftanlage
https://www.badenova.de/blog/vorteile-und-nachteile-einer-windkraftanlage/