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Salary Cap, Cap Space und Dead Cap: So funktionieren Verträge in der NFL

  • Aktualisiert: 19.03.2023
  • 17:19 Uhr
  • ran.de
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© IMAGO/UPI Photo
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Der Salary Cap beschreibt die Obergrenze, die Teams in US-Profisportligen ihren Spielern jährlich an Gehältern zahlen dürfen. Was steckt dahinter? Wie funktioniert die Gehaltsobergrenze in der NFL? ran erklärt die wichtigsten Begriffe.

München - Der Salary Cap ist die Summe, über die die NFL-Teams jährlich für Spielergehälter verfügen.

Wenn Teams gegen diese Regelungen verstoßen, drohen Strafen, die von finanziellen Sanktionen bis zum Verlust von Draft-Picks reichen.

Die Gehaltsobergrenze dient als ein Instrument, um die Liga möglichst ausgeglichen zu halten. In der NFL darf sie deshalb nicht überschritten werden (hard cap). 

Es gibt aber nicht nur eine Ober-, sondern auch eine Mindestgrenze. Bedeutet: Jedes Team muss mindestens 89 Prozent des Caps auf seine Spielergehälter verwenden.

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Salary Cap liegt 2023 bei 224,8 Millionen Dollar

Der Salary Cap in der NFL beträgt in der kommenden Saison 224,8 Millionen Dollar pro Team. Er setzt sich zusammen aus den Gesamteinnahmen der NFL zum Beispiel durch Tickets oder TV-Verträge. Die Gesamtsumme wird durch die Anzahl der Mannschaften dividiert, was dann den Betrag pro Team ergibt.

Generell ist der Salary Cap zwar ein Instrument, um die Ausgeglichenheit zu gewährleisten. Wer als General Manager aber die Möglichkeiten des Systems auszureizen weiß, der kann bei der Kaderplanung jede Menge herausholen. Denn das Jonglieren mit den Zahlen ist trotz der auf den ersten Blick klaren Regeln und Grenzen durchaus eine Kunst, eine Wissenschaft für sich. 

Zum Beispiel dadurch, dass die Verträge so gestaltet oder zwischendurch auch umstrukturiert werden, um Geld einzusparen oder auf spätere Jahre umzuschichten. Parallel dazu könnte ein Anstieg der Obergrenze dem Team dann weitere Luft verschaffen.

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Eine Wissenschaft für sich

In der Regel können sich die Teams darauf verlassen, denn die Obergrenze wuchs in den vergangenen Jahren stetig, unterbrochen von der Corona-Krise, durch die der Salary Cap erstmals wieder sank.

Obwohl in den USA strenge Regeln gelten und Verträge offengelegt werden, ermöglicht es zum Beispiel der "Signing Bonus" (Unterschriftsbonus) selbst in der NFL, die Obergrenzen kurzfristig zu umgehen. Vereinfacht gesagt: Bekommt ein Spieler bei Vertragsabschluss fünf Millionen Dollar Handgeld bei einem Vertrag über fünf Jahre, kann das Geld hinsichtlich des Caps über die gesamte Vertragslaufzeit verteilt werden.

Außerdem ist es in der NFL möglich, ungenutztes Gehaltsbudget in die Folgesaison "mitzunehmen". Jedoch müssen die Teams hierfür in den vier Saisons zuvor durchschnittlich mindestens 89 Prozent ihres Gehaltsbudgets auch ausgegeben haben.

Wichtig für die Spieler ist vor allem das sogenannte garantierte Gehalt, denn das ist das Geld, das definitiv bezahlt wird. Heißt: Sollte ein Spieler vorzeitig entlassen werden, steht ihm das garantierte Geld trotzdem zu. Das restliche Geld des Vertrags verdient der Spieler im Laufe der Vertragslaufzeit.

Für das Team bedeutet das: Bei einer Trennung spart man das nicht garantierte Basis-Gehalt, möglicherweise bei einem Trade auch das garantierte Gehalt, den Signing Bonus aber nicht, der zählt dann weiterhin gegen den Cap.

So berechnet sich der "Cap Hit"

Der "Cap Hit" ist vereinfach gesagt der Anteil eines Spielers, mit dem er den Salary Cap, also die Gehaltsobergrenze seines Teams, belastet. Dieser setzt sich in der Regel zusammen aus Grundgehalt (garantiertes Gehalt), Signing Bonus und Bonuszahlungen.

Boni werden oft als Anreiz genutzt. Ein Workout-Bonus zum Beispiel für die Teilnahme an einer bestimmten Anzahl an Trainingseinheiten, oder aber der Roster-Bonus, wenn der Spieler es in den Kader schafft. Natürlich gehören auch sportliche Ziele wie Touchdowns, Passing Yards oder Sacks dazu.

Doch auch bei den Bonuszahlungen wird in der NFL in zwei Kategorien unterschieden, die sich in ihrer Wahrscheinlichkeit an Erfahrung aus der Vergangenheit orientieren.

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Den "LTBE (Likely to be earned)" und den "NLTBE (Not likely to be earned)". Während sich die wahrscheinlichen Bonuszahlungen im Cap Space wiederfinden, sind weitere Boni kein Teil der Gehaltsobergrenzen.

"LTBE" sind Ziele, die unter normalen Umständen eingehalten werden. Am Beispiel von Cooper Kupp, Wide Receiver der Los Angeles Rams, könnte das bedeuten, dass er einen LTBE-Bonus erhält, wenn er in zehn Spielen für die Rams in der Spielzeit 2022 startet. Ein "NLTBE"-Bonus wäre am selben Beispiel ebenfalls möglich gewesen. In der Saison 2020 machte Kupp noch knapp 1.000 Yards Raumgewinn, in der Saison 2021 waren es doppelt so viele, weshalb er einen NLTBE-Bonus bei entsprechender Klausel dafür hätte erhalten können.

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Tags: Wenn der Vertrag ausläuft

Zu den Möglichkeiten eines Teams gehört es auch, Spieler trotz eines auslaufenden Vertrags zu halten, dabei können sie einen Spieler mit einem sogenannten "Tag" belegen. Die Free Agency startet dann am 15. März.

"Trickserei" für mehr Cap Space

In jedem Jahr werden auch immer wieder Verträge neu strukturiert. In der Regel, um Cap Space freizuschaufeln, also um flüssiger zu werden. Beliebt ist es vor allem dann, wenn man unter dem Salary Cap bleiben muss oder größere Moves plant.

Das bedeutet "Dead Cap" oder "Dead Money" 

In dem Zusammenhang kommt es auch immer wieder zu Entlassungen. Wenn das während eines gültigen Vertrages passiert, würde das Team auf dem sogenannten "Dead Cap" oder auch "Dead Money" sitzen bleiben, das weiter gegen den Salary Cap gerechnet wird.

Dieses "tote Geld" berechnet sich aus der bislang ausgezahlten Summe des Vertrages, das mit dem verbleibenden garantierten Gehalt addiert wird. Von der Summe wird anschließend der bisherige gesamte Cap Hit abgezogen. Das Ergebnis ist der sogenannte Dead Cap. 


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