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Viel Arbeit für neuen Coach und Sportchef Baumann

Verein in der Findungsphase: Alles auf Anfang beim SV Werder Bremen

  • Aktualisiert: 01.06.2021
  • 19:57 Uhr
  • ran.de
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© Imago Images
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Der SV Werder Bremen hat Markus Anfang als neuen Trainer verpflichtet. Damit ist der erste Schritt in den Planungen für die Zweitliga-Saison erfolgt - doch auf Geschäftsführer Sport Frank Baumann und den neuen Hoffnungsträger wartet nach wie vor eine Menge Arbeit.

München/Bremen - In den vergangenen 48 Stunden überschlugen sich die Medienberichte: Kommt Markus Anfang nun zum SV Werder Bremen? Oder doch nicht?

Seit Dienstagnachmittag steht fest: Das Transfer-Hickhack um den ehemaligen Trainer des SV Darmstadt 98 ist beendet, zur kommenden Saison steht der 46-Jährige beim Traditionsverein aus dem Norden an der Seitenlinie und ist damit der erste Coach seit der Installierung von Robin Dutt im Jahr 2013, der nicht aus der eigenen U23 hochgezogen wird.

"Er hat auf seinen bisherigen Stationen als Cheftrainer im Profifußball gezeigt, dass er aus unterschiedlichen Gegebenheiten viel schaffen kann, dass er Siegermentalität vorleben und eine Mannschaft entwickeln kann", begründet Geschäftsführer Sport Frank Baumann in der Vereinsmitteilung die Wahl, für die auch ein Sportpsychologe und ein Kommunikationsexperte zurate gezogen wurden.

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Werder-Kader bekommt neues Gesicht

Genau diese Fähigkeiten muss Anfang nun an der Weser unter Beweis stellen. Um das Ziel Wiederaufstieg zu erreichen, das neben Baumann auch der neue Übungsleiter als klare Vorgabe ausgibt, bedarf es allem voran einer konkurrenzfähigen Mannschaft. Doch das Gesicht des Teams ist noch lange nicht klar, in der "Bild"-Zeitung sprach der Geschäftsführer Sport von notwendigen Transfereinnahmen in Höhe von rund 30 Millionen Euro.

Welche Spieler ganz oben auf der Verkaufsliste stehen, ließ der langjährige Bremer Kapitän in keinem Mediengespräch durchblicken - dass große Veränderungen notwendig sind, weiß aber auch der ehemalige deutsche Nationalspieler.

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An dieser Stelle kommt nun Anfang ins Spiel, der natürlich umgehend in die Planungen für die neue Saison eingebunden wird und bereits auf seinen vorherigen Stationen bewiesen hat, dass er eine runderneute Mannschaft - so wie es der SVW in der Saison 2021/22 sein wird - führen kann.

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Anfang: Als Tabellenführer in Köln geschasst

So geschehen beim 1. FC Köln, der nach dem Bundesliga-Abstieg 2018 den damaligen Kiel-Trainer, der mit der KSV nur knapp am Durchmarsch von der Dritten Liga in die Bundesliga gescheitert war, an den Rhein lotste. Und Anfang wusste in der Domstadt vor allem zu Beginn zu überzeugen. Der gebürtige Kölner führte den FC trotz der Abgänge von Leistungsträgern wie Anthony Modeste, Leonardo Bittencourt oder Yuya Osako an die Spitze der Zweiten Liga - und musste aufgrund eines "anhaltenden Negativtrends" drei Spieltage vor Schluss trotz des fast sicheren Aufstiegs seinen Posten räumen.

Ein ähnliches Szenario erwartet den Trainer, der für offensiven Fußball steht und sich somit schnell ein hohes Standing bei den Fans erarbeiten könnte, nun auch bei seiner neuen Station.

Für den ehemaligen Bundesliga-Spieler wird es darum gehen, eine neue Hierarchie zu entwickeln, jungen Spielern Vertrauen zu schenken und alteingesessene Akteure für die neue Aufgabe zu motivieren.

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Strukturelle Veränderungen folgen

"Wir stehen vor einer schwierigen, aber lösbaren Aufgabe, die unsere ganze Kraft, aber auch Geduld von uns allen erfordern wird. Ich bin hoch motiviert, um unser gemeinsames Ziel zu erreichen", gibt sich Anfang selbstbewusst. Doch mit welchem Spielermaterial er die Mission in Angriff nehmen kann, steht noch in den Sternen. Bislang hat sich einzig Stürmer-Talent Nick Woltemade öffentlich zum Klub bekannt, selbst mögliche Nutznießer der Situation wie die Youngster Eren Dinkci oder Felix Agu wurden zuletzt mit anderen Vereinen in Verbindung gebracht.

Allerdings werden am Osterdeich nicht nur auf dem Rasen die Karten neu gemischt, auch strukturell wird sich einiges verändern. Aufsichtsratsvorsitzender Marco Bode wird im September nicht zur erneuten Wahl kandidieren, ebenso drei weitere Mitglieder des Kontrollgremiums.

"Ein Abstieg ist eine Zäsur, die Konsequenzen haben muss", sagte Aufsichstratsmitglied Andreas Hoetzel der "Deichstube". Auch die Zukunft von Baumann, dessen Kontrakt im Sommer 2022 ausläuft, dürfte im neuen Aufsichtsrat diskutiert werden - Ausgang offen.

SVW: Vom Absteiger zum "Gejagten"

Große Veränderungen im Kader sind nur eine der Folgen, auch die gesamte Einstellung und Mentalität im Verein wird vom Umschwung tangiert werden.

In der kommenden Spielzeit zählen die Grün-Weißen nun nicht mehr zu den schwächeren Teams der Liga, sondern werden laut Baumann "die Gejagten" sein - eine neue Erfahrung für den Klub, der in den vergangenen beiden Spielzeiten im Tabellenkeller umherirrte und für einiges stand, aber nicht für offensives Spektakel und den Kampf um die vorderen Plätze.

Anfang und Werder - das könnte passen

Dies soll Anfang zurückbringen. Und alles in allem scheint er ein geeigneter Trainer für Werder zu sein - er hat bereits in einem ambitionierten Umfeld unter Erfolgsdruck gearbeitet, verfügt über Erfahrung im Unterhaus und hat seine Fähigkeiten in puncto Nachwuchsentwicklung in seiner Zeit als Jugendtrainer bei Bayer Leverkusen unter Beweis gestellt. Damals gewann er mit der U17 die Meisterschaft.

"Eine Persönlichkeit muss Widerstände überwinden", sagte der 46-Jährige im Januar 2021 in einem "FAZ"-Interview. Davon erwarten ihn bei seinem neuen Arbeitgeber einige, der Klub ist mitten in der Findungsphase.

Immerhin wurde mit dem neuen Trainer die wohl wichtigste Planstelle geschlossen - ein Ende der Arbeit ist aber noch lange nicht in Sicht.

Marcel Schwenk

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