5:1-Gala bei Bayer Leverkusen
FC Bayern: Die "rote Maschine" unter Julian Nagelsmann mit neuem Schwung
- Aktualisiert: 18.10.2021
- 02:21 Uhr
- ran.de/Markus Bosch
Der FC Bayern unter Trainer Julian Nagelsmann ist derzeit nicht zu stoppen - auch weil der junge Trainer die "rote Maschine" zu einem furchteinflößenden Team entwickelt.
Leverkusen/München - Die "rote Maschine" läuft. Ähnlich wie einst die Eishockey-Nationalmannschaft der Sowjetunion in den 80er-Jahren, dominiert der FC Bayern München seine Gegner in der Bundesliga.
Beim Gastspiel in Leverkusen gewannen die Münchner mit 5:1. Dabei gelangen ihnen vier Tore in gerade einmal acht Minuten.
"Ab der 30. Minute war es dann schon gigantisch", befand Bayerns Mittelfeld-Leader Joshua Kimmich nach der Partie bei "DAZN".
Der Rekordmeister spielte sich in dieser Phase komplett in einen Rausch und zerlegte die Hausherren nach allen Regeln der Kunst. Die Folge war ein 0:5 aus Bayer-Sicht - der höchste Pausenrückstand in der Geschichte der "Werkself". Leverkusen hatte wenig Zugriff.
Nach der Pause kontrollierten die Münchner die Partie und machten den 1:2-Ausrutscher gegen Eintracht Frankfurt eindrucksvoll vergessen.
"Wir hatten unfassbar viele Abschlüsse. Wir haben gut die Konterstärke weggenommen. Es war eine herausragend gute Halbzeit", erklärte Bayern-Trainer Julian Nagelsmann nach der Partie.
Bayern schießt 4,25 Tore pro Partie
Sein Team befindet sich in einer starken Form: 29 Tore in acht Bundesliga-Partien sind nur ein Beweis dafür. 50 Tore in zwölf Spielen lautet Bayerns Gesamt-Ausbeute in Pflichtspielen, macht 4,25 Tore pro Partie.
Keine Frage: Der junge Coach hat die Bayern in der ersten Saisonphase bereits ein gutes Stück in Richtung Top-Form gebracht.
Ein weiterer Beweis dafür ist die Defensivstärke unter Nagelsmann. Mit acht Gegentoren stellen die Münchner momentan die zweitbeste Defensive der Liga.
Dabei war die Abwehr in der Vorsaison unter Hansi Flick noch das Sorgenkind. Unter Nagelsmann ist davon nicht mehr viel zu sehen. Und das, obwohl mit Niklas Süle momentan ein nomineller Innenverteidiger die Defensivarbeit auf der rechten Seite verrichtet.
Der DFB-Nationalspieler befindet sich seit einigen Wochen in Topform und steht damit sinnbildlich für die positive Entwicklung einiger "Sorgenkinder" unter dem neuen Bayern-Trainer.
Zuallererst ist hier Leroy Sane zu nennen, der noch vor wenigen Wochen vom eigenen Anhang ausgepfiffen wurde, inzwischen aber auf der linken Seite in jeder Partie ordentlich abliefert und Torbeteiligungen beinahe wie am Fließband sammelt.
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Bayern-Bosse schwärmen: "Das mit Julian, das passt einfach"
Wurde Vorgänger Flick bereits als Spielerversteher gefeiert, steht ihm Nagelsmann in dieser Hinsicht kaum etwas nach. Wohl auch wegen seines Alters von 34 Jahren kann er mit den Stars auf Augenhöhe agieren. "Er nimmt sich ungeheuer viel Zeit für jeden Einzelnen, um seine Idee vom Fußball zu vermitteln", gewährte Kimmich unlängst Einblicke in die Arbeitsweise des Bayern-Coachs.
Nagelsmann gilt als detailversessen und innovativ, so auch gegen Leverkusen, als die Münchner in den Halbräumen des Mittelfelds beinahe nach Belieben schalten und walten konnten. Nagelsmann "versteht es, den Spielern Veränderungen schnell beizubringen, das zeichnet ihn aus", lobte Bayern-Boss Oliver Kahn seinen Coach.
Sportvorstand Hasan Salihamidzic zog bereits vor einigen Tagen ein eindeutiges Fazit: "Das mit Julian, das passt einfach."
Spätestens nach der Partie bei Bayer Leverkusen wird ihm dabei wohl niemand widersprechen. Nagelsmann will sich von den Lobeshymnen aber nicht blenden lassen. So richtig "wohlig und warm wird es erst", sagte er, "wenn ich Titel gewinne. Erst dann bin ich wirklich angekommen."
Aber bereits jetzt ist seine "rote Maschine" in beängstigender Form und weckt Erinnerungen an die vergangenen Jahre, als an den Bayern national und teilweise auch international kein Vorbeikommen war.
Markus Bosch
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