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Auf und Ab im Fußballgeschäft

FC Bayern München - Fiete Arp spricht Klartext: "Ist es die die ganze Kacke wert?"

  • Aktualisiert: 16.05.2023
  • 12:16 Uhr
  • ran.de
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© imago images/Nordphoto
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Fiete Arp wechselte einst als gefeiertes Talent von Hamburger SV zum FC Bayern München. Doch beim Rekordmeister konnte er sich nie durchsetzen - nun spricht er ungewöhnlich offen über die Schattenseiten des Geschäfts. 

Das Fußballgeschäft kann so glamourös wie gnadenlos sein. Fiete Arp weiß das wie kaum einer im deutschen Fußball.

Der Stürmer war 2019 nach einer brillanten Saison beim Hamburger SV nach München zum FC Bayern gewechselt. Nationalspieler? Torschützenkönig? Für das Talent schien kein Traum zu groß zu sein.

Der Transfer war groß begleitet worden und hatte auch im Hamburger Fanlager hohe Wellen geschlagen. "Dann bist du der geldgeile Vollidiot, der vom HSV zu Bayern gegangen ist. Ich bin ein riesiger HSV-Fan, dann beleidigen dich da die Leute durchgehend", erzählte Arp nun im Podcast "Einfach Fußball".

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Arp spricht offen über seine Erfahrungen bei Bayern

Beim Rekordmeister erlebte Arp dann die Härten des Geschäfts. Er konnte sich nicht durchsetzen, spielte kaum, trug aber hohe Erwartungen mit sich herum.

"Ich hatte noch nie das Gefühl, dass ich keinen Bock habe, wenn ich auf dem Platz stehe", sagte der 23-Jährige nun. "Aber wenn du dich wirklich mal mit deiner Situation auseinandersetzt – dann ging es in den fünfeinhalb Jahren viel zu lange um andere Dinge als um Fußball."

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Arp kann Fußball nicht genießen

Langsam habe sich bei ihm ein ungutes Gefühl eingeschlichen. "Ich habe mir auch mal gedacht: 'Ist es die die ganze Kacke wert?'", sagte Arp. Das habe aber wenig mit den Spielern und den Leuten zu tun, mit denen er gearbeitet hat. "Das hat einfach Bock gemacht. Nur konnte ich es nicht genießen, wegen der Dinge, die drumherum waren."

Dann sei noch "die Scheiß-Leistung" dazugekommen, weil er sich dachte: "'Fuck, war es vielleicht doch zu früh?' Dann kommst du ins Grübeln und spielst überhaupt nicht mehr das, was du spielen kannst."

Für die Profis spielte Arp nur 13 Minuten im DFB-Pokal, in der Bundesliga oder Champions League lief er nie auf.

Er wurde in die zweite Mannschaft versetzt, wo er sich aber auch nie als absoluter Stammspieler etablierte. In 42 Drittligaspielen schoss er acht Tore und bereitete drei vor.

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Bei Bayern stand Fußball für Arp nicht im Vordergrund

Mittlerweile ist Arp in Holstein Kiel aktiv. Seine Enttäuschung in München begründet er nun auch mit Ablenkungen vom Sport.

"Hätte ich die Ruhe und das Gefühl gehabt, das ich hier in Kiel habe, hätte ich wahrscheinlich ganz anders performen können. Ich habe mich aber an ganz anderen Dingen aufgehangen und konnte die Zeit gar nicht genießen, dass ich da (bei den Bayern) mittrainieren durfte", sagte Arp.

"Bei mir ging es leider viel zu lange nicht um Fußball. Gefühlt war das Medieninteresse immer noch sehr hoch, obwohl ich nicht gespielt habe. Natürlich wird dann über tausend andere Dinge berichtet, wenn du keine Spielzeit hast. Jeder hatte ein Bild von mir. Am Ende ging es nicht mehr um mich als Spieler, sondern um mich als Person. Es ging kaum noch um den Fußballspieler. Um den Menschen ging es in der ganzen Geschichte sowieso noch nie. Auch nicht, als es gut lief", so Arp weiter.

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Bei Bayern halfen Arp Alaba, Kimmich, Süle und Thiago

Gründe für seine Misere in München sucht Arp aber auch im Nachhinein nicht bei anderen.

Zur Situation mit den Profis des FC Bayern sagte er: "Es ist eine Fußballkabine. Die machen alle ihre dummen Witze. Jeder hat seine eigenen Macken, jeder ist auf seine eigene Art verrückt."

Zwar sei er zunächst extrem eingeschüchtert gewesen aufgrund der großen Namen, "aber dann siehst du, dass es genau das Gleiche ist, wie miteinander umgegangen wird. Die sind nur ein bisschen erfolgreicher und besser in dem, was sie machen".

Bei der Integration in München hätten ihm damals vor allem David Alaba und Jo Kimmich geholfen. "Niki Süle habe ich dann am besten kennengelernt über den Zeitraum. Auch Thiago!", sagte Arp. "Das waren damals Leute, die sich wirklich bemüht haben, diese Mannschaft zusammenzuhalten und die Neuen aufzunehmen."


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