Kritik an 50+1
FC Bayern München: Uli Hoeneß stichelt gegen BVB-Boss Watzke - "Wie immer Zweiter"
- Aktualisiert: 17.02.2023
- 10:28 Uhr
- ran.de
Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß und Hannover-Boss Martin Kind üben bei einer Podiumsdiskussion scharfe Kritik an der 50+1-Regel. Beide knöpfen sich zudem BVB-Chef Hans-Joachim Watzke vor.
Die 50+1-Regel beschäftigt den Fußball in Deutschland schon seit vielen Jahren. Beim von der "Hannoverschen Neuen Presse" veranstalteten Talkformat "Anstoß" haben sich nun Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeneß und Hannover-Boss Martin Kind zur Thematik geäußert und klare Positionen vertreten.
"Wir wären total dafür, dass die Regelung fällt", machte Hoeneß die Meinung beim Rekordmeister deutlich. Demnach gerate die Bundesliga "international total ins Hintertreffen. Deshalb ist England international weit vor uns", so der 71-Jährige, der die Argumente der Befürworter als "scheinheilig" bezeichnete.
Beim Thema Scheinheiligkeit wusste auch Kind seinen Teil zur Diskussion beizutragen. Vor allem die Tatsache, dass BVB-Boss und DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke als großer Unterstützer der 50+1-Regel auftritt, kommt alles andere als gut an.
Kind und Hoeneß greifen Watzke an
"Herr Watzke formuliert sehr differenziert. Borussia Dortmund ist die einzig börsennotierte Kapitalgesellschaft im deutschen Fußball, 96 Prozent der Anteile sind über den Kapitalmarkt verteilt. Das ist also ein typisches Wirtschaftsunternehmen. Aber dann wird fabuliert über 50+1, das sie selbst nicht einhalten", so Kind.
Und weiter: "Ich spekuliere mal, sie wollen verhindern, dass andere auch die Gelegenheit kriegen zu einer entsprechenden Kapitalbeschaffung."
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Hoeneß fordert größeren Einfluss des FC Bayern München
Klare und deutliche Worte fand Hoeneß derweil auch beim Thema Personalplanung im Aufsichtsrat der DFL. Auf die Frage, wieso die Münchner mit Watzke ausgerechnet einem BVB-Vertreter den Chefposten überlassen haben, sagte Hoeneß: "Watzke hat jetzt einen kleinen Vorsprung. Wie immer im Leben ist Dortmund aber anschließend Zweiter."
Ganz ohne Kritik am eigenen Verein kam er dann aber doch nicht aus. In Richtung von Bayern-CEO Oliver Kahn und dessen Vorstandskollegen richtete Hoeneß eine klare Botschaft: "Der Einfluss des FC Bayern in der DFL ist mir zu wenig. Sie sind aus meiner Sicht zu zurückhaltend. Ich denke, es sollte wieder mehr Bayern München, mehr 'Mia san Mia', in den deutschen Fußball kommen."