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Kommentar

Müller, Hummels und Reus: Weder Majestätsbeleidigung noch Demütigung - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 17.02.2023
  • 08:53 Uhr
  • ran.de / Martin Volkmar
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© getty/imago
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Bis vor kurzem noch unangefochtene Stammspieler, sind Ex-Weltmeister wie Mats Hummels und Thomas Müller, sowie Spieler aus der gleichen Generation wie Marco Reus immer öfter nur Bankdrücker. Das ist aber keine Demütigung, sondern ein unvermeidlicher Prozess. Ein Kommentar.

Von Martin Volkmar

Für jüngere Fußball-Fans, die nur das klägliche Scheitern der DFB-Auswahl bei den vergangenen drei Turnieren bewusst miterlebt haben, mag es kaum zu glauben sein, dass Deutschland 2014 tatsächlich die beste Mannschaft der Welt stellte.

Dass der WM-Triumph schon fast ein Jahrzehnt zurückliegt, sieht man auch an den alternden Helden von damals. Neun aus dem Aufgebot haben ihre Karriere bereits beendet, andere wie Toni Kroos, Lukas Podolski oder Mesut Özil werden dies voraussichtlich in nächster Zeit tun.

Und diejenigen, die noch unbedingt mithalten wollen, werden auch immer weniger gebraucht. Das gilt aktuell vor allem für die Kapitäne von Bayern München und Borussia Dortmund sowie deren Stellvertreter: Manuel Neuer, Thomas Müller, Marco Reus und Mats Hummels.

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Manuel Neuer und der Wink mit dem Zaunpfahl

Klar, im Gegensatz zu seinen Feldspielerkollegen wurde Neuer nicht auf die Ersatzbank gesetzt – aber die Verpflichtung von Yann Sommer und vor allem der Rauswurf seines langjährigen Torwarttrainers Toni Tapalovic sind schon ein Wink mit dem Zaunpfahl, dass man bei Bayern die Zukunft auch ohne den bald 37-Jährigen plant. Was Neuer offensichtlich tief enttäuscht, wie nicht nur sein kürzliches Wut-Interview zeigt, sondern auch das Fernbleiben bei den jüngsten Heimspielen.

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Bei seinem BVB-Spielführerkollegen Reus ist der Frust ebenfalls groß, nachdem er im Champions-League-Kracher gegen Chelsea 90 Minuten zuschauen musste. Den 33-Jährigen kann man übrigens auch getrost zum illustren 2014er-Kreis zählen, da er die WM nur wegen einer schweren Sprunggelenksverletzung im letzten DFB-Testspiel verpasste.

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An Reus, Müller und Hummels nagt der Zahn der Zeit

Wie beim auch danach immer wieder verletzten Reus, so nagt auch an Hummels und Müller sichtbar der Zahn der Zeit. Sie alle sind langsamer und anfälliger geworden und haben deshalb Probleme, sich gegen die deutlich jüngeren Konkurrenten durchzusetzen. Ihre Versetzung auf die Ersatzbank ist daher weder Majestätsbeleidigung noch Demütigung, sondern schlicht und ergreifend das Leistungsprinzip.

Doch so empathisch ihre Trainer Edin Terzic und Julian Nagelsmann auch versuchen, die durchaus heikle Ausbootung der Topverdiener zu moderieren, unterm Strich steht der Verlust der jahrelangen Unantastbarkeit als Stammspieler. Das heißt zwar nicht, dass der Weg zurück zu einer wichtigen Rolle verbaut ist, speziell Müller hatte vor seinem Bankplatz gegen Paris St. Germain dreimal in Folge für Bayern gespielt und getroffen und könnte bald wieder von Beginn an auflaufen.

Hummels und Müller: Teamplayer und Motivator

Mittelfristig aber geht die strahlende Laufbahn der einstigen Helden von Rio unwiderruflich und mit großen Schritten ihrem Ende entgegen. Das wissen die Betroffenen ganz offensichtlich auch selbst, jedenfalls haben vor allem Hummels und Müller ihre ungewohnte Reservistenrolle ohne sichtbar zur Schau gestellte Unzufriedenheit hingenommen und sich stattdessen als Teamplayer und Motivator in den Dienst der Sache gestellt.

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Bleibt zu hoffen, dass den Weltmeistern von 2014 der Abschied in Würde bei ihren Herzensvereinen besser gelingt. Bei Hummels und Müller sieht es so aus, bei Reus und vor allem Neuer weiß man es noch nicht so genau.


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