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Neun Punkte nach 23 Spielen

FC Schalke 04 vor Abstieg: Nicht nur die Schuld von Trainer Christian Gross

  • Aktualisiert: 27.02.2021
  • 18:53 Uhr
  • ran.de/Markus Bosch
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© imago images/RHR-Foto
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Der Abstieg von Schalke 04 scheint unausweichlich, Trainer Christian Gross soll Opfer einer "Revolte" seiner Spieler sein. Doch der Schweizer ist nicht der Hauptschuldige der königsblauen Misere, die auch für die Zukunft Probleme schafft.

Stuttgart /München - Der Abstieg des FC Schalke 04 ist wohl nicht mehr abzuwenden.

Neun Punkte nach 23 Spieltagen sind allein für sich schon ein sportlicher Offenbarungseid, doch die Schalker sorgen sowohl auf als auch neben dem Platz beinahe täglich für neue Schlagzeilen.

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Winterzugänge sollen gegen Gross revoltieren

Vor der Partie gegen den VfB Stuttgart berichteten mehrere Medien von einer Spielerrevolte gegen Trainer Christian Gross. Mehrere Spieler, laut "Bild" die drei Winterneuzugänge Sead Kolasinac, Klaas-Jan Huntelaar und Shkodran Mustafi, sollen sich bei Sportvorstand Jochen Schneider für einen erneuten Trainerwechsel ausgesprochen haben.

"Es gab keinen Spieler, der mit einem solchen Anliegen bei Jochen Schneider vorgesprochen hat", hieß es vom Verein dazu auf Nachfrage von ran. "Dass es speziell nach der Derby-Niederlage Frust gab, ist doch völlig klar. Dass dazu auch offene Gespräche und eine Aufarbeitung der aktuellen Situation gehören, daraus machen wir gar keinen Hehl."

Gross setzt auf "Offenheit und Direktheit"

Und weiter: "So etwas wie eine 'Revolte' oder 'Revolution' hat es nicht gegeben." Auch Gross erklärte sich vor der Partie in Stuttgart und meinte bei "Sky": "Ich erwarte grundsätzlich von den Spielern, wenn sie etwas stört, dass sie direkt zu mir kommen. Das ist nicht passiert."

"Ich habe gelernt, dass Offenheit und Direktheit, die besten Mittel sind, um im Leistungssport erfolgreich zu sein", führte Gross weiter aus.

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Schalke kassiert drei Treffer nach Ecken

So deutlich Gross' Worte vor der Partie waren, die, die er an die Mannschaft gerichtet hatte, schienen in Stuttgart von Anfang an komplett zu verpuffen. Bereits nach 34 Minuten lagen die Königsblauen mit 0:3 zurück.

Alle drei Treffer fielen nach Stuttgarter Ecken. Nun sind Standards und deren Verteidigung eine Angelegenheit, die im Training eingeübt wird. Nach einem kurzen Aufflackern durch einen Kolasinac-Treffer und einem Strafstoß, den ausgerechnet der zum x-ten mal begnadigte Nabil Bentaleb verschoss, ergaben sich die "Knappen" endgültig ihrem Schicksal und gingen schlussendlich mit einer 1:5-Packung vom Feld.

Der nächste Offenbarungseid, der auch an Gross nicht spurlos vorbeigehen wird. Natürlich fehlen zahlreiche Spieler und das Spielglück scheint S04 komplett abhanden gekommen zu sein. Aber der 66-jährige Schweizer, dessen Verpflichtung nicht nur von positiven Stimmen begleitet wurde, hat es nicht geschafft, den Schalker Spielern eine Idee zu vermitteln, um wieder Erfolgserlebnisse zu erzielen.

Einzelkritik: Die Noten der Schalke-Profis zum Spiel in Stuttgart

S04-Noten: Vier Sechser und ein Lichtblick

Der nächste Nackenschlag für den FC Schalke 04 und immer wieder neue Tiefpunkte. Beim Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart präsentieren sich die Schalker im ersten Durchgang erneut blamabel, kassieren wieder drei Gegentore nach einer Ecke und verlieren mit 1:5. Nach der Halbzeit ist ihnen dann aber wenigsten der Wille nicht abzusprechen. Die Schalke-Profis in der Einzelkritik.

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  • 27.02.2021
  • 17:31 Uhr
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Zahlreiche Vorwürfe an Schalke-Trainer Gross

Stattdessen lauten immer wieder zu lesende Vorwürfe aus der Mannschaft an den Schweizer: Die Trainingsgestaltung sei schlecht, taktisch sei Gross nicht auf der Höhe und von der Seitenlinie kämen zu wenig Impulse.

Auch an seiner alten Wirkungsstätte in Stuttgart griff Gross nur selten ein und vermittelte nie den Eindruck, dass er selbst noch an die Wende seiner Mannschaft glaubte. Spätestens der verschossene Elfmeter durch Bentaleb war der endgültige Schalker Nackenschlag in dieser Partie.

Winter-Zugänge sind Teil des Problems

Aber nicht nur Gross gab in dieser Partie keine gute Figur ab, auch die angeblichen "Rebellen" trugen ihren Teil dazu bei. Der 2014er Weltmeister Mustafi schüttelte nach jedem Gegentor den Kopf, sah aber bei zwei Gegentreffern selbst nicht gut aus. Arsenal-Leihgabe und Kapitän Kolasinac traf zwar zum zwischenzeitlichen 1:3, offenbarte aber defensiv einige Probleme. Und Huntelaar? Der Niederländer hat seit seinem Wechsel erst in einem Spiel auf dem Platz gestanden.

Dabei wurde das Trio im Winter auch ein Stück weit mit der Hoffnung verpflichtet, den Karren auf wundersame Weise doch noch aus dem Dreck ziehen zu können. Schon jetzt lässt sich festhalten, dass dies nicht gelingt.

Schalke vor ungewisser Zukunft

Aber nicht die Defizite von Gross, dem vierten Schalker Trainer in dieser Saison, nicht die Winter-Neuzugänge und auch nicht Sportvorstand Jochen Schneider oder die Schalker Mannschaft insgesamt sind Alleinschuldige dieser Entwicklung über mittlerweile mehr als ein Jahr. Vielmehr trägt jeder einzelne Protagonist seinen Anteil am desaströsen Schalker Absturz, der nun wohl in Liga zwei ein Ende finden muss - allein schon aus finanziellen Gründen.

Die Schalker Fans haben sich bereits seit längerem mit dem Niedergang ihres Lieblingsklubs abgefunden, aber nach der relativ wehrlosen 0:4-Pleite im Derby gegen Borussia Dortmund machten einige ihrem Ärger direkt Luft. Daher geht es nun für S04 auch darum, trotz der sportlich ausweglosen Lage nicht jeglichen Kredit beim bislang so treuen und bereits leiderprobten Anhang zu verspielen.

Denn spätestens bei der "Mission Wiederaufstieg" wären Differenzen mit dem eigenen Anhang ein weiteres Hindernis im ohnehin mit zahlreichen Ungewissheiten und Hürden gespickten Parcours der Schalker.

Die kommenden Wochen auf dem Platz werden also über die kommenden Jahre außerhalb des Platzes entscheiden.

Markus Bosch

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