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Paulo Sergio: "Man muss Niko mehr Zeit geben"

  • Aktualisiert: 16.11.2018
  • 13:28 Uhr
  • ran.de
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© getty
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198 Bundesliga-Spiele bestritt Paulo Sergio für Bayer Leverkusen und den FC Bayern München. Sowohl bei der Werkself wie auch beim Rekordmeister spielte der 49-Jährige mit Bayern-Trainer Niko Kovac zusammen. ran.de traf den Weltmeister von 1994 dabei zum Gespräch über die Probleme der Bayern, die Chancen des BVB und Niko Kovac.

Rio de Janeiro – 198 Bundesliga-Spiel bestritt Paulo Sergio für Bayer Leverkusen und den FC Bayern München. Sowohl bei der Werkself wie auch beim Rekordmeister spielte der 49-Jährige mit Bayern-Trainer Niko Kovac zusammen.

Für die DFL ist der Brasilianer als Botschafter tätig, gemeinsam mit Ze Roberto warb Sergio zuletzt bei der "Bundesliga Experience" in Rio de Janeiro für die Bundesliga. ran.de traf den Weltmeister von 1994 dabei zum Gespräch über die Probleme der Bayern, die Chancen des BVB und Niko Kovac.

Frage: Paulo Sergio, schlagen zwei Herzen in Ihrer Brust? Als Botschafter der Bundesliga ist es für Sie von Vorteil, wenn Bayern München wie zuletzt gegen Borussia Dortmund verliert. Als ehemaligem Spieler des FC Bayern dürfte Ihnen das aber nicht allzu sehr gefallen…

Paulo Sergio: Ich bin für guten Fußball. Klar, dass Bayern München und Bayer Leverkusen die Vereine sind, die mich in Deutschland herzlich aufgenommen haben. Ich hatte vier exzellente Jahre bei Bayer Leverkusen, ich habe viel gelernt, die Sprache, die Kultur, damit ich danach zu Bayern München gehen konnte. Also ist es mir ein Anliegen, dass die Bundesliga Erfolg hat.

Frage: Was muss passieren, damit die Bundesliga etwa in Brasilien, wo sie zuletzt mit dem Fußballfestival "Bundesliga Experience" zu Gast war, Erfolg hat?

Paulo Sergio: Viele brasilianische Jungs schauen die Bundesliga schon, kennen viele Spieler in Deutschland. Diese Veranstaltung hilft, dass sich der brasilianische Fan noch mehr an die Bundesliga annähert. Trainer aus Deutschland sind hierhergekommen, Spieler, die in Deutschland Geschichte geschrieben haben. Ich habe unzählige Nachrichten bekommen, um dieses Projekt auch in andere Regionen Brasiliens zu bringen.

Frage: Das Spiel Dortmund gegen Bayern war Werbung für den deutschen Fußball.Aber was fehlt den Bayern aktuell zu ihrer gewohnten Stärke, wo liegen die Probleme? 

Paulo Sergio: Während all der Jahre immer das gleiche Niveau zu halten, ist sehr schwierig. Klar, dass Bayern einen starken Kader hat, wegen der Namen, mit der Verantwortung, immer zu gewinnen. Aber die Dortmunder Mannschaft und die jungen Spieler mit dieser Lust, zu gewinnen, überraschen in dieser Saison. Dann sind da noch Leipzig und ein paar andere Mannschaften - das ist ein wichtiger Moment für die deutsche Meisterschaft.

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Frage: Wenn Bayern München nicht die Ergebnisse liefert, die man erwartet, taucht fast immer ein Wort auf: Krise.

Paulo Sergio: Bei Bayern, einer Mannschaft, die sechs Mal hintereinander die Meisterschaft gewonnen hat, kann man nicht von Krise sprechen. Klar, dass die Mannschaft sich nicht gefunden hat, sie hat auch einen neuen Trainer, eine neue Arbeitsweise. Ich glaube, man muss Geduld haben. Nachdem das erst der Anfang der Meisterschaft ist, kann noch vieles passieren.
Frage: Muss ein Trainer beim FC Bayern nicht sofort Erfolg haben?Er hat selten Zeit, um seine Ideen zu entwickeln und umzusetzen.

Paulo Sergio: Ich glaube, als Brazzo, Uli Hoeneß und Rummenigge Niko Kovac verpflichtet haben, wussten sie von den Schwierigkeiten. Die Mannschaft hatte im vergangenen Jahr auch ihre Aufs und Abs. Und jetzt an den Erfolg anzuschließen, ist nicht einfach. Aber Bayern hat alles, um die Situation zu verändern und näher an die Spitze zu kommen.

Frage: Welche Erinnerungen haben Sie an Niko Kovac, mit dem Sie bei Bayer Leverkusen und Bayern München zusammengespielt haben? 

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Paulo Sergio: Niko war immer ein zielgerichteter, willensstarker Spieler. Taktisch diszipliniert, hat er im Mittelfeld immer die harte Arbeit gemacht, um uns im Angriff zu stärken.

Frage: Uli Hoeneß hat Veränderungen in der Vereinsführung angekündigt, aber vor dem Spiel gegen Dortmund auch Kovac den Rücken gestärkt.

Paulo Sergio: Uli Hoeneß ist eine Ikone des FC Bayern, er ist immer fundamental wichtig gewesen. Wie Bayern München heute dasteht, verursacht bei vielen Klubs Neid. Die Präsenz von Uli Hoeneß ist und war sehr wichtig in der Erfolgsgeschichte von Bayern München.

Frage: Würden Sie Niko Kovac mehr Zeit geben? Die Situation bei Bayern München scheint eine Mischung aus einem Trainer zu sein, der noch mehr Erfahrung braucht und einer Mannschaft, die neue Impulse braucht.

Paulo Sergio: Ja, ich würde ihm mehr Zeit geben, auch wenn man die Mannschaft verjüngen muss. Man sieht, wie die Mannschaft von Borussia Dortmund mit vielen jungen Spielern aufgetreten ist. Niko hat mit einer jungen Mannschaft wie Eintracht Frankfurt gearbeitet und ist DFB-Pokalsieger geworden. Auf Portugiesisch sagt man, man muss der Zeit ihre Zeit geben. Ich bin kein großer Fan davon, wie in Brasilien ständig den Trainer zu wechseln.

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Frage: Und die Spieler, was können Robben und Ribéry der Mannschaft den Bayern noch geben?

Paulo Sergio: Ich pflege zu sagen, dass die Erfahrung immer sehr wichtig ist. Logisch, dass Franck und Arjen nicht mehr die Vitalität haben, die sie hatten, als sie 28 oder 30 Jahre alt und auf dem Höhepunkt ihrer Form waren. Aber sie sind Spieler, die arbeiten, die bestimmt sind, die diszipliniert sind. Wir können nicht von diesen Spielern das fordern, was sie vor einigen Jahren gebracht haben. Sie sind jedoch erfahrene Spieler, die sehr viel an die jungen Spieler weitergeben können.

Frage: Braucht Bayern neue Spieler schon in der Winterpause?

Paulo Sergio: Es sind schon neue Spieler gekommen und deren Integration ist wichtig. Es geht nicht darum, einfach alle Spieler auszutauschen, man muss auch damit sehr vorsichtig sein.

Frage: James scheint ein besonderer Fall zu sein, er könnte Bayern in der Winterpause verlassen.

Paulo Sergio: Ich sehe nicht, dass es da irgendetwas gibt. Klar, dass die Fans und die Presse immer darüber sprechen, wenn ein Spieler nicht spielt. Sie sagen, dass ein Problem zwischen Trainer und Spieler existiert. Aber Niko hat viele Optionen. Bayern München hat in seiner Geschichte, seit ich dort war, nie einem Spieler Vorrang gegeben. Es geht immer um den Moment. Wenn man gut spielt, spielt man, wenn nicht, sitzt man auf der Bank. Oder es geht um Rotation, weil es viele Spiele über das Jahr sind. James ist ein wichtiger Spieler. Dass er sich schwer verletzt hat, ist sehr unglücklich und schade.

Frage: Würden Sie sagen, dass man schon von einer Wachablösung in der Bundesliga sprechen kann?

Paulo Sergio: Man kann das nicht sagen. Man kann sagen, dass die Zeit der Borussia gekommen ist, wenn sie den Titel gewonnen hat. Davor muss man sehr vorsichtig sein, in der Meisterschaft kann noch viel passieren. Da ist noch Leipzig und da sind andere Mannschaften, es sind erst elf Spieltage gespielt, die Meisterschaft ist sehr lang. Dann kommt der Winter. Mal schauen, wie diese jungen Spieler sich im Winter zurechtfinden.

Das Interview führte Martina Farmbauer

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