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FC Bayern München - RB Leipzig 0:0

Timo Werner verpasst Antwort auf verbale Ohrfeige

  • Aktualisiert: 10.02.2020
  • 00:33 Uhr
  • ran.de / Rainer Nachtwey
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© imago
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RB Leipzig kommt im Bundesliga-Topspiel beim FC Bayern zu einem Punkt, Timo Werner vergibt aber die Chance auf mehr. Beim Nationalspieler läuft es aktuell nicht.

München - Den Kopf gesenkt, leicht schlurfend, der Ansatz eines leichten Humpelns. Die Augen müde.

Timo Werner schüttelte leicht den Kopf. Nein, er wolle nichts sagen.

Das war es. Grußlos verließ der Nationalspieler nach dem 0:0 von RB Leipzig beim FC Bayern die Allianz Arena.

Ab in den Bus. Als Teambuilding-Maßnahme wurde die rund 420 Kilometer lange Busfahrt ins beheimatete Sachsen schon scherzhaft unter den Journalisten genannt, nachdem klar war, Sturm "Sabine" lässt einen Flug München-Leipzig nicht zu.

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"Den muss ich machen"

Vielleicht gar nicht so schlecht. Denn nach den schwachen Partien der vergangenen drei Spieltage und dem Pokal-Aus gegen Eintracht Frankfurt war die Leistung der Roten Bullen zwar ansprechender, jedoch war auch eine Unzufriedenheit während der Partie nicht zu übersehen.

So beschwerte sich Werner wild gestikulierend, die Arme nach oben werfend und sich wegdrehend, als Tyler Adams ihn nicht anspielte.

Viel mehr dürfte sich Werner aber über sich selbst ärgern. Die riesengroße Torchance in der 63. Minute, als er völlig frei vor Manuel Neuer neben das Tor schoss.

"Gar keine Frage, den muss ich machen. In der zweiten Hälfte waren wir die bessere Mannschaft. Wir hätten gewinnen können", hatte Werner nach der Partie noch bei "Sky" gesagt, ehe er sich dann selbst ein Redeverbot auferlegte.

Nur in einem von fünf Spielen 2020 getroffen

Gewinnen können? Vielleicht sogar müssen. Immerhin hatte Werner die große Chance, der Partie einen völlig neuen Dreh zu geben, nachdem zuvor bereits Marcel Sabitzer 25 Sekunden nach Beginn der zweiten Halbzeit den Ball über den Kasten geballert hatte.

Werner verpasste im achten Spiel als Leipziger gegen den FC Bayern sein viertes Tor. Seit nunmehr vier Duellen mit den Münchnern wartet er auf einen Treffer, erzielte zwei Tore bei jenem verrückten 4:5 am vorletzten Spieltag der Saison 2016/17. Einer Niederlage.

Entscheidende Tore in großen Momenten? Noch fehlen dem 23 Jahre alten Stürmer diese Momente. Der Moment war in der 63. Minute da.

Bei Werner läuft es nicht mehr so wie noch in der Hinrunde. Im Jahr 2020 traf nur in einem der bisherigen fünf Spiele, zum Auftakt gegen Union Berlin doppelt - beim bis dato einzigen Sieg.

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Krösche nimmt Werner bei ran.de in Schutz

10,4 Kilometer spulte Werner auf der Außenbahn gegen den FC Bayern ab - zunächst links, nach Christopher Nkunkus Auswechslung rechts.

Die Zweikampfwerte bei einer Quote von 43 Prozent - zehn gewonnene, 13 verlorene - für einen Offensivspieler solide, seine Torschussausbeute von fünf stark, die Erfolgsquote von 0 Prozent, vor allem mit jenem vergebenen Versuch in der 63. Minute, eher schwach.

Allerdings wirkte er gegen die Münchner auch weit defensiver, musste weitere Wege laufen. "Timo hat das gut gemacht, es war nicht einfach für ihn, weil wir tiefer verteidigt haben", sagte Sportdirektor Markus Krösche im Gespräch mit ran.de. "Er hatte seine Möglichkeiten. Schade, dass er den einen nicht getroffen hat."

Sabitzer denkt vor dem Tor

Während Werner schwieg, meldeten sich andere zu Wort, Sabitzer, der mit der anderen Großchance, zum Beispiel. Der vergebenen Chance weinte der Österreicher nicht hinterher, auch wenn er zugab: "Ganz klar, den muss ich machen."

Allerdings war wohl wieder das Denken vor dem Tor das Problem: "Ich habe im Augenwinkel gesehen, dass Pavard reingrätscht, daher hatte ich Angst, dass er ihn blockt, wenn ich flach schieße. Dann haben ich ihn leider über das Tor gesemmelt."

Auch Bayern-Coach Hansi Flick gestand ein: "Wir hatten Glück mit den Chancen von Timo Werner und Sabitzer."

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Hauptsache nicht verloren

Immerhin sah Letzterer auch Positives in dem "verdienten" Unentschieden. "Wir wollten unbedingt vermeiden, dass wir hier verlieren", sagte Leipzigs Kapitän und mit Blick auf einen Vier-Punkte-Rückstand bei einer Niederlage meinte er: "Dann wäre es fast unmöglich gewesen, dran zu bleiben."

So bleibt Leipzig auf einen Zähler an den Münchnern dran, wahrt die Chance, auf den ersten Meistertitel. Kommende Woche geht es gegen Werder Bremen. Danach wartet in der Champions League Tottenham Hotspur.

Jose Mourinho, der Trainer der Londoner, verfolgte die Partie in der Allianz Arena, nahm die Leipziger unter die Lupe, sah aber eben auch Werners Fehlschuss.

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Werner entschuldigt sich bei Nagelsmann

"Es gibt Tage, da macht er ihn rein. Es gibt auch Tage, da macht er ihn nicht rein", sagte Nagelsmann bei "Sky" auf Werners große Chance angesprochen.

Bei der Auswechslung hatte Nagelsmann Werner noch in Arm genommen, ihm einen aufmunternden Klapps gegeben, worauf sich dieser für den Fehlschuss "mehr oder weniger entschuldigt" habe.

Werner gelang damit auch nicht die passende Antwort auf die verbale Ohrfeige von Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic, der den Stürmer mit seinem Spielstil als nicht passend für die Münchner bezeichnet hatte.

Tore sind da eigentlich immer die beste Antwort. Aber Werner schwieg. Auf dem Platz und im Interview-Bereich.

Rainer Nachtwey

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