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Neustart unter Adi Hütter

Vor Supercup gegen Bayern: Eintracht Frankfurt sucht sein neues Herz

  • Aktualisiert: 12.08.2018
  • 10:06 Uhr
  • ran.de / Tim Brack
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Neuer Trainer, neue Philosophie, viele Wechsel: Eintracht Frankfurt muss einen großen Umbruch moderieren. Vor dem Supercup gegen den FC Bayern gibt es aber positive Zeichen. 

München - Es gibt Rätsel im Fußball, für die gibt es keine Lösung. Der Supercup ist eines davon. Wie wichtig ist dieses Spiel zwischen dem DFB-Pokalsieger und dem Deutschen Meister kurz vor dem Start der Bundesliga? Manche sagen, die Veranstaltung sei zu vernachlässigen, kaum besser als ein Testspiel. Für andere ist sie von großer Wichtigkeit, schließlich geht es um den ersten Titel der Saison.

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) steht für die letztere der beiden Meinungen. Für sie ist der Supercup ein Pflichtspiel, deswegen müssen auch die Regeln für ein Pflichtspiel eingehalten werden. Das stellte Eintracht Frankfurt vor dem Duell gegen den FC Bayern (20.30 Uhr im LIVETICKER) vor ein Problem. Der DFB-Pokalsieger, der vergangene Saison als Multi-Kulti-Truppe gefeiert wurde, hatte zu wenige Profis mit einem deutschen Pass in seinem Kader. Zwölf müssen es laut DFL-Bestimmung sein, zehn waren es bei der Eintracht.

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In Frankfurt sind sie gewieft genug, um sich davon nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Die Mannschaft befindet sich mal wieder im Umbruch – eine Situation, die die Frankfurter kennen, in der man aber schon auch mal den Überblick verlieren kann. Sportvorstand Fredi Bobic stattete kurzerhand zwei Jugendspieler mit einem Profivertrag aus. Problem gelöst. Doch der Vorgang spiegelt die Situation, in der sich der Verein befindet, gut wider.

Das Herz der Frankfurter ist weg

Neun Spieler haben den Klub verlassen, acht Neue sind gekommen. Die Weggänge sind so substanziell, dass man sich fragt, wer auf dem Platz Orientierung geben soll. Lukas Hradecky hält jetzt für Leverkusen, Marius Wolf stürmt für Borussia Dortmund, Omar Mascarell gibt dem Spiel von Schalke 04 noch mehr Defensivstruktur und Kevin-Prince Boateng führt den US Sassuolo in Italien an. Gerade der Mittelfeldspieler ist auch als Autorität in der Kabine ein großer Verlust. Er galt als Herz der Mannschaft. "Boateng kann man nicht eins zu eins ersetzen", beteuerte auch der neue Eintracht-Trainer Adi Hütter in der "Frankfurter Rundschau". Zudem verlängerte der Verein den Vertrag mit Identifikationsfigur Alex Meier nicht, der von vielen Fans religiös verehrt wird.

Für das Duell gegen Ex-Trainer Niko Kovac, der jetzt den FC Bayern trainiert, werden diese Spieler immens fehlen, die Unterschiedspieler. Einen davon haben die Frankfurter noch in ihren Reihen, den Flügelkraftprotz Ante Rebic. Der Kroate spielte vor den Scouts der Welt eine hervorragende WM und lange hatten die Frankfurter Angst, Rebic könnte bald weg sein. Eine anberaumte Pressekonferenz mit dem 24-Jährigen wurde am Mittwoch kurzfristig abgesagt. Die Fragen zu einem Transfer hätten die Veranstaltung zu sehr bestimmen können, dachten sich die Verantwortlichen in Frankfurt. Nur zwei Tage später wollten sie dann doch etwas zur Situation von Rebic mitteilen. Es waren gute Nachrichten.

Der Kroate verlängerte vorzeitig seinen Vertrag um ein weiteres Jahr bis 2022. "Es spricht für Eintracht Frankfurt, dass es uns gelungen ist einen solchen starken Spieler, den man durchaus als Senkrechtstarter bezeichnen kann, zu halten", verkündete Sportvorstand Bobic. "Ante wurde von einigen Topklubs umworben und hatte auch das eine oder andere wirtschaftlich bessere Angebot vorliegen. Dass er bei uns bleibt, zeigt, dass er den Adler im Herzen trägt und wir mit unseren Planungen auf dem richtigen Weg sind." Auch Bobic und Vorstandskollege Axel Hellmann verlängerten ihre Arbeitspapiere, jeweils bis 2023. "Ich fühle mich wohl. Ich spüre die Wucht dieses Vereins", sagte Bobic.

Für den Sportvorstand sind es positive Zeichen, die kurz vor dem Supercup nötig waren. Auf der Haben-Seite stehen bei den Transfers zwar acht Zugänge, von denen verfügt aber nur Nicolai Müller über Bundesligaerfahrung. Der Rest gehört vorwiegend in die Kategorie Talent und soll am besten eine ähnliche Entwicklung nehmen wie Ante Rebic. Seine Verlängerung feierten die Verantwortlichen auf Twitter als #Antedankfest. Auch Trainer Hütter dürfte sich freuen, dass er auf die Dynamik von Rebic setzen kann. Die vielen Spielerwechsel erschweren die Arbeit des Trainers ohnehin schon genug.

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Zweite Titel-Chance in kurzer Zeit für Frankfurt

Der Österreicher wollte in der Vorbereitung eine neue Philosophie etablieren. "Ich stehe für offensiven Fußball", sagt der Trainer über sich. Er verschrieb der Eintracht kompromissloses Angriffspressing. Das war für die Frankfurter, die sich in der vergangenen Saison zwar als taktische kluge und kompakte Truppe zeigten, zunächst zu viel. Hütter reagierte, drosselte den Stilumbruch und ließ wieder etwas defensiver spielen, aber mit Mittelfeldpressing. "Er hat einen klaren Plan und eine deutliche Ansprache. Wir trauen ihm sehr viel zu", sagte Sportdirektor Bruno Hübner über den 48-Jähirgen in der "FAZ". Der Neuaufbau des geschwächten Teams gleiche dennoch einer "Herkulesaufgabe", ordnete der Sportdirektor ein.

Im Supercup gegen Bayern kann die Eintracht zeigen, wie weit sie diese Aufgabe schon bewältigt hat. Es ist auch die Chance auf den zweiten Titel innerhalb kurzer Zeit. Vor dem Sieg im DFB-Pokal hatte der Verein 30 Jahre lang auf einen Erfolg gewartet. Vielleicht ist der Supercup für die Frankfurter also mehr als bloß ein Testspiel.

Tim Brack

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