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Premier League

Liverpool auf Platz eins - Wie Klopp die Reds träumen lässt

  • Aktualisiert: 29.12.2018
  • 12:06 Uhr
  • ran.de
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© Getty Images
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Der FC Liverpool führt die Premier League an und hofft auf die erste Meisterschaft seit 29 Jahren. Trainer Jürgen Klopp beweist, dass er die Zutaten, die ihm gegeben werden, zurzeit perfekt vermischt.

München – Die Fans in Liverpool dichten gerne Lieder über ihre Helden, noch viel lieber singen sie diese Lieder. Dann erklingen die Namen von Firmino, Salah oder Mane aus heiseren Kehlen. Auch Trainer Jürgen Klopp sind bereits ein paar Zeilen gewidmet. Nur von einer gewonnenen Meisterschaft durften die Liverpool-Anhänger sehr lange nicht mehr singen.

In der Saison 1989/90 gewannen die Reds zuletzt den Titel der höchsten englischen Liga. Damals stürmte noch Klub-Legende Ian Rush. Es war die 18. Meisterschaft des Vereins, seitdem ist der Glanz etwas verblasst. In der Stadt am River Mersey ist die Hoffnung auf den nächsten Titel aber gerade so groß wie zuletzt 2014, als Liverpool den Titelkampf mit Trainer Brendan Rodgers knapp verlor und Zweiter wurde. In dieser Saison wird Klopp es besser machen, so die Hoffnungen.

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Klopp nimmt den Druck raus

Die Voraussetzungen dafür sind gut. Liverpool führt die Tabelle nach 19 Spieltagen mit sechs Punkten Vorsprung vor Tottenham an, Meister Manchester City liegt sogar sieben Zähler zurück. Die Reds sind noch ungeschlagen, ein solcher Start ist selbst in einem solch geschichtsreichen Klub ungesehen. Wer Zweifel an einer Meisterschaft äußern will, kann eine Statistik zitieren. Nur zwei Mal in den vergangenen zehn Jahren hat ein Klub, der über Weihnachten die Tabelle anführte, nicht den Titel geholt. Beide Male hieß dieser Verein Liverpool (08/09, 13/14).

Der Hype um Liverpool ist groß. Doch Klopp dämpft die Erwartungen als charmanter Mahner. "Wenn ich jemanden in einem Interview vor dem Spiel sehen würde", sagte er vor dem Sieg gegen Newcastle, "der einen Spieler nach Mai (wenn es um den Titel geht, Anm. d. Red.) und solchen Dingen fragte, würde ich das Mikrofon nehmen und es irgendwo hinwerfen." Es sei nicht fair, so etwas anzusprechen: "Wir müssen Fußball spielen und nicht darüber nachdenken, was wir im Sommer machen könnten."

Liverpool profitiert von Entwicklung

Die Fragen der Journalisten nach Titelträumen sind durchaus verständlich. Klopps Team hat in vielerlei Hinsicht eine Entwicklung durchlebt. In Liverpool ist etwas gewachsen – und es scheint natürlicher gewachsen zu sein als im überzüchtet wirkenden Manchester. Seit Klopp 2015 seinen Dienst in Liverpool angetreten ist, erreichten die Reds das Endspiel der Champions League, der Europa League und des League Cup. Doch die Finals gingen immer verloren. So etwas kann eine Mannschaft kaputt machen oder es wird zum Nährboden für einen starken Willen. In Liverpool scheint letzteres der Fall zu sein.

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xherdan Shaqiri
News

Historische Hinrunde für Klopp und Liverpool

Jürgen Klopp ist mit Liverpool eine historische Hinrunde in der Premier League gelungen, die Hoffnung auf die erste Meisterschaft seit 1990 lebt.

  • 26.12.2018
  • 19:20 Uhr

"Ich glaube, es ist Erfahrung", sagte Verteidiger Dejan Lovren auf die Frage, was die aktuelle Mannschaft besäße, was vorherige nicht hatten. Neben der psychischen Komponente gibt es auch eine Entwicklung im Kader. Klopp wie schon in Dortmund bewiesen, dass er ein Trainer für langfristige Projekte ist und es versteht, eine Mannschaft aufzubauen.

Liverpool investiert klug

Unter der Regie von Klopp kaufte der Klub gut und gerne ein. "Es war wie ein Puzzle", beschreibt Lovren die Entwicklung, "du ergänzt die Spieler, die gefehlt haben und jetzt passt es perfekt, glaube ich. Man fühlt das in der Mannschaft. Es hat all die Jahre etwas gefehlt, aber jetzt glaube ich, dass wir alles haben." In der Liga wurden die Reds in Klopps erster Saison Achter, dann erreichten sie als Vierter zweimal hintereinander die Champions League. In dieser Saison stellten sie auch die Unkonzentriertheiten gegen die "kleinen" Teams ab, gegen die in der Vorsaison noch häufig Punkte auf der Strecke geblieben waren. 

Einer der entscheidenden Puzzlesteine für den Erfolg ist Virgil van Dijk, der bereits Anfang des Jahres kam und in dieser Saison einen Sprung in die Weltklasse gemacht hat. Er führt die Verteidigung von Liverpool souverän an, die durch die Verpflichtung von Torwart Alisson Becker deutlich stabiler ist. Mit Trent Alexander-Arnold entwickelte Klopp zudem einen Jugendspieler weiter, der mittlerweile in der englischen Nationalelf gelandet ist. Nur sieben Tore ließ diese Defensive bisher zu – in der vergangenen Saison waren es zum gleichen Zeitpunkt 23.

Die Abwehr bildet damit ein perfektes Gegengewicht zum kraftvollen Angriff um Salah, Firmino und Mane, der bis dahin das Prunkstück der Reds war. Mit Xherdan Shaqiri und Naby Keita wurde auch die Offensiv-Abteilung sinnvoll in der Breite verstärkt. Ein Satz des Schweizers Shaqiri zeigt, wie eng der Zusammenhalt zwischen Trainer und Spielern ist. "Ich will für diesen Mann den Titel holen", sagte der Flügelspieler Mitte November der "Blick".

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Klopp lobt den Ärger weg

Die Bindung zu seinen Spielern ist eine der großen Stärken von Klopp. Man muss nicht glauben, dass er immer der gutgelaunte Entertainer ist, der in Fernsehkameras lächelt. Aber er versteht es, geschickt zu kommunizieren. Vor dem Spiel am Samstag gegen den FC Arsenal drohte kurz Unruhe aufzukommen. Verteidiger Alberto Moreno hatte sich öffentlich über seine geringen Einsatzzeiten echauffiert. Klopp lieferte keine Schlagzeilen, sondern reagierte gelassen. "Meine Tür steht immer offen, wenn jemand mit mir reden will", sagte er. Dann lobte der Trainer die Verstimmung einfach weg. In den Trainingseinheiten zeige Moreno nie, dass er frustriert sei. "Er ist ein fantastischer Profi", bemerkte Klopp.

Das Projekt des 51-Jährigen ist auch dank solcher Kniffe auf einem sehr guten Weg. Er beweist, dass er die Zutaten, die ihm gegeben werden, derzeit perfekt vermischt. Allerdings ist der Weg noch lang und die Konkurrenz in dieser Spielzeit besonders stark. Nach dem Duell gegen Arsenal steht ein Besuch bei Manchester City an (3. Januar). Dann wird sich zeigen, ob die Fans ein Lied vom Titelgewinn zumindest summen dürfen.

Tim Brack

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