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Vor letztem Gruppenspiel gegen Ungarn

EM 2021 - Drohender Müller-Ausfall: Der "unverzichtbare" Leon Goretzka wird's schon richten

  • Aktualisiert: 21.06.2021
  • 19:19 Uhr
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© imago
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Thomas Müller wird gegen Ungarn aller Voraussicht nach passen müssen. Ein Grund zu grübeln zu Bundestrainer Joachim Löw? Ganz im Gegenteil.

München - Leon Goretzka hat nicht nur als Fußballer jede Menge drauf. Es ist auch jedes Mal enorm erfrischend, dem 26-Jährigen bei öffentlichen Auftritten zuzuhören. Das ist wenig Weichgespültes, wenig Auswendiggelerntes dabei. Goretzka hat zu vielen Themen eine klare Meinung, auch weit über die Grenzen des Fußballs hinaus.

Wer ihm eine Frage zu Manuel Neuers Regenbogen-Kapitänsbinde stellt, bekommt eine vernünftige Antwort. Er sei glücklich, dass sich die Mannschaft klar gegen Rassismus und Homophobie ausspreche und sich mit derartigen Aktionen sogar über die Regularien der UEFA hinwegsetze, meinte Goretzka. Möglichen Sanktionen seitens des Verbandes tritt er mit Überzeugung und klarer Kante entgegen.

"Es gibt ja diese Regeln der Verbände, dass Sport nicht für politische Zwecke instrumentalisiert wird. Das ist auch gut so. In diesem Fall wäre das aber völliger Schwachsinn, weil jeder weiß, worum es uns geht", sagte Goretzka. 

Auch dass der DFB mit Unterstützung der Stadt München die Arena am Mittwoch während des Spiels gegen Ungarn (21 Uhr im ran.de-Liveticker) in Regenbogenfarben leuchten lassen möchte, begrüßt Goretzka. 

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Müllers Einsatz gegen Ungarn sehr fraglich

Es ist das entscheidende Gruppenspiel für die DFB-Elf gegen einen Gegner, den niemand unterschätzt, der aber auch zweimal von 68.000 zum Teil fanatischen Zuschauern in der heimischen Budapester Arena getragen wurde. Das wird am Mittwoch in München anders sein und nicht der einzige Unterschied bleiben im Vergleich zu den ersten beiden Spieltagen in der Gruppe F, denn Joachim Löw ist aller Voraussicht nach gezwungen, seine Startelf zu verändern. 

Thomas Müller meldete sich am Montag mit einer Kapselverletzung im Knie ab, die ersten deutschen Medien legten sich bereits fest: Müller fällt (mindestens) für ein Spiel aus. DFB-Pressesprecher Jens Grittner verneinte mehrfach auf der Pressekonferenz die Endgültigkeit dieser Nachricht und verwies auf die Auskunft der behandelnden Ärzte.

Für die deutsche Mannschaft und Joachim Löw wäre Müllers Ausfall ein Rückschlag, hatte sich der Reaktivierte doch pudelwohl gefühlt in der Hitzeschlacht gegen Portugal und seine Leaderqualitäten bewiesen. Andererseits sind personelle Wechsel in der Vorrunde eines großen Turniers völlig normal. Noch nie hat Löw als verantwortlicher Bundestrainer bei einer WM oder EM in der Gruppenphase immer die gleiche Startelf aufgeboten.

Wettlauf gegen die Zeit: Goretzka hatte ein schlechtes Gefühl

Zudem steht ein geeigneter Müller-Ersatz parat: Leon Goretzka. Der Bayern-Spieler ist nach seinem Mitte Mai in der Bundesliga erlittenen Muskelfaserriss wieder fit. Dabei war damit nicht unbedingt zu rechnen. "Als ich beim Radiologen war, hatte ich schon ein schlechtes Gefühl", sagte Goretzka am Montag. "Wir haben aber viel Zeit investiert und ich kann sagen, dass ich mich mittlerweile sehr fit fühle. Für mich kann das Turnier jetzt richtig los gehen."

Goretzka hätte nach eigener Aussage auch schon gegen Frankreich spielen können. "Ich habe aber lieber noch ein paar Tage gewartet, um dann für den Rest des Turniers topfit zu sein.  Schon im Voraus dachte ich, dass es ein längeres Turnier für uns werden würde."

Ohne Muskelfaserriss wäre Goretzka von Turnierbeginn an in der Mannschaft gewesen. Er ist fixer Bestandteil bei Löw und stand seit März 2019 in allen zwölf Spielen, die er bestreiten konnte, in der Startelf. Ende 2020 sagte Löw über Goretzka: "Leon hat eine sehr gute Entwicklung gemacht. Er ist ein sehr dynamischer Fußballer, mit sehr guter Technik. Mittlerweile ist er auch jemand, der in der Defensive extrem gut arbeiten kann. Das macht ihn für uns wertvoll und unverzichtbar. Er hat in der Mannschaft als Persönlichkeit eine hohe Akzeptanz."

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Goretzka spielt offensiveren Part in der Nationalmannschaft

Es klingt paradox, aber Müllers möglicher Ausfall spielt Löw sogar etwas in die Karten. Er muss nicht lang grübeln, auf welcher Position er seinen "Unverzichtbaren" bringt und wen er dafür opfern muss. Zumal Goretzka sich auskennt mit einer offensiveren Rolle in der Nationalmannschaft als die, die er üblicherweise im Verein beim FC Bayern spielt. 

Goretzka spielte im DFB-Trikot des Öfteren weiter vorne. "Er besitzt die Qualität, aus der Tiefe viele Läufe zu machen und eine große Torgefahr an den Tag legt. Für den Gegner ist es schwierig, Spieler aufzunehmen, die aus der Tiefe kommen. Leon hat das Tempo und das Durchsetzungsvermögen, diese Wege zu machen und in der Gefahrenzone aufzutauchen", begründete Löw im Herbst des vergangenen Jahres seine Maßnahme.   

Selbstbewusst meldete Goretzka am Montag auch gleich Ansprüche an. "Thomas' Position ähnelt meinem Spielstil schon, das habe ich auch in der Vergangenheit schon gespielt. Ich hoffe für uns alle aber, dass Thomas fit ist und spielen kann. Ich traue mir die Position aber durchaus zu", sagte er. 

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Goretzka idealer Spieler für Standardsituationen

Mit Goretzka in der Startelf würde Löw zudem über einen Spieler verfügen, der eine Makel des DFB-Teams beheben kann: Die Schwäche bei Standardsituationen. Goretzka ist enorm kppfballstark und geht - defensiv wie offensiv dort hin, wo es wehtut. 

"Wir haben gute Schützen, das sollte also nicht das Problem sein. Wir müssen vielleicht mit mehr Kraft und Überzeugung in die Bälle gehen, weil viel mehr Mannschaften das mittlerweile gut verteidigen können. Wir werden daraus aber noch Profit ziehen, da bin ich mir sicher", so Goretzka. 

Kommenden Mittwoch darf Goretzka voraussichtlich selbst dazu beitragen. 

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