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Russland gegen Wales

Wales stürmt ins Achtelfinale - Russland blamiert nach Hause

  • Aktualisiert: 20.06.2016
  • 23:01 Uhr
  • SID
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© 2016 Getty Images
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Wales ist mit einem herausragenden Gareth Bale ins EM-Achtelfinale gestürmt und hat Russland zwei Jahre vor der Heim-WM aus dem Turnier gejagt.

Toulouse - Neuling Wales ist mit einem herausragenden Gareth Bale ins EM-Achtelfinale gestürmt und hat Russland zwei Jahre vor der Heim-WM aus dem Turnier gejagt. Die "Drachen" erteilten der chancenlosen Sbornaja mit begeisterndem Angriffs-Fußball beim 3:0 (2:0) in Toulouse eine Lehrstunde - und feierten den größten Erfolg seit dem Einzug ins Viertelfinale der WM vor 58 Jahren.

Für die gebeutelte Sportnation Russland ist das dritte Vorrunden-Aus bei einem großen Turnier hintereinander ein weiterer Schock. Angesichts des blutleeren Auftritts schreit die hilflose Mannschaft nach einem Neuaufbau. Trainer Leonid Sluzki droht die Ablösung.

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Bale führt Wales

Ganz anders "Bales": Angeführt vom 100-Millionen-Mann von Real Madrid, der seinen dritten Turniertreffer erzielte (67.), ließen die Briten nie Zweifel aufkommen. Die Tore von Aaron Ramsey (11.) und Neil Taylor (20.) waren schon vor der Pause Ausdruck einer imponierenden Mannschaftsleistung.

Der Schalker Roman Neustädter, bei den ersten Spielen noch in der Startelf der Russen, sah das Grauen diesmal von der Bank aus. Läuferisch überlegen, stark in den Zweikämpfen - Wales spielte vor 28.840 Zuschauern mit den Russen teilweise Katz und Maus.

Der starke Ramsey brachte die "Drachen" nach einem Klassepass von Joe Allen in die Schnittstelle der Viererkette mit einem gefühlvollen Heber über den herausstürzenden Torhüter Igor Akinfejew in Führung. Zuvor hatten die clever pressenden Waliser einen Ballverlust im defensiven Mittelfeld des Halbfinalisten von 2008 provoziert.

Russland enttäuscht

Beim 2:0 erhielt Wales gütige Mithilfe der Sbornaja. Roman Schirokow spitzelte Bale den Ball vom Fuß - genau in den Lauf von Taylor. Der scheiterte zunächst an Akinfejew, verwertete aber den Nachschuss zu seinem ersten Länderspieltor.

Die Russen ergaben sich nahezu willenlos ihrem Schicksal. Die einzige Chance der ersten Halbzeit vergab Artjom Dschjuba (27.). "Russland ist für mich eine der größten Enttäuschungen der EM", sagte ARD-Experte Mehmet Scholl schon vor dem Spiel über den "leblosen Haufen", in dem keiner für den Nebenmann laufe. Die Russen bestätigten das "eindrucksvoll".

Immerhin hielten sich zunächst die inzwischen berüchtigten russischen Fans zurück, die von zahlreichen Ordnern bewacht wurden. Das Duell war nach den Krawallen von Marseille als Hochrisikospiel eingestuft worden. Einen Beigeschmack gab es dennoch: Der eigentlich ausgewiesene russische Rechtsaktivist Alexander Schprygin saß frech im Stadion, wurde aber von der Polizei abgeführt.

Sluzki verfolgte den Untergang seiner Mannschaft reg- und teilnahmslos. Sein Kollege Chris Coleman dagegen beklatschte jeden gewonnen Zweikampf der Waliser und munterte auf. Akinfejew verhinderte in einem Privatduell mit Bale weitere Gegentore, bis der Superstar die fünfte gute Chance nutzte und seine Leistung doch noch krönte.


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