Super Bowl live auf ProSieben
Cincinnati Bengals und ihre Cornerbacks: Die drei Volltreffer der Offseason
- Aktualisiert: 12.02.2022
- 16:06 Uhr
Eli Apple, Chidobe Awuzie und Mike Hilton wechselten erst vor der Saison nach Cincinnati und sind ein Grund dafür, dass die Bengals im Super Bowl (Sonntag, 13. Februar, ab 22:55 Uhr live auf ProSieben und ran.de) stehen. Gegen die Los Angeles Rams erwartet sie allerdings die wohl schwerste Prüfung.
München - Die Cornerbacks der Cincinnati Bengals haben beim Super Bowl am Sonntag (ab 22:55 Uhr live auf ProSieben und ran.de) eine Mammutaufgabe zu bewältigen. Sie müssen einen Weg finden, um die effektiven Passempfänger der Los Angeles Rams zu stoppen.
(Alle Informationen zu den NFL-Regeln, rund um den Super Bowl LVI und zur Halbzeit-Show 2022, zum Trailer und den Werbespots beim Super Bowl.)
Odell Beckham Jr., Van Jefferson und insbesondere Cooper Kupp zählen mit zu dem Besten, was die NFL auf der Position des Wide Receivers zu bieten hat. Kupp war mit 16 Touchdowns und 1947 Receiving-Yards ligaweit das Nonplusultra.
"Das ist eine große Herausforderung. Sie sind eine sehr talentierte Gruppe und sie haben einen großartigen Quarterback", weiß Cornerback Eli Apple. "Für uns ist das eine gute Gelegenheit, um rauszugehen und unser Talent unter Beweis zu stellen. Wir mussten bereits die ganze Saison über gegen großartige Receiver antreten. Daher ändert sich die Denkweise nicht."
Tatsächlich haben die Passverteidiger der Bengals im AFC Championship Game gegen die Kansas City Chiefs bewiesen, Top-Passempfänger zumindest weitestgehend im Schach halten zu können. Deren Quarterback Patrick Mahomes bekam lediglich 275 Passing-Yards zustande – ein ungewöhnlich geringer Wert für den Superstar.
Viel Respekt vor Cooper Kupp
Klar ist aber auch: Kein Passempfänger der NFL war in diesem Jahr mit Kupp gleichzusetzen. Mike Hilton, der praktisch als die Allzweckwaffe unter den Bengals-Cornerbacks gilt und überall auf dem Feld anzutreffen ist, hat großen Respekt vor dem Star-Receiver.
"Kupp ist beim Laufen seiner Routen und mit seinen Tempowechseln wirklich trügerisch. Er ist ein sehr intelligenter Receiver", sagt Hilton. "Ich habe großen Respekt vor ihm und was er drinnen im Slot und außen machen kann. Er ist phänomenal."
Chidobe Awuzie, ein weiterer Cornerback der Bengals, hat ein persönlich enges Verhältnis zu Kupp. Die beiden werden von dem gleichen Spieleragenten betreut und verbrachten vor dem NFL Draft 2017, bei dem Awuzie in der 2. Runde und Kupp in der 3. Runde gepickt wurde, Zeit miteinander.
"Wir hatten die Chance, vor dem Draft gemeinsam zu trainieren. Wir machten Eins-gegen-Eins-Übungen, 40-Yards-Sprints, Richtungswechselübungen und all das. Ich hatte dadurch die Chance, sein Naturell kennenzulernen. Es ist verrückt, wie sich nun der Kreis schließt."
Awuzie freut sich auf die "großartige Gelegenheit, nun gegen diesen Kerl anzutreten. Er ist ein Freund von mir. Wir folgen uns in allen sozialen Medien. Und jedes Mal, wenn wir in Kalifornien bei der Agentur sind, ist es so, als hätte sich nie etwas geändert."
Doch die Cornerbacks der Bengals können sich eben nicht nur auf Kupp konzentrieren. Die Rams sind bekannt dafür, ihr Spielsystem immer wieder zu verändern. "Das ist aber auch der Spaß daran, gegen diese Art von Offense zu spielen", sagt Hilton. "Wenn du eine Sache erwartest, machen die etwas Anderes. Wir wissen, dass wir als Verteidigung immer das Unerwartete erwarten müssen."
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Eli Apple war ein Schnäppchen
Das Besondere an den drei Cornerbacks der Bengals ist, dass sie alle erst vor der Saison nach Cincinnati gelangten. Hilton kam von den Pittsburgh Steelers und unterzeichnete einen Vierjahres-Vertrag über 24 Millionen Dollar.
Eli Apple hatte vergangene Saison bei den Carolina Panthers verletzungsbedingt nur zwei Spiele bestritten, ehe er bei den Bengals einen Einjahresvertrag über lediglich 1,1 Millionen Dollar unterzeichnete – für NFL-Verhältnisse ein echtes Schnäppchen. Awuzie kam von den Dallas Cowboys und erhielt einen Dreijahresvertrag über 21,75 Millionen Euro.
Dass alle drei gleich im ersten Jahr zu Leistungsträgern wurden, spricht für die Talentspäher dieser Franchise. "Ich denke, dass unsere Scouting-Abteilung eine der kleinsten in der NFL ist. Aber unsere Scouts sind mit Abstand die fleißigsten", lobt Awuzie.
Keiner der Neuzugänge konnte bei der Vertragsunterzeichnung damit rechnen, gleich in der ersten Saison in den Super Bowl einzuziehen. Die sportliche Bilanz der Franchise war zuletzt eher mau. Awuzie imponierte dafür das Engagement der Bengals: "Cincinnati war eines der ersten Teams, das an mich geglaubt hat und mich wollte, als die Free Agency begann. Das war mir sehr wichtig. Aber damals wusste ich nicht allzu viel über die Bengals."
Was letztendlich den Ausschlag für die Bengals gegeben hat? "Es war, als ob ich eine Verbundenheit mit diesem Ort fühlte. Ich bekam hier die Möglichkeit, Teil von etwas Besonderem zu sein und etwas aufzubauen."
Awuzie lobt den Teamgeist: "wie am College"
Der Passverteidiger lobt vor allem den Teamgeist innerhalb der Mannschaft: "Die Kultur in der Umkleidekabine ist verrückt. Ich war noch nie in einem NFL-Team wie diesem. Es fühlt sich eher an wie am College. Wir kennen uns gut und wir kämpfen füreinander."
Die Verteidigung der Bengals hat in den Playoffs bewiesen, zu den entscheidenden Big-Plays imstande zu sein. Sechs Interceptions und ein Fumble Recovery ergaben sich in den drei K.O.-Spielen. Zum Vergleich: In der regulären Saison bewegten sich die Bengals mit 13 Interceptions noch im Mittelfeld der Liga.
"See ball, get ball", (engl.: Ball sehen, Ball holen) ist laut Awuzie das Motto der Defense. Apple fügt hinzu: "In jedem, besonders in den letzten drei Playoff-Spielen, mussten wir Plays machen und das gefällt uns. Wir mögen diesen Druck, dass wir das Spiel gewinnen müssen. Wir müssen so weitermachen."
Schließlich haben sie im Super Bowl eine Mammutaufgabe zu bewältigen.
Oliver Jensen
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