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La Liga

Vinicius Jr. - Auslöser für Rassismus-Eklat: Würgegriff nicht gezeigt - VAR-Referee nach Real-Pleite entlassen

  • Aktualisiert: 23.05.2023
  • 16:05 Uhr
  • ran.de
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Im Spiel zwischen Valencia und Real fliegt Madrid-Star Vinicius mit Rot vom Platz, weil der VAR-Referee dem Schiedsrichter auf dem Platz unvollständige Szenen einspielt. Dies hat Konsequenzen und bleibt nicht der einzige Eklat.

Wichtige Entscheidung des spanischen Fußballverbandes und des Technischen Komitees der Schiedsrichter in La Liga: Nacho Iglesias Villanueva wird nach Angaben der "Marca" aus dem Amt als VAR-Referee entlassen – mit ihm sollen für die nächste Saison fünf weitere VAR-Schiedsrichter suspendiert worden sein. Villanueva ist noch für ein Spiel in dieser Woche eingeteilt, dieses wird aber sein letztes sein.

Was aber hatte diesen Schritt nötig gemacht?

Bei der 0:1-Niederlage von Real Madrid gegen den FC Valencia hatten sich am vergangenen Wochenende gleich mehrere skandalöse Szenen abgespielt. 

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VAR-Referee scheidet aus Amt aus

So erledigte unter anderem der VAR-Schiedsrichter seine Arbeit alles andere als unparteiisch. In der Nachspielzeit flog Real-Star Vinicius Junior mit Rot vom Platz, und das nur, weil der VAR-Verantwortliche dem leitenden Schiedsrichter auf dem Feld einen verfälschten Zusammenschnitt der vorangegangenen Szenen auf dem Monitor einspielte.

Nach einem Freistoß von Real-Profi Toni Kroos landete der Ball im Aus. Weil einer der Valencia-Verteidiger die Kugel in der Folge nicht hergeben wollte, gerieten einige Spieler beider Teams aneinander.

Vinicius wurde dabei Opfer von Gegenspieler Hugo Duro, der den 22-Jährigen gewürgt hatte. Es kam zur Rudelbildung, Vinicius wollte sich aus dem Würgegriff lösen, schlug Duro dabei aber ins Gesicht.

Der Unparteiische auf dem Feld gab Vinicius zunächst nur Gelb, änderte die Entscheidung nach Ansicht der VAR-Bilder aber in eine Rote Karte um. Duro, der Vinicius gewürgt hatte, kam ohne Bestrafung davon.

Vinicius Jr.
News

Rassismus-Eklat: Vinicius Junior attackiert Liga-Boss

Der Rassismus-Eklat um Vinicius Junior entwickelt sich zu einem Streit zwischen dem Stürmer von Real Madrid und Javier Tebas, dem Präsidenten der spanischen Liga. Der sieht Versäumnisse beim Brasilianer.

  • 23.05.2023
  • 10:19 Uhr

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Vinicius wurde doppelt zum Opfer

Nun ist klar. VAR-Referee Villanueva hatte dem Referee auf dem Feld lediglich den Befreiungsschlag von Vinicius als Videoaufnahme geschickt, nicht aber die Würgeattacke zuvor.

Es ist das erste Mal, dass nachgewiesen wurde, dass ein Video-Schiedsrichter das Geschehen auf dem Feld mit der Weitergabe unvollständiger Bilder verfälscht hat.

Übrigens: De Burgos Bengoetxea, der leitende Unparteiische auf dem Feld, wurde von jeglicher Schuld freigesprochen, hatte er doch nach Vorlage der ihm zur Verfügung gestellten Bilder tadellos gepfiffen.

Ancelotti und Courtois als Verteidiger

Die Rote Karte war derweil aber nicht der einzige Skandal, der sich rund um Vinicius Junior ereignete. Der 22-jährige Brasilianer wurde während der Partie massiv von Valencia-Anhängern verunglimpft. "Stirb, du Affe", schallte es hörbar von den Rängen. Nach der Partie erklärte der Stürmer bei Twitter: "Das war nicht das erste Mal, nicht das zweite und nicht das dritte Mal."

Und weiter: "Rassismus ist in La Liga normal. Die Konkurrenz hält es für normal, der Verband hält es auch für normal und die Gegner fördern es. Ich bedauere das sehr. Die Meisterschaft, die einst Ronaldinho, Ronaldo, Cristiano und Messi gehörte, gehört jetzt den Rassisten. Eine wunderschöne Nation, die mich willkommen geheißen hat und die ich liebe, die sich aber bereit erklärt hat, das Bild eines rassistischen Landes in die Welt zu exportieren."

Der neuerliche Rassismus-Eklat hat derweil unzählige Reaktionen hervorgerufen. Real-Trainer Carlo Ancelotti wütete nach der Partie, es würde keinen Sinn machen, über Fußball zu reden. "Was wir heute gesehen haben, ist inakzeptabel. Ein ganzes Stadion skandierte rassistische Beleidigungen, ich habe dem Schiedsrichter gesagt, dass er das Spiel hätte abbrechen müssen."

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LaLiga-Präsident schießt gegen Vinicius

Ähnlich äußerte sich auch der Keeper der Königlichen. "Wenn er sagt, dass er das Feld verlassen will, gehe ich mit. Das kann nicht toleriert werden. Eines Tages muss man eine Kamera auf diese Leute richten. Was diese Leute sagen, ist verrückt. Fußball ist zu einem Stadionbesuch geworden, um zu beleidigen und nicht, um zu jubeln", sagte Thibaut Courtois im Interview mit "Movistar+".

Sogar aus der Politik gibt es Unterstützung. Zum Abschluss des G7-Gipfels sagte der brasilianische Präsident Luiz Inacio Lula: "Es ist nicht möglich, dass fast in der Mitte des 21. Jahrhunderts rassistische Vorurteile in mehreren Fußballstadien in Europa an Stärke gewinnen."

Nur Unterstützung gibt es allerdings nicht. So schrieb LaLiga-Präsident Javier Tebas auf Twitter in Richtung Vinicius: "Bevor Sie LaLiga kritisieren und verleumden, müssen Sie sich richtig informieren. Lassen Sie sich nicht manipulieren und stellen Sie sicher, dass Sie die Kompetenzen des anderen und die Arbeit, die wir gemeinsam geleistet haben, verstehen."

Die spanische Liga kündigte derweil an, den Vorfall zu untersuchen.


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