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Henrichs und Co. mit großen Emotionen

U21-Nationalmannschaft nach der EM-Finalpleite: "Das ist einfach nur brutal"

  • Aktualisiert: 01.07.2019
  • 15:07 Uhr
  • ran.de / Dominik Hechler
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© Getty
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Nach der 1:2-Pleite im Endspiel der U21-Europameisterschaft gegen Spanien herrschte bei der deutschen Mannschaft mächtig Katerstimmung. Vor allem Benjamin Henrichs kämpfte nach der Partie mit den Tränen, Bundestrainer Stefan Kuntz war trotz der verpassten Titelverteidigung mächtig stolz auf "seine Jungs".

Udine – Benjamin Henrichs stand im Bauch des Stadio Friuli in Udine und kämpfte immer wieder mit den Tränen. Die Stimme wurde von Satz zu Satz brüchiger, diese 1:2-Pleite im Finale der U21-Europameisterschaft gegen Spanien machte dem Profi des AS Monaco sichtlich zu schaffen. So wie jedem deutschen Spieler. Doch vor allem bei Henrichs brachen alle Emotionen heraus.

"Das ist einfach nur brutal. Wir haben so ein geiles Turnier gespielt und auch heute nochmal alles gegeben", erklärte der 22-Jährige sein Seelenleben. "Aber das Tor von Nadiem Amiri kam einfach zu spät. Das ist gerade alles extrem emotional." Nicht nur für Henrichs, sondern auch für viele andere seiner Teamkollegen war es aufgrund ihres Alters die letzte Partie in einer deutschen U-Mannschaft. 

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Henrichs kämpft mit den Tränen

"Ich bin mit 14 Jahren zu den Junioren-Teams des Deutschen Fußball-Bundes gekommen, jetzt bin ich 22 und somit zu alt, um weiter in der deutschen U21 zu spielen. Es wäre überragend gewesen, wenn wir uns mit einem EM-Sieg hätten verabschieden können. Doch das haben wir nicht geschafft." Immer wieder musste Henrichs sich bei seinem Vortrag die Tränen aus den Augen wischen.

"Wir müssen das jetzt erst einmal verkraften und die Köpfe wieder hoch bekommen. Danach schauen wir, wie es weitergeht." Stefan Kuntz hat großes Verständnis für Henrichs Gefühlsausbruch. "Gerade für ihn war es die vergangenen zwei Jahre sehr schwer, er hat bei uns aber den Spaß am Fußball zurück gewonnen und ist ein absoluter Leistungsträger gewesen. Dann die Delle mit der Gelbsperre im EM-Halbfinale gegen Rumänien", so Kuntz, der dann aber sofort nachschob: "Wenn bei ihm und den anderen die erste Enttäuschung aber mal weg ist, werden sie merken, dass sie viele positive Sachen mitnehmen können. Und die werden ihnen in ihrer zukünftigen Karriere unglaublich helfen."

"Spanier haben uns taktisch überrascht"

Der U21-Bundestrainer wirkte nach der Niederlage gefasst, hatte auch schon erste Erklärungsversuche für den Sieg der Spanier parat. "Wir hatten große Probleme, ins Spiel zu kommen. Die Spanier haben es taktisch ein bisschen anders gemacht, als wir es erwartet hatten. Sie haben auf einer Seite immer wieder Überzahl kreiert und uns so vor große Schwierigkeiten gestellt. Das haben wir dann in der zweiten Halbzeit korrigiert und so die Partie auch besser in den Griff bekomme", erklärte Kuntz. 

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Die Krux an der Sache: "Genau in der Phase, als wir am Drücker waren und im Prinzip nur darauf gewartet habe, dass wir ein Tor erzielen, bekommen wir zum wohl psychologisch ungünstigsten Zeitpunkt das 0:2." Dennoch ist der Saarländer mächtig stolz auf sein Team. 

Kuntz trotzdem stolz auf sein Team

"Was dann nämlich folgte, war letztlich das, was diese Mannschaft ausmacht – und das macht mich so stolz: Sie hatten eigentlich keine Chance mehr und haben trotzdem versucht, diese zu nutzen. Leider hat es am Ende nicht mehr geklappt. Aber diese Einstellung ist einfach sensationell. Sie glauben so lange an sich, bis der Schiedsrichter abpfeift."

In der Tat legte die deutsche U21 wieder einmal eine starke Moral und Einstellung an den Tag, jeder kämpfte und ackerte für den anderen. Allerdings waren die Spanier über weite Teile des Spiels gefühlt immer einen Schritt schneller und in den Zweikämpfen etwas flinker.

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Nübel patzt ausgerechnet im Finale

Außerdem sorgten diskutable Schiedsrichterentscheidungen bei vielen deutschen Fans für Unmut – der Spanier Jesus Vallejo sah nach einem üblen Foul an Luca Waldschmidt nur die gelbe und nicht die rote Karte – und dann patzte auch noch der bislang alles überragende Rückhalt im deutschen Team, Alexander Nübel.

Vor dem Gegentor durch Dani Olmo ließ er einen Schuss aus rund 20 Metern nach vorne abprallen. Der spanische Shooting-Star von Dinamo Zagreb war zur Stelle und vollendet zum vorentscheidenden 2:0. Den Stab wollte deshalb aber keiner der deutschen Spieler über Nübel brechen.

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"Ich kann Alex Nübel überhaupt keinen Vorwurf machen. Ich lasse vorne Chancen liegen und er lässt hinten halt mal einen prallen. Das ist Fußball, solche Dinge passieren. Wir gewinnen zusammen und wie verlieren zusammen. Aus diesem Grund sind wir ja auch ein Team", meinte etwa der "Topscorer der U21-EM 2019", Luca Waldschmidt. 

Und auch er musste letztlich zähneknirschend einräumen: "Die Spanier haben es richtig gut gemacht, haben den Ball laufen lassen. Wir haben uns gerade am Anfang schwer getan, ich habe vorne ein paar Chancen liegen lassen. Da fasse ich mir an die eigene Nase."

Lobende Worte von Löw

Schlusswort Joachim Löw, der in Udine auf der Tribüne saß: "Unsere Mannschaft hat gegen starke Spanier eine gute Einstellung gezeigt und bis zum Schluss gekämpft. Auch, wenn es am Ende nicht für den Titel gereicht hat, hat die Mannschaft ein tolles Turnier gespielt und eine sehr gute Visitenkarte hinterlassen. Das Team hat viel von dem gezeigt, was wir auch sehen wollen. Große Spielfreude, viel Disziplin, Ordnung und sie haben auch viele Widerstände überbrückt."

Eine Lobeshymne, die U21-Coach Kuntz wohl genau so unterschreiben würde.

Aus Udine berichtet: Dominik Hechler

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