WM 2022 - Cody Gakpo und der FC Bayern München: Oranje-Zauberer im Blickfeld
- Aktualisiert: 08.12.2022
- 23:33 Uhr
- ran.de
Die Niederlande steht im Viertelfinale der Weltmeisterschaft 2022. Das hat sie vor allem dem Louis van Gaal'schen Ordnungsfußball zu verdanken - aber auch dem Shooting-Star, der aus dieser Ordnung ausbricht: Cody Gakpo. Der Angreifer hat sich längst auf alle Transferwunschlisten gespielt - auch die des FC Bayern München.
München - Eigentlich die gesamte Niederlande schwärmt in diesen Tagen von einem Namen: Cody Mathes Gakpo. Der Angreifer glänzte bisher in allen vier Spielen der Niederländer und erzielte drei Treffer.
Die ganze Niederlande? Nicht ganz, denn ein 71-Jähriger Übungsleiter tritt auf die Euphoriebremse beim in Eindhoven geborenen Angreifer. "Er ist noch nicht so weit, ein Star zu sein", sagt ausgerechnet Louis van Gaal, Nationaltrainer Gakpos und der Elftal.
Doch auch der sonst so mürrische van Gaal kann nicht anders, als seinen Schützling zu loben. "Er ist ein Spieler mit ganz viel Talent, er kann durchaus ein Star werden", rang sich sogar der ehemalige Coach des FC Bayern München ein Lob ab. In der in Stein gemeißelten Grundordnung des Trainers hat er als Mann hinter den Spitzen als eigentlich Einziger alle Freiheiten.
Gakpo: Leistungen wecken Begehrlichkeiten
Apropos FC Bayern, dort steht der 23-Jährige angeblich hoch im Kurs. Der deutsche Rekordmeister hat schließlich gute Erfahrungen mit niederländischen Offensivspielern gemacht, blickt man nur auf Arjen Robben oder Roy Makaay zurück.
Allerdings stehen zwischen einer Zusammenkunft des FCB und Gakpo einige Hindernisse. Zuletzt bekräftigte Sportvorstand Hasan Salihamidzic in einem Interview, dass die Bayern "im Winter nichts machen" werden.
Ob der begabte Linksaußen von der PSV Eindhoven jedoch im Sommer noch verfügbar ist, kann bezweifelt werden. Nach einer tollen Hinrunde mit sensationellen 30 Scorerpunkten in nur 24 Pflichtspielen mit der PSV knüpft Gakpo mit drei Treffern in vier WM-Spielen da an, wo er in den Niederlanden aufgehört hat.
Das steigert logischerweise auch seinen Marktwert. Laut "Sky UK" soll Manchester United zuletzt 50 Millionen Pfund für den hochveranlagten Linksfuß geboten haben - das entspricht circa 58 Millionen Euro. Das wäre beinahe die doppelte Summe von dem, was Donyell Malen kostete, der letzte Exportschlager aus Eindhoven. Unwahrscheinlich, dass der FC Bayern da mitbieten will, angesichts der prominenten Münchner Offensivbesetzung mit Serge Gnabry, Leroy Sane, Kingsley Coman, Jamal Musial - und Thomas Müller.
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Gakpos Treueschwur galt nur für ein halbes Jahr - Wechsel steht bevor
Und der Betroffene selbst? "Wenn Manchester United kommt, dann werde ich darüber nachdenken", sagte Gakpo so bescheiden wie entschlossen gegenüber dem Sender "NRC". Neben Bayern und Manchester soll auch der FC Liverpool Interesse am Offensivmann haben.
Bereits im vergangenen Winter liebäugelte das Oranje-Juwel mit einem Wechsel - entschied sich jedoch aus Liebe zu seinem Jugendklub PSV gegen einen Transfer und verlängerte seinen Vertrag bis 2026. Nicht mit dem Hintergrund, diesen zu erfüllen, sondern um Eindhoven in eine bessere Verhandlungsposition bezüglich der Ablösesumme zu bringen, wie es heißt.
Der Fokus des 23-Jährigen liegt jedoch erst einmal auf der Weltmeisterschaft in Katar, der größten Bühne für einen Fußballer, die es gibt.
Dort kann er sich am Freitag (ab 20 Uhr im Liveticker) gegen Argentinien nicht nur auf der größten Bühne messen, sondern auch mit einem der Größten: Lionel Messi.
Und wer weiß, ob nicht je nach Leistung nochmal ein verbessertes Angebot im Postfach der PSV liegt. Und ob der FC Bayern nicht vielleicht doch im "Winter etwas machen" machen will. Trotz der prominenten, aber bei der WM erfolglosen Besetzung.