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ELF: Quo vadis ELF? Esumes Rücktritt vergrößert die Fragezeichen
- Veröffentlicht: 29.07.2025
- 19:54 Uhr
- SID
Das Gesicht der Liga geht, Teams rebellieren: Die European League of Football steht vor einer ungewissen Zukunft.
Als sich das Herzensprojekt des Patrick Esume in eine Sackgasse bewegte, wusste der stets schlagfertige Hamburger keinen anderen Ausweg mehr.
"Wenn du mit einer Situation nicht zufrieden bist, hast du drei Möglichkeiten: Mit ihr zu leben, sie zu ändern oder dich zu trennen", sagte das deutsche Gesicht des American Football in seiner Videobotschaft.
Als Commissioner konnte er die schwierige Lage der European League of Football (ELF) nicht verbessern. "Deshalb habe ich gesagt, du musst dich irgendwann trennen, bevor deine Freunde und Familie darunter leiden."
Die Liga, erst 2020 angetreten um dem American Football in Europa wieder eine große Bühne zu bieten, droht bereits zu implodieren. Esume hatte vor der persönlichen Stellungnahme via Instagram über seine Anwältin Patricia Cronemeyer mitteilen lassen, sein Amt bei der ELF nach der Saison ruhen zu lassen.
ELF: Esume-Aus wird zu weiterer Herausforderung
"Unüberbrückbare Differenzen bezüglich der Führung und finanziellen Gestaltung der ELF mit deren Geschäftsführer Zeljko Karajica" sowie "unterschiedliche Vorstellungen der künftigen Ausrichtung" seien die Gründe für die Trennung. Einen Nachfolger präsentierte die Liga zunächst nicht.
Esumes Wegbruch bedeutet für das nach außen ohnehin recht instabil wirkende Konstrukt ELF, aus dem sich mehrere Mannschaften seit der Premierensaison schon wieder zurückgezogen haben, eine weitere Herausforderung.
Das Wichtigste zur ELF
Durch den Aufstand einiger Teams, die nach amerikanischem Vorbild als Franchises organisiert sind, waren zuletzt die Zweifel an der Zukunftsfähigkeit gewachsen. Der amtierende Champion Rhein Fire aus Düsseldorf hatte offen einen Ausstieg angekündigt.
"Wir wollen weiter Football spielen, und wir wollen nicht mehr unter diesem Dach spielen", hatte Gründungsgesellschafter Martin Wagner der Rheinischen Post gesagt.
Gemeinsam mit weiteren Teams hat Rhein Fire durch die Gründung der Interessengemeinschaft "European Football Alliance" einen ersten Schritt hinaus aus der ELF bereits getan. "Für unsere Mitglieder ist sehr klar, dass wir so nicht weitermachen wollen", sagte Wagner.
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Esume: "Der Kleber, der viele Dinge verbindet."
Dass der TV-Experte und langjährige Trainer Esume an einer möglichen neuen Liga mitwirken könnte, scheint nicht ausgeschlossen. Schließlich nahmen etwa die Vienna Vikings den 51-Jährigen explizit von der Kritik aus, Besitzer Robin Lumsden adelte das Sport-Management unter Esume in einem Statement als "hochprofessionell".
Esume sei "der Kleber, der viele Dinge verbindet. Der Erfolg der ELF hängt in vielen Bereich untrennbar mit dem Engagement von Patrick Esume und seinem Team zusammen."
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Und selbst ELF-Chef Karajica fand bei allen offensichtlichen Differenzen lobende Worte. "Er ist eine Galionsfigur und hat maßgeblich dazu beigetragen, dass unsere Liga in kürzester Zeit gewachsen und stark geworden ist", sagte er in einem Statement und bedankte sich für Esumes "unermüdlichen Einsatz, seine Leidenschaft und seinen Glauben an diese Vision".
Co-Gründer Karajica fand in Esumes Dankesrede an Fans und Liga hingegen keine Erwähnung.