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NFC South stark wie nie

Atlanta Falcons: Das große Fragezeichen hinter Todd Gurley

  • Aktualisiert: 23.03.2020
  • 17:10 Uhr
  • ran.de / Daniel Kugler
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© imago images / Icon SMI

Die Atlanta Falcons verstärken sich in der Free Agency in der Offense. Doch wie stark ist Star-Running Back Todd Gurley noch? Der Erfolg der Falcons hängt aber noch von anderen Faktoren ab.   

München/Atlanta - Zwei Jahre ohne Playoff-Teilnahme müssen reichen. Die Atlanta Falcons wollen wieder in die Post Season und zwar mit aller Macht. Atlanta war sehr fleißig in der Free Agency.

Mit Tight End Hayden Hurst und Running Back Todd Gurley konnte die Franchise die ohnehin starke Offense um Quarterback Matt Ryan und die beiden Receiver Julio Jones und Calvin Ridley auf dem Papier nochmals deutlich aufwerten.

Und das Talent der Offense kanalisiert sich längst nicht nur in der Spitze. Nach den jüngsten Verpflichtungen stehen in der Abteilung Attacke der Falcons so viele ehemalige Erstrundendraftpicks unter Vertrag, wie noch bei keinem Team seit Einführung des Drafts.

Eigentlich alles eitel Sonnenschein in Atlanta, sollte man meinen.

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Gurley kann Offense auf neues Niveau heben

Nach seiner Entlassung bei den Los Angeles Rams konnte man mit der Verpflichtung von Todd Gurley einen echten Coup landen. Für vergleichsweise moderate sechs Millionen Dollar bekommt man einen der besten Running Backs der letzten Jahre, der in Sachen Produktivität seit seinem Eintritt in die Liga seines gleichen sucht.

In den Spielzeiten 2017 und 2018 rannte Gurley die Liga in Grund und Boden und kam in diesem Zeitraum auf insgesamt 3924 Scrimmage Yards und 40 Touchdowns. In besagten Spielzeiten erzielte er durchschnittlich 4,8 Yards pro Carry.

Im Jahr 2019 ging seine Leistung aufgrund anhaltender Kniebeschwerden dann drastisch zurück. Gurley konnte schlichtweg nicht mehr das gewohnte Arbeitstier der Offense spielen und kam nicht erst in den Playoffs limitiert zum Einsatz. Der All Pro der beiden Jahre zuvor kam nur noch auf 3,8 Yards pro Lauf.

Obwohl er dabei immer noch 14 Touchdowns erzielte, waren seine 857 Rushing Yards ein Karrieretiefstwert. Der Anfang vom Ende?

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Zustand von Gurleys Knie weiterhin bedenklich

Hinter der Gesundheit des 25-Jährigen steht auch 2020 ein dickes Fragezeichen. Die Knieprobleme sollen laut "The Athletic" angeblich immer noch "sehr schlimm" sein.

Gurley hatte bereits im College in Georgia einen Kreuzbandriss erlitten und der Zustand seines linken Knies verschlechterte sich über die Jahre schleichend. Im Juni 2019 wurde berichtet, dass er Arthritis im Knie hat.

"Wenn ein Spieler einmal an Arthritis leidet, weiß man nicht, was passieren wird", wird eine nicht genauer benannte Quelle in der Meldung zitiert: "Das ist bei jedem Menschen anders. Man spielt eine Art russisches Roulette, weil man nie weiß, wie schnell es sich verschlimmert."

Die "San Diego Union-Tribune" spricht gar von der Möglichkeit einer Stammzellbehandlung, die den Zustand von Gurleys abbauendem Knie verbessern soll.

Ohne besagten Makel wäre ein Spieler der Gütekategorie Gurley sonst auch nie verfügbar geworden. Die Falcons jedenfalls haben den Spieler anders als die Rams noch nicht abgeschrieben und gehen ein vergleichsweise geringes Risiko mit den team-freundlichen Einjahresvertrag ein.

Noch größere Sorgen hat das Team jedoch eine Reihe weiter vorn.

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Brady, Bucs, 1600
News

Nach Brady-Deal: Die Baustellen der Bucs

Quarterback Tom Brady sucht bei den Tampa Bay Buccaneers den sofortigen Erfolg. ran.de zeigt, welche größeren Baustellen die Franchise auf dem Weg zum Super Bowl im eigenen Stadion beseitigen sollte.

  • 23.03.2020
  • 16:26 Uhr

Offensive Line als große Schwäche

Die Offensive Line der Falcons darf als Schwachstelle des Teams angesehen werden. So ließ man in der vergangenen Saison insgesamt 50 Sacks zu.

Landet der eigene Quarterback derart oft auf dem Boden, ist dies mit großer Wahrscheinlichkeit ein Indiz für das Verpassen der Playoffs. Laut "The Athletic" haben 2019 sechs der sieben Teams, die 50 oder mehr Sacks zugelassen haben, die Post Season verpasst.

Noch besorgniserregender ist jedoch das Blocking für die Running Backs. Im Durchschnitt wurden nur 85,1 Rushing Yards pro Spiel (30. Platz in der NFL) und 3,8 Yards pro Carry (geteilter 25. Platz) erzielt. Die Falcons verzeichneten in 16 Spielen lediglich 362 Carries (geteilter Platz 29) und verfügten damit über eines der schlechtesten Running Games der Liga.

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Keine Verstärkung der O-Line in Free Agency

Trotz der mangelnden Leistungen der O-Line verzichtete die Franchise bisher darauf, in der Free Agency Verstärkungen zu verpflichten. Vielmehr soll das eigene Personal sich steigern und im Draft ein weiterer Lineman verpflichtet werden.

Die beiden Offensive Guards Jamon Brown und James Carpenter, die beide in der Offseason des Vorjahres verpflichtet wurden, blieben deutlich hinter den Erwartungen zurück. Beide Spieler sind noch mehrere Jahre gebunden und sollen 2020 einen großen Schritt nach vorne machen.

Offensive Tackle Chris Lindstrom, der Erstrundenpick des Vorjahres, konnte aufgrund eines Bruches im Fuß nur vier Spiele in der Vorsaison bestreiten. Auf ihm ruhen große Hoffnungen, die Line zu stabilisieren.

Die Falcons verfügen im Draft über den 16. Pick und werden damit mit großer Wahrscheinlichkeit einen weiteren Lineman holen. Dennoch darf das Vorgehen der Franchise, in der Free Agency nicht nachzulegen und 2020 dann wohl mit drei sehr jungen Linemen (Kaleb McGary wurde ebenfalls 2019 gedrafted) den Bock umstoßen zu wollen, bezweifelt werden.

Weitere Erfahrung und Tiefe in der O-Line würden dem Team gut zu Gesicht stehen. Denn die Konkurrenz in der Division schläft nicht.

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NFC South stark besetzt wie nie

Nach dem Wechsel von Quarterback Tom Brady zu den Tampa Bay Buccaneers ist die NFL über Nacht um einen vermeintlichen Super Bowl Contender reicher und die NFC South um einiges spannender geworden.

Gurley zu holen, könnte neben den sportlichen Aspekten auch als Vorsichtsmaßnahme gewertet werden, um die Bucs, denen ebenfalls Interesse am Spieler nachgesagt wurde, nicht noch stärker werden zu lassen.

Daneben haben auch die New Orleans Saints noch mal kräftig an Feuerkraft in der Offense zugelegt. Quarterback Drew Brees konnte mit einem moderaten Vertrag nochmals für zwei Jahre gebunden werden. Und als Komplementär-Part zu Star-Receiver Michael Thomas wurde Free Agent Emmanuel Sanders verpflichtet.

Einzig die Carolina Panthers fallen in der Division deutlich ab. Man darf sich also auf heiße Duelle um die Playoff-Plätze dreier sehr stark Offenses freuen.

Wenn Atlanta die O-Line stabilisieren kann und Gurley seine Knieprobleme in den Griff bekommt, könnten die Falcons zu einer der großen Überraschungen der kommenden Saison werden.

Daniel Kugler

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