NFL
San Francisco 49ers: Christian McCaffrey muss MVP werden - Kommentar
- Aktualisiert: 27.12.2023
- 12:33 Uhr
- Daniel Kugler
Kein Spieler dominiert die NFL in der laufenden Saison in derartiger Form wie Star-Running Back Christian McCaffrey. Die Wahl zum MVP kann nur auf ihn fallen - ein Kommentar.
von Daniel Kugler
Es gibt in dieser Saison nur einen Spieler, der für die Wahl zum MVP wirklich in Frage kommt: Christian McCaffrey.
Seit Wochen dominiert der Running Back der San Francisco 49ers die Liga fast nach Belieben. Spieltage, an denen "Run CMC" keinen Touchdown erzielt - was in der Spielzeit 2023 ohnehin erst zwei Mal der Fall war - werden fast schon belächelt a la: Was war da denn los, Sportsfreund?!
Auch im Monday Night Game von Woche 16, dem Kracher gegen die Baltimore Ravens, bewies McCaffrey mal wieder sein Ausnahmetalent. Und das, obwohl es gegen eine der besten Defenses der Liga ging und sich die "Niners"-Offense ansonsten seit langem mal wieder richtig schwer tat.
Quarterback Brock Purdy erlebte einen Horrorabend mit 255 Passing Yards, keinem Touchdown und vier Interceptions. Und auch Wide Receiver Deebo Samuel, der sich seit Wochen in absoluter Galaform befand, wurde bei vier Receptions für 47 Yards gehalten und blieb erstmals seit vier Spielen wieder ohne Besuch in der Endzone.
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McCaffrey hingegen zeigte sich erneut unbeeindruckt von der Stärke des Gegners und legte mit 103 Rushing Yards bei 14 Läufen und einem Rushing Touchdown sowie sechs Catches für 28 Receiving Yards erneut bärenstarke Zahlen hin. Der Dual-Threat-Runner war ein ständiger Unruheherd für Baltimores Defense.
Zum vierten Mal in den letzten fünf Spielen kam "CMC" auf dreistellige Rushing Yards. Trotz der ersten Niederlage für San Francisco nach zuvor sechs Siegen in Serie überwiegt nach der kurzen Enttäuschung wieder die Hoffnung auf eine überaus erfolgreiche Saison - gerade wegen McCaffrey.
McCaffrey auf Spuren von 49ers-Legende
Der 49ers-Kader sucht in der Breite wie in der Spitze seinesgleichen, ist ausgewogen wie kaum ein anderes Roster in diesem Jahr. Und verfügt mit McCaffrey als Speerspitze eben über einen Elite-Spieler, der die Offense Woche für Woche auf seinen Schultern trägt und über vier Viertel einfach nicht aus dem Spiel zu nehmen ist - komme da, wer wolle.
Ein Unterschiedspieler, den man für eine starke Regular Season und einen tiefen Playoff-Run braucht.
Und was der 27-Jährige seit Wochen an Dominanz und Selbstverständlichkeit bei seinen Performances an den Tag legt, kann gar nicht genug Lob und Aufmerksamkeit bekommen.
Die Zahlen nach 15 Spielen der Saison untermauern McCaffreys Anspruch auf die Auszeichnung zum wertvollsten Spieler der Regular Season eindrucksvoll: 258 Carries, 1.395 Rushing Yards, 14 Rushing Touchdowns. 63 Receptions, 537 Receiving Yards, sieben Receiving Touchdowns.
Mit 21 TDs nach Week 16 ist es mehr als wahrscheinlich, dass der Franchise-Rekord der 49ers von Legende Jerry Rice mit 23 Stück aus dem Jahr 1987 bei zwei ausstehenden Partien noch fällt.
Bei der Verlesung der Starter bekommen die Gegner regelmäßig weiche Knie, wenn der Name der Nummer 23 fällt.
Ein Ein-Mann-Abriss-Unternehmen. 1,80 Meter pure athletische Naturgewalt. Wer soll dieses Schweizer Taschenmesser überhaupt aufhalten?
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Most-Valuable-Quarterback muss ein Ende haben
Es ist daher Zeit, dass McCaffrey endlich mal wieder die Quarterback-Phalanx durchbricht und als Running Back in die MVP-Fußstapfen von Marshall Faulk (2000), Shaun Alexander (2005), LaDainian Tomlinson (2006) und Adrian Peterson (2012) tritt.
Brock Purdy. Dak Prescott. Tua Tagovailoa. Josh Allen. Lamar Jackson. Jalen Hurts. Patrick Mahomes.
Die genannten Quarterbacks lässt McCaffrey in dieser Saison hinter sich. Denn nie war McCaffrey so wertvoll wie heute. Wie es sich für einen MVP gehört.