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Quarterback polarisiert mit Aussage

Hymnen-Protest: Drew Brees kassiert Shitstorm aus der NFL-Welt

  • Aktualisiert: 04.06.2020
  • 15:29 Uhr
  • ran.de
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© 2020 Getty Images

Drew Brees hat sich in einem Interview kontrovers zu der Frage geäußert, wie er zum Hymnen-Protest in der NFL steht. Daraufhin erntet er viel Kritik aus der Sportwelt, unter anderem von den eigenen Team-Kollegen.

München - Die Proteste nach dem Tod von George Floyd halten die USA weiterhin in den Bann, derzeit wird viel über Rassen-Diskriminierung, soziale Ungerechtigkeit und Polizeigewalt diskutiert. Damit einhergehend wird natürlich auch wieder der umstrittene Hymnen-Protest von Colin Kaepernick aufgewärmt. 

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Darauf angesprochen, dass es in der kommenden Spielzeit erneut zu Protesten während der US-Hymne kommen könnte, überraschte Brees mit einer Antwort, die durchblicken lässt, dass er nicht wirklich verstanden hat, worum es bei dem Protest eigentlich geht. 

"Ich werde niemals damit einverstanden sein, dass jemand die Flagge der vereinigten Staaten von Amerika und unser Land nicht respektiert", so der Saints-Quarterback gegenüber "Yahoo Sports". Wenn die Hymne gespielt wird, sehe er seine zwei Großväter vor sich, die im zweiten Weltkrieg gekämpft und ihr Leben dafür riskiert hätten, das Land zu beschützen und es zu einem besseren Ort zu machen. 

"Jedes Mal, wenn ich da während der Hymne mit meiner Hand auf dem Herzen stehe und singe, denke ich darüber und oftmals treibt es mir Tränen in die Augen. Ich denke darüber nach, was alles geopfert wurde. Nicht nur beim Militär, sondern auch während der Menschenrechts-Bewegung in den Sechzigern und all das, was von so vielen Menschen bis zu diesem Punkt ertragen werden musste." 

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In den USA sei zwar noch nicht alles richtig, aber wenn man während der Hymne gemeinsam steht, zeige man Zusammenhalt und könne gemeinsam ein Teil der Lösung sein. 

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Sport-Stars schießen gegen Brees

Die Aussage von Brees - für die er sich inzwischen entschuldigte - machte auf Twitter schnell die Runde, viele Sport-Stars auf der Welt haben sich dagegen ausgesprochen und mit Unverständnis reagiert. Auch die Team-Kollegen von Brees waren damit nicht einverstanden. Die Receiver Michael Thomas und Emmanuel Sanders bezogen beispielsweise Stellung.

Unter den Quarterbacks hat sich beispielsweise Aaron Rodgers gemeldet und betont, dass es bei dem Protest niemals um die Flagge und die Hymne ging - vor allem aber um Solidarität. 

Auch Rodgers-Kollege und Pass-Rusher Za'Darius Smith hat sich gemeldet, schlägt aber einen anderen Ton an als sein Spielmacher. Ihm geht es eher um das Treffen mit den Saints in Woche 3 der Saison 2020. Schließlich wird er Drew Brees da auf dem Spielfeld jagen dürfen. 

49ers-Cornerback Richard Sherman attackierte Brees ebenfalls etwas direkter: "Er ist verloren. Es gab auch schwarze Männer, die mit deinen Großvätern gekämpft haben, aber darum geht es wohl nicht. Diese unangenehme Diskussion zu vermeiden, indem man das Militär in diese Unterhaltung bringt, in der es nur Brutalität und Gleichheit geht, ist Teil des Problems." 

Die Diskussion wird nicht nur in der NFL geführt. NBA-Superstar LeBron James setzte ebenfalls zwei Tweets an Brees gerichtet ab: "WOW! Es ist an diesem Punkt immer noch überraschend. Du hast echt nicht verstanden, warum Kaep gekniet hat? Das hat absolut nichts mit fehlendem Respekt gegenüber der Flagge und unseren Soldaten zu tun."

Brees hat später ein weiteres Statement auf Instagram veröffentlicht. Darin spricht er sich für Gleichberechtigung und Religionsfreiheit aus. 

Weitere Reaktionen aus der Sport-Welt: 

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