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Jets-Star Jamal Adams spricht Head Coach Qualitäten ab: "Gase ist kein Anführer"
- Aktualisiert: 24.07.2020
- 19:52 Uhr
- ran.de
Es ist längst mehr als ein offenes Geheimnis, dass Jamal Adams die New York Jets verlassen will. In einem Interview lässt der Star-Safety ordentlich Dampf ab und knöpft sich den Head Coach und General Manager Joe Douglas vor.
München/New York - Jamal Adams ist nur noch genervt von den Verantwortlichen der New York Jets. So ist sein Interview mit den "New York Daily News" zu verstehen, in dem er kein gutes Haar an Head Coach Adam Gase und General Manager Joe Douglas lässt.
Die in den vergangenen beiden NFL-Spielzeiten in den Pro Bowl gewählte Defensiv-Allzweckwaffe spricht Gase jegliche Qualitäten ab, die ein Entscheidungsträger mitbringen sollte. "Ich habe nicht das Gefühl, dass er der richtige Anführer ist, um uns ins gelobte Land zu bringen", kritisiert Adams.
Adams: "Gase spricht nicht mit ganzem Team"
Ihn störe besonders, dass Gase "nicht zu jedem im Klub eine Beziehung aufgebaut hat". Zudem verstecke sich der Ex-Coach der Miami Dolphins quasi hinter seinen Assistenten: "Am Ende des Tages spricht er gar nicht mit dem ganzen Team."
Adams skizziert die Situation so: "Wenn es in der Kabine ein Problem gibt, lässt er einen anderen Coach sich darum kümmern. Wenn wir Mist zusammenspielen und am Verlieren sind, wendet er sich in der Halbzeit nicht ans ganze Team. Er verlässt die Kabine und überlässt die Sache einem anderen Coach."
Adams pocht noch immer vergeblich auf neuen Vertrag
Harter Tobak, der aber auch die Folge frustrierender Wochen für den sechsten Pick des Draft 2017 sein dürfte. Immerhin pocht Adams bereits seit einiger Zeit auf einen neuen Vertrag - und hatte zwischenzeitlich offenbar auch deutlich mehr Hoffnung auf ein höheres Gehalt.
So hätte GM Douglas einen neuen Deal schnell ausarbeiten wollen, verweise nun aber auf die kommende Offseason. Bis dahin vergeht noch jede Menge Zeit.
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Geld für neue Spieler? Damit hätte Adams leben können
"Wenn sie mir einfach gesagt hätten: 'Weißt du was, Jamal? Wir werden nicht darauf schauen, dich in diesem Jahr (besser, d. Red.) zu bezahlen, wir wollen neue Spieler dazuholen.' Das hätte ich eher respektiert", erklärt der Top-Safety: "Ich hätte ihnen gesagt: 'Wisst ihr was? Ich respektiere das. Als Kerl verstehe ich das. Ich weiß, dass es Teil des Geschäfts ist.'"
Stattdessen seien er und die Jets nun aber an einem Punkt, "an dem einiges schiefgelaufen ist". Er habe ein Problem damit, ignoriert zu werden.
"Ich reiße mir täglich den Arsch auf"
Und so sprudelt es aus ihm nur so heraus im Gespräch mit der "Daily News": "Es war beleidigend. Ich reiße mir täglich den Arsch für den Klub auf. Ich arbeite mir den Arsch ab."
Nun zweifelt Adams, der zuletzt auch Klubbesitzer Woody Johnson wegen dessen mutmaßlicher rassistischer und sexistischer Aussagen via Twitter kritisiert hatte, an der Aufrichtigkeit seiner Chefs: "Verarscht mich nicht. Ich bin ein unkomplizierter Typ. Du solltest mich nicht verarschen, weil ich das dann als Ehrlichkeit annehme."
Jets denken laut "ESPN" immer noch nicht an Trade
Die Hoffnungen auf einen Trade dürften bei ihm aber ebenso zerplatzt sein wie die auf einen neuen Vertrag. Laut "ESPN" plant die "Gang Green" nach wie vor nicht, ihr wohl bestes Pferd im Stall abzugeben.
Zumal angesichts von noch zwei Jahren aus dem Rookievertrag vor der Brust kaum mit einem lustlosen und unmotivierten Adams auf dem Feld zu rechnen sein wird. "Ich werde da sein für meine Teamkollegen", verspricht der 24-Jährige, dem ein Streik nach "ESPN"-Infos ohnehin teuer zu stehen kommen würde. Laut neuem Tarifvertrag koste jeder Tag, an dem er fernbleibt, 40.000 US-Dollar.
Adams schwärmt von den Jets-Fans
Und wenn auch nicht seinen Bossen, so will Adams doch neben seinen Teamkollegen auch den Supportern nach drei vielversprechenden Spielzeiten noch einiges wiedergeben. "Ich liebe das Fanlager der Jets", schwärmt er: "Wenn ihnen etwas nicht gefällt, reden sie darüber. So wie ich darüber spreche. Für die Fans empfinde ich nichts als Liebe und Respekt."
Die in der Krise steckende Beziehung Adams-Jets scheint also noch nicht völlig verloren.