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13 Jahre Teil der San Francisco 49ers

Joe Staley: Abgang einer 49ers-Legende

  • Aktualisiert: 29.04.2020
  • 15:26 Uhr
  • Michael Mayr
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© imago images/Icon SMI
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Joe Staley ist von der NFL-Bühne abgetreten. Der ehemalige Offensive Tackle der San Francisco 49ers hinterlässt nicht nur bei der Franchise aus Kalifornien ein großes Loch.

München/San Francisco - Es gibt wohl wenige NFL-Spieler, die nur mit einer bestimmten Franchise in Verbindung gebracht werden. Tom Brady und die New England Patriots, Larry Fitzgerald und die Arizona Cardinals, oder Jim Brown und die Cleveland Browns. Doch Joe Staley ist genau so eine Figur, eine Legende der San Francisco 49ers.

Diese Legende ist nun Geschichte. Der Offensive Tackle hat seinen Rücktritt aus der NFL bekannt gegeben. 13 Jahre war Staley Teil der O-Line der 49ers. 13 Jahre Quarterbacks beschützen und Running Backs freiblocken.

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"Mein Körper sagt, es ist Zeit zu gehen." Unter anderem mit diesen Worten verabschiedete sich Staley von dem Sport und der Franchise, die er so geliebt hat. Und die San Francisco 49ers müssen ein Loch füllen, welches einem Graben gleicht.

Nachfolger von Staley bereits gefunden

Die Position des Left Tackles ist eine der wichtigsten im American Football. Für rechtshändige Quarterbacks ist er der Beschützer der "Blind Side", der alles abdeckt, was im Rücken des Spielmachers abläuft. Zwar wurde der Erstrunden-Pick aus dem Draft 2006 in seiner Rookie-Saison 2007 noch als Tackle auf der rechten Seite eingesetzt, aber bereits in der zweiten Spielzeit wechselte er auf die linke Seite der Offensive Line und war ab diesem Zeitpunkt für alle Quarterbacks der 49ers unverzichtbar.

Der Nachfolger Staleys sollte auf jeden Fall etwas von seiner Position verstehen. Und die 49ers sind direkt fündig geworden. Mit Trent Williams wurde nur wenige Stunden vor Staleys Rücktritt ein passender Ersatz via Trade von den Washington Redskins verpflichtet. Williams blickt immerhin auch schon auf zehn Jahre in der NFL zurück. Justin Skule und Mike McGlinchey sind ebenso vielversprechende Tackle in der Offensive Line.

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Kein Super-Bowl-Ring gewonnen

Kyle Shanahan, seit drei Jahren Trainer der kalifornischen Franchise freut sich bereits auf die Feier für den Neu-Rentner. "Wir werden eine Parade (für ihn) haben, sobald wir können und die Quarantäne vorbei ist, denn er hat es mehr als alles andere verdient", sagte der Coach gegenüber dem "San Francisco Chronicle". Nur eine der vielen Lobeshymnen auf Staley, alle waren der besonders herzlichen Art und Weise.

Jed York, Präsident der 49ers rechnete den Erfolg der Franchise zu großen Teilen dem ehemaligen Tackle an. "Einer der am meisten respektierten und gemochten Spielern in der NFL, Joe war wesentlich für den Erfolg, welchen unsere Organisation im vergangenen Jahrzehnt erfahren hat", lobte York den Neu-Rentner auf der Homepage der Franchise.

"Ich war drei Jahre mit Joe verbunden und (er war) einer der besten Spieler, Kämpfer und Menschen von allen, die ich jemals um mich hatte", erzählte Shanahan weiter. Mit dem aktuellen Coach erreichte Staley einen seiner beiden Super Bowls. Ein Triumph im Endspiel sollte dem 35-Jährigen allerdings nicht gewährt werden.

Trotzdem stehen für den O-Liner ein Platz im NFL-Team des abgelaufenen Jahrzehnts, sechs Pro-Bowl-Teilnahmen und drei Nominierungen in das AP All Pro Team der Liga zu Buche.

Große Beliebtheit in der Football-Welt

Staley wird nicht nur bei den 49ers eine Lücke hinterlassen, sondern auch in der gesamten Liga. Viele ehemalige Mitstreiter richteten sich bereits mit emotionalen Posts an die Nummer 74 der 49ers.

Unter anderem Frank Gore, ehemaliger Running Back der 49ers zeigte sich emotional. "Für immer mein Bruder", schrieb Gore über den "einzigartigen" Staley. Der Ballträger änderte sogar vorübergehend sein Profilbild und ersetzte es mit einer weißen Nummer 74 auf rotem Hintergrund als Andenken an seinen ehemaligen Vorblocker auf dem Spielfeld. Insgesamt acht Jahre lang waren beide Teamkollegen in San Francisco.

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Abschiedstränen bei George Kittle

Auch aktuelle Teamkollegen suchten nach den richtigen Worten für Staleys Abschied. Besonders bei den jungen und aufstrebenden Spielern hinterließ der erfahrene NFL-Athlet bleibenden Eindruck.

In einem äußerst emotionalen Video richtet sich George Kittle an seinen ehemaligen Mitstreiter. "Du hast mein Leben leichter gemacht und meinen Arsch gerettet bei manchen Spielzügen, wenn ich sie vergessen hatte. Danke dafür", berichtete Kittle über seine Erinnerungen auf dem Spielfeld.

Nach den Einheiten im Trainingscamp, in Kittles Rookiejahr, kam dem Tight End zufolge sein ehemaliger Kollege zu ihm und motivierte den damaligen Neuling. "Du kannst ein großartiger Footballspieler werden. Also vermassel es nicht und halt deinen Kopf gerade", zitierte Kittle Staley, während er versuchte, seine Tränen zu unterdrücken.

Insgesamt 181 Spiele stand Staley für die 49ers auf dem Platz. Diese Zeit hat Narben am Körper hinterlassen. Die vergangene Saison war für Staley und seine Familie "bei weitem die Schwerste". Ein gebrochenes Wadenbein und Finger zwangen den 35-Jährigen acht Saisonspiele auszusetzen. Die höchste Anzahl in seiner gesamten Karriere. Am Ende des Tages zu viel für den ehemaligen 49er-Akteur.

Der nächste Joe Staley für die San Francisco 49ers wird noch auf sich warten lassen - der echte Joe Staley kann ab jetzt seinen Ruhestand genießen und sich um seine Familie kümmern. Ein Teil der 49ers-Familie wird er auf ewig bleiben.

Michael Mayr

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