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Josh Allen mit Ausraster: Sinnbild für gefährlichen Erfolgsdruck der Buffalo Bills

  • Aktualisiert: 10.02.2023
  • 18:37 Uhr
  • ran.de
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© IMAGO/USA TODAY Network

Josh Allen und die Buffalo Bills kommen beim knappen Sieg in der Divisional Round über die Miami Dolphins nochmal mit einem blauen Auge davon. Die eigenen Schwächen gegen einen eigentlich krassen Außenseiter sowie der Ausraster des eigenen Quarterbacks verdeutlichen aber, unter welch massivem Erfolgsdruck die Franchise wirklich steht.

von Daniel Kugler

Die Buffalo Bills setzen sich mit 34:31 denkbar knapp im Duell mit den Miami Dolphins in der Wild Card Round durch.

Dass es dabei beinahe zum ganz großen Sturz eines der Favoriten auf den Titel gekommen wäre, hat Beteiligte wie Zuschauer gleichermaßen schockiert.

"Sie sind ein gutes Team, aber wir haben einen Weg gefunden, sie zu schlagen", konstatierte Bills-Quarterback Josh Allen dennoch nüchtern nach dem knappen Sieg.

Mit Blick auf die hohen Erwartungen der Bills an sich selbst und der Hoffnung auf den so sehnlichst verfolgten Traum vom Super-Bowl-Sieg ist der knappe Erfolg in der ersten Playoff-Runde - wohlgemerkt als haushoher Favorit - eigentlich viel zu wenig.

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Buffalo Bills waren größter Favorit in Geschichte der Wild Card Round

So gingen die Bills am Sonntag als 14-Punkte-Favorit in die Partie - der größte Quotenvorteil bei den Buchmachern, den es laut "CBS" in der Wild Card Round in der Geschichte bisher jemals gab.

Dass die Bills nach nicht unerwartetem Blitzstart und schneller 17:0-Führung den Gegner dann nicht nur in die Partie zurückkehren ließen, sondern nach gerade einmal mehr als einer gespielten Minute in der zweiten Hälfte sogar in Rückstand gerieten, wurmte den Star-Quarterback aber immens.

"Wir haben heute einiges Gutes gezeigt, aber auch einiges Schlechtes. Wir müssen die richtigen Lehren daraus ziehen", führte Allen aus und versuchte aus dem knappen Erfolg dennoch die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Ein Schlag vor den Bug zur richtigen Zeit, so hofft man. Ein Wachrüttler, bevor die ganz großen Aufgaben in den kommenden Runden in Duellen mit ganz großen Brocken wie den Cincinnati Bengals, den Kansas City Chiefs und den San Francisco 49ers auf dem Weg zum Super-Bowl-Ring bevorstehen könnten.

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Die Bills kamen also nochmal mit einem blauen Auge davon, dürfen sich aber dafür auch beim Gegner bedanken, der mit teils haarsträubenden Aussetzern dazu beigetragen hat.

Die zwei Interceptions von Rookie-Quarterback Skylar Thompson taten im Ergebnis zwar ihr Übriges, waren in Anbetracht des Gegners und der nicht zu vernachlässigenden fehlenden Erfahrung des jungen Spielmachers auf der ganz großen Bühne aber eigentlich zu erwarten und damit zu entschuldigen.

Denn die wirklich unerklärlichen Fehler machten andere bei den Dolphins - nicht der ins kalte Wasser geworfene Youngster Under Center.

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Miami Dolphins: Mike McDaniel nach unerklärlichen Fehlern in der Kritik

Als die Dolphins das Momentum im Spiel eigentlich auf der eigenen Seite hatten und auch spät noch den Sieg hätten eintüten können, patzte das Team um Rookie-Head-Coach Mike McDaniel mehrmals in krasser Form.

Vermeidbare Fehler der Dolphins-Offense führten zu zwei verschwendeten Timeouts und einer kostspieligen Strafe für Delay of Game beim entscheidenen Spielzug der Partie, bei Fourth and One, der die Franchise schmerzliche fünf Yards kostete.

McDaniel und Co. wurden in der Folge von Experten wie im Netz für die zahlreichen Blackouts zerrissen. Auch, weil David eben nicht weit davon entfernt war, Goliath zu stürzen.

"Es gab einige Störgeräusche in der Zuschauermenge, die damit zu tun hatten, dass wir einige Ziffern des Armbands (auf dem der Quarterback seine Spielzüge abliest, Anm. d. Red.) nicht richtig gehört haben", versuchte sich McDaniel nach dem Spiel zu rechtfertigen: "Folglich gab es einige Probleme innerhalb des Huddles bei der Kommunikation und der Aufstellung an der Line of Scrimmage."

All diese Fehler ereigneten sich im vierten Viertel und führten zu einer im Ergebnis bitteren Niederlage für ein Team, von dem man im Vorfeld gedacht hat, dass es mit den starken Bills - egal, ob mit oder ohne Star-Quarterback Tua Tagovailoa - nicht mal im Ansatz würde mithalten können.

Noch mal gut gegangen also für die Bills. Wie blank die Nerven zwischendurch wirklich lagen und wie allgegenwärtig die Befürchtungen eines erneut frühen Postseason-Ausscheidens waren, bewies Playmaker Allen aber bereits zuvor mit einer Aktion, die so gar nicht ins Bild passt. Und das zu einer Zeit, als Buffalo noch komfortabel in Front lag.

Josh Allen: Aussetzer nach Interception spricht Bände

Allen verlor nach einem eigenen Fehler sogar kurzzeitig die Beherrschung. Der Playmaker ließ sich auf eine Schubserei mit Miamis Defensive Tackle Christian Wilkins ein, die wohlgemerkt der Bills-Star nach einer geworfenen Interception selbst auslöste und die zu einer handfesten Rangelei führte.

Hilfe ereilte Allen dabei schnell in Person von Bills-Center Mitch Morse. Wilkins und Morse gerieten aneinander, und beide Spieler landeten schließlich auf dem Boden, umringt von einem Spielergetümmel. Nachdem Morse sich eingemischt hatte, entfernte sich Allen aus dem Gerangel und auch in der Hoffnung, dass er nicht bestraft werden würde.

Die Wiederholungen im TV zeigten jedoch deutlich, dass Allen die Situation selbst zum Eskalieren gebracht und Gegenspieler Wilkins tätlich angegangen hatte, während der Spielzug noch lief und Dolphins-Cornerback Xavien Howard den verursachten Turnover returnierte.

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Allen selbst wurde für die Aktion aber nicht sanktioniert, sondern jeweils nur ein an der Rangelei beteiligter Spieler beider Teams. Die besagte Szene ereignete sich etwas mehr als sechs Minuten vor Ende des zweiten Viertels, als Buffalo mit 17:3 in Führung lag und Allen den Gegner mit seinem Patzer überhaupt erst wirklich ins Spiel brachte.

Ein Fehler zur Unzeit, als die Partie bereits früh vorentschieden zu sein schien, kombiniert mit der fraglichen Reaktion darauf, die eigentlich so gar nicht zum Bills-Star passt. Dennoch spricht die Aktion Bände und beweist, wie sehr die Bills wirklich unter Druck stehen, in diesem Jahr den ganz großen Wurf zu schaffen.

Abhaken, Mund abputzen und nach vorne blicken muss nichtsdestotrotz die Devise in Buffalo lauten. Auch wenn spätestens jetzt jedem der Beteiligten klar sein sollte: Entsprechende Nachlässigkeiten werden in der nächsten Playoff-Runde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht mehr verziehen werden.

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Buffalo Bills müssen gegen Cincinnati Bengals deutlich zulegen

In der Divisional Round wartet mit den Cincinnati Bengals die erste ganz große Bewährungsprobe auf die Bills - wenn man das nach dem eigenen Auftritt gegen die Dolphins überhaupt noch so sagen kann.

Dass die Franchise bis dahin einige der an den Tag gelegten Schwächen addressieren und abstellen muss, um sich nicht mehr derart viele Turnover zu leisten, müssen Head Coach Sean McDermott und Co. in den kommenden Tagen angehen. 

Denn die Bengals um Quarterback Joe Burrow sind ein ganz anderes Kaliber, gerade in der Offense. Wenn man bedenkt, dass die eigentlich potente Defense der Bills bereits gegen eine von einem Rookie angeführte Dolphins-Offense 31 Punkte zuließ, dürfte dem ein oder anderen Mitglied der "Bills Mafia" Angst und Bange werden. 

Und obendrauf noch die ungewohnten Nachlässigkeiten von Heilsbringer Allen. Halleluja, Bills!

Was man nach der Wild Card Round aber zumindest als Erkenntnis ableiten kann: Die kommenden Playoff-Runden werden nicht nur von der individuellen Qualität und Tagesform bestimmt, sondern auch entscheidend von der eigenen Nervenstärke.

Davon können die Buffalo Bills - spätestens nach Sonntag - ein Lied von singen.