Lamar Jackson und die Baltimore Ravens: Doch nicht bereit für den Super Bowl - ein Kommentar
Aktualisiert: 30.01.2024
13:26 Uhr
Andreas Reiners
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Lamar Jackson und die Baltimore Ravens spielen eine exzellente Regular Season. Das Problem: Der Champion wird in den Playoffs gemacht, und die Ravens sind noch nicht bereit. Ein Kommentar.
Die verspürte Lamar Jackson nach dem Aus seiner Baltimore Ravens im Championship Game gegen die Kansas City Chiefs (10:17). Der 27-Jährige war nicht einmal mehr frustriert, was er fühlte, ging noch darüber hinaus.
"Ich bin überhaupt nicht frustriert", sagte Jackson. "Ich bin wütend über die Niederlage. Wir waren ein Spiel vom Super Bowl entfernt. Wir haben die ganze Zeit auf eine solche Gelegenheit gewartet, und wir haben es nicht geschafft.“
Die Ravens schienen eigentlich reif für den großen Wurf, nach einer ganz starken Regular Season, dank eines endlich einmal fitten Lamar Jackson, dank eines Spirits, der die Reise klar in Richtung Las Vegas wies.
Das wurde vor allem gegen ein so abgezocktes Team wie die Chiefs deutlich, die nicht nur auf die Klasse ihrer Topstars wie Patrick Mahomes und Travis Kelce setzen konnten, sondern auch auf die Erfahrung, auf eine Abgezocktheit, die man für die großen Spiele entweder hat oder halt eben nicht.
Lamar Jackson: Probleme in der Postseason
Zu sehen an Jackson, der angesichts einer 2:4-Bilanz in den Playoffs - und vier Touchdowns, aber acht Turnover - den Ruf nicht los wird, in der Postseason nicht abliefern zu können. Es ist in dem Zusammenhang fast schon tragisch, dass er in der kommenden Woche wahrscheinlich (und auch zu Recht) zum zweiten Mal in seiner Karriere als MVP ausgezeichnet wird, aber immer noch auf seine erste Super-Bowl-Teilnahme wartet.
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Doch natürlich muss er unter Beweis stellen, dass er nicht nur ein überdurchschnittlicher Quarterback ist, sondern zu den Großen gehört. Das Chiefs-Spiel wäre eine goldene Gelegenheit gewesen - Jackson hat sie verstreichen lassen.
Die MVP-Wahl nach der Regular Season vorgenommen, doch er und seine sonst so unaufhaltsame und effektive Offense hatten mit dem Angriff, der die Ravens zu einer 13:4-Bilanz führte und damit zum besten NFL-Team machte, nicht mehr viel gemein.
Jackson war inkonstant, seine Offense zahnlos, zaghaft, kein Vergleich zu den 34 Punkten, die sie in der Divisional Round gegen die Texans erzielte. Drei Turnover unterliefen ihr, darunter eine Interception durch Jackson. Außerdem kassierten die Ravens zu viele Penaltys. Nur zehn Punkte? "Das sind nicht wir. Dafür gibt es keine Entschuldigungen", so Jackson, dem keine wirklichen Big Plays gelangen, um dem Spiel eine Wende zu geben.
Lamar Jackson: Nicht MVP-like
MVP-like war das nicht.
Wide Receiver Zay Flowers stand sinnbildlich für die Ravens an diesem bitteren Abend. Er kassierte zum Ende des dritten Viertels eine dumme Strafe für Taunting gegen L’Jarius Sneed. Ein paar Yards später sorgte natürlich genau der dafür, dass Flowers kurz vor der Endzone fumbelte.
Karma.
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Zay Flowers: Sinnbild der Ravens
Dass sich Flowers wiederum nur wenig später an der Bank die Hand verletzte, nachdem er aus Frust auf sie eingeschlagen hatte, passt ins Bild.
Eine Fünf-Minuten-Sequenz, ein Drive, der alles über die Ravens in diesem Spiel erzählt. Zu viele Fehler, Dummheiten, Unreife, auch sportlich.
Unter dem Strich einfach zu viele Fehler für den Einzug in den Super Bowl.
Bleibt also nur der Blick nach vorne. "Ich habe das Gefühl, dass wir unser Team aufbauen werden. In dieser Offseason werden wir uns verbessern und versuchen, wieder in dieser Position zu sein", sagte Jackson.
Vielleicht ist die Wut ja ein zusätzlicher Antrieb.