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NFL

Miami Dolphins: The Fast and the Furious

  • Aktualisiert: 27.09.2023
  • 23:13 Uhr
  • Martin Jahns

Die Offensive der Miami Dolphins überrennt mit ihrem wahnwitzigen Tempo die Konkurrenz. Der Geschwindigkeitsrausch mit einstigen Leichtathleten hat System. Der nächste Gegner zieht schon Vergleiche zu Usain Bolt.

Die Miami Dolphins sind das Team der Superlative. Beim 70:20 gegen die Denver Broncos gelangen Miami so viele Punkte wie keinem anderen NFL-Team in den letzten 57 Jahren. Keine Franchise hatte jemals nach den ersten drei Spieltagen so viele Yards Raumgewinn.

Geheimnis des Erfolgs - neben den heillos überforderten Broncos - war ein anderer Superlativ: Kein Team bewegt den Football derzeit schneller über den Platz als die Dolphins.

Die schnellsten Sprints von Ballträgern in dieser Saison gehen allesamt aufs Konto der Miami-Offensive. Rookie De’Von Achane stellte mit 21,93 Meilen pro Stunde (ca. 35,3 km/h) gegen Denver den Speed-Rekord der noch jungen Saison auf. Knapp dahinter reihen sich die Läufe seiner Teamkollegen Tyreek Hill und Raheem Mostert ein.

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Von der Tartanbahn aufs Gridiron

Kein Wunder: Hill, Achane und Mostert waren an ihren High Schools und Colleges nicht nur Footballer, sondern auch formidable Sprinter der Leichtathletik-Teams.

Running Back Mostert gewann am College bei den Leichtathletik-Hallenmeisterschaften der Big Ten über 60 und 200 Meter. Rookie-Ballträger Achane lief am College die 200 Meter in 20,20 Sekunden. Bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio hätte er mit dieser Zeit im Finale Rang 6 belegt.

Dazu kommt der zuletzt verletzt fehlende Wide Receiver Jaylen Waddle, der einst ebenfalls auf der College-Tartanbahn um Bestzeiten spurtete.

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Tempo als Alptraum für jede Secondary

Mosterts früherer Leichtathletik-Trainer Brendan Robinson erklärte der "Washington Post" die Vorteile von einstigen Leichtathleten in der NFL: "Man erlernt eine gute Lauftechnik, die sich gut auf das Footballfeld übertragen lässt. Und wenn du eine gute Lauftechnik hast, ist es schwieriger, dich zu tacklen."

Miamis Cornerback Xavien Howard hat bei "KCRP Houston" fast Mitleid mit den Secondarys der Kontrahenten: "Du fühlst dich wie in einem Rennspiel. Man kann Speed nicht coachen. Ich habe eine gute Lauftechnik, aber diese Jungs sind einfach schnell."

Als "unguardable" bezeichnete Ex-NFL-Star Robert Griffin III Miamis Superstar Tyreek Hill auf "X".

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Raheem Mostert: "Wir sind das schnellste Team"

Doch wer ist in dieser Ansammlung von Super-Sprintern eigentlich der Schnellste? Raheem Mostert hatte am Dienstag in der "Rich Eisen Show" eine klare Meinung.

"Dieses Rennen gewinne ich ganz klar. Tyreek ist schnell, aber ich kann seine Geschwindigkeit brechen. Er hat unglaublich schnelle, kurze Richtungswechsel. Ich bin eher ein Langstreckenläufer. Wenn ich einmal in Fahrt bin, ist es schwer, mich einzuholen und zu schlagen. Und das Gleiche gilt für J-Dub (Jaylen Waddle, Anm. d. Red.), er liegt zwischen Tyreek und mir", ist sich Mostert sicher.

Und Achane? Den sieht Mostert "auch vorn dabei, aber er ist mehr der explosive Typ über die kurze Distanz".

Doch egal, welcher der Vier letztlich die Nase vorn hätte, außerhalb der eigenen Franchise sieht Mostert keine ernsthafte Konkurrenz: "Wir sind definitiv das schnellste Team der NFL. Wenn es ein NFL-internes Rennen in einer 4x100-Meter-Staffel gäbe, würden wir ganz sicher gewinnen."

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Mike McDaniels Plan: Sprinter statt Spannweite

Das Setzen auf High-Speed hat unter Miamis Head Coach Mike McDaniel seit seinem Amtsantritt 2022 System.

Die unter McDaniel geholten Running Backs Mostert (1,78 Meter) und Achane (1,75 Meter) sind kompakte, wuselige Kraftpakete. Auch bei der Wahl der Receiver setzten die Dolphins bewusst auf Spurterqualitäten statt Spannweite. Hill, den Miami aus Kansas City loseiste, misst nur 1,78 Meter, Waddle ebenso.

Gerade bei kleineren Receivern ist eine hohe Passgenauigkeit des Quarterbacks umso wichtiger. Und hier liefert Tua Tagovailoa, dessen Karriere zu Beginn des Jahres noch auf der Kippe stand, in seiner vierten NFL-Saison bei den Dolphins mit acht Touchdown-Pässen bei erst zwei Interceptions ab.

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Nächster Gegner braucht "ein paar Usain Bolts"

Schon in der Offseason betonte Tyreek Hill, dass er Tagovailoa für "einen der akkuratesten Quarterbacks der NFL" halte: "Tua als Quarterback und diesen Offensiv-Guru als Head Coach zu haben, ist wunderbar. Mit diesen Offensiv-Waffen wird es verrückt werden. Er hat mich und Waddle auf der einen Seite, De‘Von und Raheem auf der anderen. Dieser Offensive sind keine Grenzen gesetzt."

Die ersten drei Spieltage geben Hill recht. Nun kommt es zum Divisions-Duell gegen die Buffalo Bills. Und die sind gewarnt.

Auf Miamis Offensivspiel angesprochen scherzte Bills-Coach Sean McDermott am Mittwoch, was seine Scouts zur Simulation des nächsten Gegners im Training organisieren sollten: "Ein paar Usain Bolts."

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