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Vier Niederlagen nacheinander

Minnesota Vikings: Ein Kreislauf an Problemen

  • Aktualisiert: 20.11.2016
  • 15:43 Uhr
  • Rainer Nachtwey / Jan Horstkötter
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© 2016 Getty Images

An den ersten fünf Spieltagen noch das stärkste Team der NFL sind die Minnesota Vikings nur noch ein Schatten ihrer selbst. Denn ein Problemherd zieht den nächsten nach sich.

München/Minneapolis - Ein Monat ist es her, als die Welt der Minnesota Vikings noch in Ordnung war.

Zwar waren zu jenem Zeitpunkt auch schon Quarterback Teddy Bridgewater und Running Back Adrian Peterson verletzt, doch die Truppe von Head Coach Mike Zimmer führte die NFL ungeschlagen an.

Die Defense versprühte beim Gegner Angst und Schrecken und selbst die gebeutelte Offense funktionierte.

Doch innerhalb eines Monats hat sich der gefürchtete Playoff-Aspirant zu einem willkommenen Aufbaugegner gewandelt.

Vor dem Heimspiel gegen die Arizona Cardinals am Sonntag (ab 18:30 Uhr live auf ProSieben MAXX und im Livestream auf ran.de) offenbart sich ein Kreislauf, in dem ein Problem das nächste nach sich zieht.

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Problemherd: O-Line

Matt Kalil verletzt, Andre Smith verletzt, Mike Harris verletzt, Phil Loadholt zurückgetreten. Und auch für den nachverpflichteten Jake Long ist die Saison aufgrund einer Verletzung wohl beendet. Von der Offensive Line, die Peterson in der Vorsaison noch zu den meisten Rushing Yards der Liga verhalf, ist nur noch wenig übrig.

Stattdessen müssen Spieler wie T.J. Clemmings in die Bresche springen, die in der Vorsaison nicht über den Status Ergänzungsspieler hinauskamen.

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Problemherd: Laufspiel

Durch die nicht durchschlagskräftige O-Line krankt das Laufspiel. 628 Gesamt-Yards und 2,7 Yards pro Lauf sind die schwächsten Werte der NFL.

Und: Matt Asiata, Jerrick MacKinnon und der nachverpflichtete Ronnie Hillman können das Arbeitstier Peterson nicht ersetzen.

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Problemherd: Passspiel

Das schwache Laufspiel zieht das Passspiel in Mitleidenschaft - und setzt es unter Druck. Zumal es der gegnerischen Defense leichter fällt, das Running Game unter Kontrolle zu halten und sich mehr auf die Pässe zu konzentrieren.

Ein weiteres Problem hierbei: Der nach der Verletzung von Bridgewater erst mit Saisonbeginn verpflichtete Bradford kennt das Playbook und seine Offense noch nicht gut genug.

Doch während es in den ersten Saisonspielen aufgrund der bombastischen Defense kaum ins Gewicht fiel, liegt nun mehr Druck auf Bradford. Der Quarterback muss mehr werfen - knapp neun Versuche mehr pro Spiel - und leistet sich dadurch mehr Fehler.

Problemherd: Offensive Coordinator

Norv Turner
News

Minnesota: Offensive-Coordinator schmeißt hin

Offensive-Coordinator Norv Turner gibt mitten in der Saison überraschend seinen Rücktritt bekannt. Die Vikings reagieren und befördern einen Positions-Coach.

  • 02.11.2016
  • 17:58 Uhr

Durch den Rücktritt von Offensive Coordinator Norv Turner nach dem Monday Night Game gegen die Chicago Bears muss nun der bisherige Tight-Ends-Coach Pat Shurmur die Offense leiten. Turner nannte unterschiedliche Auffassungen über die Ausrichtung des Angriffs als Grund für seinen Rücktritt.

Dem Angriffsspiel nun eine neue Richtung zu geben und neue Spielzüge zu installieren, dürfte die eh schon schwächelnde Offensive vor weitere Probleme stellen.

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Problemherd: Defense

War die Defensive in den ersten fünf Spielen noch das Prunkstück, das dadurch Druck vom Angriffsspiel nahm, läuft es auch seit der ersten Niederlage gegen die Eagles nicht mehr rund.

Vor allem schaffen es die Vikings nicht mehr, den Quarterback stärker unter Druck zu setzen. Waren es noch 19 Sacks in den ersten fünf Spielen, sind es nun nur noch ganze drei aus den jüngsten vier.

Zimmer hat das Problem erkannt, wonach die gegnerischen Quarterbacks nun vermehrt auf schnelle Pässe setzen. Aber eine Lösung hat er noch nicht gefunden.

Die Folge: Die Defense lässt fast 50 Yards mehr - rund 335 anstelle von knapp 288 Yards - pro Spiel zu.

Problemherd: Turnover

12:1 lautete das Turnover-Verhältnis in den ersten fünf Spielen und in jedem der fünf erzwangen die Vikings mehr, als sie sich leisteten. Zudem erzielten sie durch Turnover zwei Touchdowns.

In den vergangenen Spielen heißt das Verhältnis 5:6 aus Sicht der Vikings und gepunktet haben sie seitdem auch nicht mehr.

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Problemherd: Erwartungen

Klar ist: die Vikings haben in den ersten fünf Saisonspielen über ihren Verhältnissen gespielt. Ein Start mit fünf Siegen war nach den verletzungsbedingten Ausfällen nicht zu erwarten. Zwar füllten die Ersatzleute die hinterlassenen Löcher noch gut aus, mittlerweile sind die Defizite im Vergleich mit den Starspielern offensichtlich.

Nur: Die Fans erinnern sich immer noch an den starken Saisonstart und an die Zeit, als die Vikings-Welt noch in Ordnung war.

Rainer Nachtwey / Jan Horstkötter

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