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NFL - Chiefs vs. Ravens und Eagles vs. Packers: "Overreactions" zum NFL-Auftakt 2024

  • Aktualisiert: 07.09.2024
  • 10:59 Uhr
  • Kevin Obermaier
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In einem wilden Season Opener schlagen die Kansas City Chiefs die Baltimore Ravens buchstäblich um Millimeter. In Brasilien zeigen die Philadelphia Eagles den Green Bay Packers die Grenzen auf. Zwei Spiele, aus denen sich einige (steile) Thesen zum weiteren Saisonverlauf ableiten lassen. Die "Overreactions" zum NFL-Auftakt 2024.

Von Kevin Obermaier und Max Bruns

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1. Saquon Barkley wird unfassbar abliefern

Mit 31 Touchdowns im Jahr 2006 hält LaDainian Tomlinson den NFL-Rekord innerhalb einer Saison. Saquon Barkley lief im ersten Spiel gegen die Green Bay Packers (34:29) zwei Mal in die Endzone und fing noch einen weiteren Pass für sechs Punkte.

Den Rekord wird der Neuzugang der Philadelphia Eagles nicht brechen, aber er wird ihm verdammt nah kommen.

Barkley wird in dieser Monster-Offense der Eagles am Ende bei mindestens 25 Touchdowns stehen. Das allein würde ihn in die Top-5 der meisten Touchdowns innerhalb einer Season hieven.

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2. Packers droht ohne Love eine Horror-Saison

Eine relativ knappe Niederlage gegen das Top-Team aus Philadelphia liest sich auf den ersten Blick eigentlich ganz gut. Doch in Anbetracht der Beinverletzung von Jordan Love und dem Fakt, dass Green Bay nun auf Malik Willis zählen muss, ziehen dunkle Wolken über den Packers auf.

Auf dem Neuzugang von den Tennessee Titans wird viel Last liegen, ob er damit klarkommen wird? Fakt ist: Der 25 Jahre alte Quarterback hat in seinen bisherigen NFL-Spielen keinen einzigen Touchdown, dafür aber drei Interceptions geworfen.

Alles hängt bei den Packers davon ab, wann Love wieder fit ist. Bis dahin erleiden die Packers einen Horror-Start. Immerhin: In den kommenden beiden Partien geht es gegen die Indianapolis Colts und die Tennessee Titans. Das ist nicht die NFL-Elite. Aber die Packers ohne Love eben auch nicht mehr. Es wird eine schwere Zeit für alle aus Wisconsin, bis der Franchise-Quarterback wieder zurück ist.

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Das Wichtigste zum NFL-Auftakt

  • HIGHLIGHTS: Millimeter-Drama beim NFL-Auftakt

  • Schiri-Kontroverse! Chiefs bevorzugt?

  • Steile Thesen zur neuen NFL-Saison

3. Brasilien verliert sein NFL-Recht

Bereits vor dem Spiel in Sao Paulo hatte manch ein Spieler große Bedenken. Die Sicherheit der NFL-Stars konnte im südamerikanischen Land wohl nicht ausreichend gewährleistet werden.

Zwar waren mit dem Kickoff diese Sorgen vorerst vergessen, doch dann kamen die nächsten Minuspunkte auf. Vonseiten der Fans gab es heftige Kritik am Rasen der Corinthians Arena zu Sao Paulo.

"Spielt nie wieder auf diesem furchtbaren Rasen", lautete ein Kommentar bei Instagram unter dem offiziellen Ergebnis-Post der NFL. "Man, dieser Untergrund war die Hölle", schrieb ein anderer User.

NFL-Commissioner Roger Goodell wird einsehen: Trotz der Ansage, dass es in Zukunft noch mehr International Games geben wird, ist das Brasilien-Spiel ist fürs erste vom Tisch.

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4. Lamar Jackson ist noch immer ein Running Back

Oder besser gesagt: Lamar Jackson ist immer noch ein besserer Running Back als Quarterback. Während seine Leistung auf dem Boden - 122 Yards bei 16 Läufen - sogar Derrick Henry in den Schatten stellte, verpasste er durch die Luft den entscheidenden Touchdown für die Overtime.

Jeder redet nur noch von der Millimeter-Entscheidung bei Isaiah Likely, dessen Fußspitze den Ravens-Touchdown zum 26:27 Sekunden vor Schluss verhinderte, dabei hätte Jackson die Verlängerung bereits ein Play zuvor erzwingen müssen - doch er verfehlte einen völlig freien Zay Flowers in der Endzone. Ein Pass, den Patrick Mahomes vermutlich nicht verbaselt hätte.

Zugegeben: Kein Quarterback wird zweimal MVP der NFL, wenn er keinen geraden Pass an den Mann bringt. Aber doch wird Jackson wohl am Ende seiner Karriere vor allem für sein läuferisches Talent in Erinnerung bleiben. Nicht umsonst fehlen ihm nur noch gut 700 Yards auf den Rushing-Rekord von Michael Vick - und das mit 27 Jahren.

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5. Die Chiefs-Receiver gehören wieder zur NFL-Elite

Die Szenen aus dem NFL-Auftakt 2023 sind noch in guter Erinnerung. Die Chiefs verloren damals den Season Opener gegen die Detroit Lions vor allem aus einem Grund: Die Passempfänger hatten vergessen, wie man Pässe empfängt.

Allen voraus Kadarius Toney ließ mit Händen wie Füßen einige Bälle entgleiten und Quarterback Mahomes verzweifeln. Seine Flutschfinger führten einmal sogar zum Pick-Six.

Die "Overreaction" damals: Mit diesen Receivern haben die Chiefs keine Chance auf den Super Bowl! Dass sie ihn am Ende doch gewannen, lag zum einen an der überragenden Defense und zum anderen an der Magie von Mahomes.

Dieses Jahr muss der Spielmacher vermutlich weniger zaubern - Kansas Citys Receiver sind wieder gut, sehr gut sogar. Gerade Xavier Worthy ist mit seiner Geschwindigkeit eine echte Bereicherung für den Champion - und, wenn er so weitermacht, ein Kandidat für den Offensive Rookie of the Year.

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6. Die Schiedsrichter haben Angst vor den Chiefs

Die neue NFL-Saison war noch nicht einmal zwei Viertel alt, da gab es schon die erste Schiedsrichter-Kontroverse. Ein umstrittener - ja vielmehr: illegaler - Timeout-Call sorgte für Kopfschütteln und Unmut. Nutznießer: die Chiefs. Wer auch sonst? Der Champion war in der Vergangenheit des Öfteren auf der "richtigen" Seite zweifelhafter Referee-Entscheidungen.

Erinnert sei nur an den sehr späten Pass-Interference-Call gegen die Defense der Buffalo Bills in den Divisional Playoffs der vergangenen Saison, der einen Chiefs-Drive im vierten Quarter verlängerte. Oder an das extrem kontroverse Holding gegen die Philadelphia Eagles kurz vor Ende des vorletzten Super Bowls.

Selbstverständlich hatten auch die Chiefs schon das ein oder andere Mal Pech mit den Schiedsrichtern. Aber man wird das Gefühl nicht los, dass die Offiziellen im alles entscheidenden Moment, wenn der Sieg oder sogar der Titel auf dem Spiel stehen, doch eher für Mahomes und Co. entscheiden würden.

Schließlich will sich niemand der Majestätsbeleidigung schuldig machen.

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7. Mark Andrews' Fantasy-Besitzer haben verkackt

Ihr habt Mark Andrews im NFL Fantasy Manager als euren Tight End ausgewählt? Dann bestellt am besten schon mal das "I suck at fantasy football"-T-Shirt - ihr habt es euch verdient.

Der Tight End der Ravens zeigte im Season Opener eindrucksvoll, dass seine besten Tage vorbei sind, er nicht mehr zu den Besten auf seiner Position gehört - vielleicht nicht einmal mehr zum gehobenen Mittelmaß. Nur zwei Catches für 14 Yards, also 3,4 Punkte in PPR-Ligen: eine fast schon lächerliche Ausbeute für den einstigen Punktelieferanten.

Eine Gefahr stellt Andrews höchstens noch für die mentale Gesundheit seiner Fantasy-Besitzer dar, für gegnerische Defenses jedenfalls nicht mehr.

8. Taylor Swift kann einem leidtun

Taylor Swift war im Hype-Video der NFL zur neuen Saison öfter zu sehen als Mahomes, Josh Allen und Aaron Rodgers zusammen. Und auch im Season Opener wurde die Pop-Ikone quasi nach jedem Raumgewinn der Chiefs von mehr als 1,7 Yards von den TV-Kameras eingefangen.

Das kann man jetzt gut finden oder eher nicht (wohl eher nicht). Aber dafür Taylor verantwortlich zu machen, ist schlichtweg ungerecht. Wenn der Leiter der Sendung es für sinnvoll hält, in Spielpausen lieber eine gutaussehende Dame mit einem gewissen VIP-Faktor einzublenden als einen bärtigen, bierbäuchigen 0815-Fan, dann ist der Leiter der Sendung dafür verantwortlich zu machen - und nicht Tay Tay!

Die 34-Jährige hat sich den Rummel um ihre Person bei Spielen der Chiefs nicht ausgesucht, sie würde sicher viel lieber in Ruhe an ihren Plays arbeiten, als ständig aus 13 verschiedenen Winkeln gefilmt zu werden.

Also lasst die arme Frau bitte in Ruhe und richtet euren Hass lieber auf die Medien - zum Beispiel solche, die es selbst in eigentlich sportlichen "Overreactions" nicht lassen können, den Namen Taylor Swift zu erwähnen.

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