• Darts
  • Tennis
  • Alle Sportarten

Anzeige
Anzeige
Die NFL live auf ProSieben, ProSieben MAXX und ran.de

NFL: Wide Receiver und die Holdout-Problematik: Ein endlicher Boykott

  • Aktualisiert: 19.04.2022
  • 12:59 Uhr
  • ran.de
Article Image Media
© Getty Images
Anzeige

Die Top-Receiver aus dem Draft-Jahrgang 2019 rund um Terry McLaurin, Deebo Samuel und A.J. Brown pochen auf einen neuen Vertrag. Um Druck auf die jeweiligen Verantwortlichen zu machen, erwägen sie laut Experten einen Trainingsboykott, der aufgrund der geltenden Regularien allerdings endlich sein dürfte. 

München - In der laufenden Offseason griffen einige NFL-Teams für ihre Passempfänger tief in die Tasche. Tyreek Hill, Davante Adams und Stefon Diggs knackten allesamt ein durchschnittliches Jahresgehalt von mindestens 25 Millionen US-Dollar. Zudem trieben Spieler wie Christian Kirk (vier Jahre, bis zu 72 Mio. US-Dollar) den Preis weiter nach oben.

Umso reizvoller ist nun eine vorzeitige Vertragsverlängerung für die Top-Receiver, die im NFL Draft 2019 gewählt wurden und ab dieser Offseason für eine Verlängerung berechtigt sind. 

Dabei handelt es sich in erster Linie um die ehemaligen Zweit- bzw. Drittrunden-Picks Deebo Samuel (San Francisco 49ers), A.J. Brown (Tennessee Titans) und Terry McLaurin (Washington Commanders, dritte Runde). Samuel und Brown verdienen, Stand heute, kommende Saison knapp vier Millionen US-Dollar, McLaurin drei Millionen. 

Anzeige

Trio plant wohl Boykott

Um Druck auf ihr jeweiliges Front Office auszuüben, plant das Trio laut NFL-Insider Adam Schefter einen Boykott der freiwilligen Offseason-Trainingsprogrammen ihrer Teams.  McLaurin, bereits ein Team Captain bei den Commanders, soll zwar beim Trainingsauftakt anwesend sein, jedoch an den Einheiten nicht teilnehmen. 

Samuel und Brown sorgten in den vergangenen Tagen für Schlagzeilen, nachdem sie Verweise auf ihr Team (in Form von Bildern oder Twitter-Beschreibungen) aus Social Media entfernten. 

Ein weiterer Wink mit dem Zaunpfahl. Doch ein langfristiger Boykott dürfte nicht zustande kommen.  

Aus Spielersicht ungünstige Regularien

Denn der Tarifvertrag zwischen der NFL und der Spielergewerkschaft "NFLPA" bestraft Boykotts rigoros und versetzt die Teams in eine gute Verhandlungsposition. Ein Boykott der aktuell anlaufenden freiwilligen Trainings-Einheiten (die eine ganze Reihe an Spielern ausfallen lässt, da sie ihre eigenen Offseason-Trainingsroutinen haben) werden nicht bestraft.

Allerdings erlaubt es der Tarifvertrag, dass NFL-Teams ihre Spieler mit hohen Strafen bei unentschuldigtem Verpassen des "Mandatory Minicamps" (bis zu 100.000 US-Dollar) und des Training Camps (bis zu 40.000 US-Dollar pro Tag) zu belegen. 

Zudem hält "Artikel 8" des Vertrags, der 2020 in Kraft getreten ist, fest: "Einem Spieler wird keine anerkannte Saison angerechnet, wenn er bei einem Team unter gültigen Vertrag steht und sich nicht am Tag des vereinbarten Trainingsauftakts meldet."

Spieler gelten erst nach der vierten anerkannten Saison als Free Agents (sofern sie nicht vorher entlassen wurden). Aus Spielersicht ist es deshalb umso wichtiger, sich rechtzeitig beim Team zum Training zu melden. Ansonsten wären sie ein weiteres Jahr an ihren Rookie-Vertrag gebunden. 

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Endlicher Boykott?

Doch nur Erscheinen reicht nicht. Sollten sich Spieler weigern zu trainieren, können ihn die Teams ebenfalls die gespielte Saison aberkennen. Angegebene Verletzungen seitens der Spieler werden von unabhängigen Parteien untersucht. Damit sollen Alibi-Blessuren ausgeschlossen werden.

Für den Fall, dass ein Spieler unter dem Rookie-Vertrag streikt, sich aber im Nachhinein noch auf einen Deal einigt, kann der Klub die angedrohte Geld- oder Vertragsstrafe wieder zurücknehmen. 

Es dürfte sich bei den Aktionen der Receiver (und allen anderen Spielern, die ebenfalls aktuell auf einen neuen Vertrag hoffen) eher um eine symbolische Geste handeln, als um einen ernsthaften Boykott. Dafür haben die NFL Teams in dem aktuellen Tarifvertrag eine zu gute Verhandlungsposition und Spieler würden zu viel Geld verlieren. 

Du willst die wichtigsten NFL-News, Videos und Daten direkt auf Deinem Smartphone? Dann hole Dir die neue ran-App mit Push-Nachrichten für die wichtigsten News Deiner Lieblings-Sportart. Erhältlich im App-Store für Apple und Android.


© 2024 Seven.One Entertainment Group