Kommentar zum Brady-Hammer in der NFL
ranSicht zu Tom Bradys Abschied von den Patriots: Der G.O.A.T. kennt kein Risiko
- Aktualisiert: 17.03.2020
- 19:44 Uhr
- ran.de / Dominik Hechler
Jetzt ist es also Realität: Tom Brady verlässt die New England Patriots. Nach zwanzig Jahren und sechs Super-Bowl-Ringen. Der G.O.A.T. will es nochmal allen zeigen, stürzt sich dafür in ein neues Abenteuer und scheut dabei kein Risiko. Das verdient Respekt. Ein Kommentar von ran.de-Redakteur Dominik Hechler.
München/Foxborough - Schluss, Ende, Aus. Rien ne va plus. Nichts geht mehr. Das war's dann also, das Rätselraten hat endlich ein Ende. Mit zwei emotionalen Instagram-Posts verabschiedet sich Tom Brady nach zwanzig Jahren und sechs (!) Super-Bowl-Ringen endgültig von den New England Patriots.
Für viele NFL-Fans mag dieser Schritt überraschend kommen - ist er aus meiner Sicht zum jetzigen Zeitpunkt aber überhaupt nicht. Bradys Abschied hat sich in den vergangenen Wochen mehr als nur angedeutet. Er ist 42 Jahre alt, weiß, dass sein Karriereende immer näher kommt, aber der Star-Quarterback ist nach wie vor von einem überbordenden Ehrgeiz getrieben. Und so ist sein Abschied aus Foxborough nur folgerichtig.
Brady will es nochmal allen Kritikern zeigen
Denn: Brady will es nochmal allen zeigen. Zu alt? Zu satt? Zu langsam? Zu abhängig von Head Coach Bill Belichick? Von wegen! Der 42-Jährige macht sich im Herbst seiner Karriere nochmal auf die Reise, alle seine Kritiker eines Besseren zu belehren. Vor allem was den letzten Punkt betrifft.
Brady will jetzt zeigen, dass er wirklich der G.O.A.T. ist und auch ohne seinen kongenialen Partner bei den Patriots, Belichick, erfolgreich sein kann. Der "Vorwurf", sie können nur gemeinsam als geniales Duo erfolgreich sein, hat ihn schon immer ein Stück weit gestört - jedenfalls wird das rund um das Gillette Stadium gemunkelt.
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Neue Station ohne "Partner" Belichick
Jetzt also eine neue Station in der NFL, ein neuer Anlauf auf den für ihn persönlich siebten Super-Bowl-Ring. Ohne Belichick, aber mit ganz viel Selbstvertrauen und Ehrgeiz. Ab der kommenden Saison zeigt sich nun also tatsächlich, ob Brady zurecht G.O.A.T. genannt wird. Eine spannende Frage. Dafür geht der Signal Caller volles Risiko. Das verdient großen Respekt.
Denn: In der Vergangenheit gab es schon einige andere großartige Quarterbacks - wie Joe Montana oder Brett Favre - die es zum Ende ihrer Karriere hin ebenfalls nochmal wissen wollten, die Franchise gewechselt und dabei mächtig daneben gegriffen haben. Brady weiß das natürlich. Aber es ist ihm egal. Er vertraut in seine eigene Stärke. Ganz nach dem Motto: "Belichick? Wer ist Belichick? Ich bin der G.O.A.T.!"
Ohne Entscheidungsgewalt, ohne Brady
Hinzu kommt: Brady gilt gemeinhin als Machtmensch, der innerhalb einer Franchise eine gewissen Entscheidungsgewalt oder mindestens ein Mitspracherecht haben möchte - so wie bei Jimmy Garoppolo, der damals auch auf sein Drängen hin zu den San Francisco 49ers getradet wurde. Diese Entscheidungsgewalt scheint man ihm bei den Patriots nicht mehr zugestehen zu wollen. Auch hier agiert Brady also konsequent und seiner Persönlichkeit entsprechend.
Sicher ist: Egal wo der Quarterback nun auch landen wird - heiß gehandelt werden die Los Angeles Chargers und die Tampa Bay Buccaneers - die betreffende Franchise wird nicht nur seine Expertise, sondern auch seine sportlichen Fähigkeiten mit Kusshand nehmen. Denn die sind selbstverständlich unbestritten.
Vorfreude auf mögliches Duell Brady vs. Belichick
Und wer freut sich nicht jetzt schon auf das mögliche Duell Brady gegen Belichick? Die kommende NFL-Saison verspricht ein Fest zu werden.
Dominik Hechler
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