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Washington Football Team

Ron Rivera und Hautkrebs: Wie ihm die Krankheit "hilft"

  • Aktualisiert: 17.09.2020
  • 11:03 Uhr
  • ran.de / Andreas Reiners
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© imago images/Icon SMI
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Washingtons Coach Ron Rivera ist an Hautkrebs erkrankt, seinen Job macht er trotzdem. Seine Krankheit hilft ihm sogar dabei.

München - Ron Rivera hatte gehofft, dass es ein Spieler sein würde. Kein Coach - ein Spieler. Einer, der zeigt, dass er ein Anführer ist.

Denn davon brauchen sie beim Washington Football Team in dieser Saison so einige. Und öfter als womöglich anderswo. 

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Wer ergreift das Wort?

Denn Rivera hat Krebs. In der Halbzeit des Spiels gegen die Philadelphia Eagles bekam er eine geplante Infusion, saß in einem anderen Raum und lauschte, was in der Kabine passierte. Denn sein Platz dort blieb leer, und er wartete darauf, wer die Ansprache halten würde. Wer das Wort ergreift.

Es war Quarterback Dwayne Haskins. 23 Jahre alt, im zweiten Jahr seiner NFL-Karriere.

Ihn hatte Rivera besonders in die Rolle eines Anführers gedrängt. Mit Erfolg.

Haskins übernahm nicht nur die Kabine, das Team legte in der zweiten Halbzeit eine beeindruckende Leistung hin und fuhr nach einem 20:0-Lauf einen 27:17-Sieg ein.

Der erfolgreiche Auftakt einer Saison, die so ungewöhnlich ist, wie sie es nur sein kann. Und das liegt nur zu einem geringen Teil an Corona und den Auswirkungen auf die NFL.

Rivera kämpft gegen eine Form des Hautkrebses, bekommt insgesamt drei Chemotherapien, alle drei Wochen eine. Parallel kämpft er dafür, dass sein Team ein Siegerteam wird, eine neue Mentalität an den Tag legt. Denn daran gedacht, sich wegen der Krankheit zurückzuziehen, hat er nicht.

Wie macht man aus Verlierern Gewinner?

Stattdessen arbeitet er an der Frage: Wie formt man aus 3-13-"Versagern" entschlossene Gewinner?

Die Ironie der Geschichte: Seine Erkrankung hilft ihm dabei. Denn in Momenten wie in der Halbzeit oder auch beim Training am Dienstag vor dem Spiel, wo er fehlte, sind die Spieler auf sich gestellt, müssen Verantwortung übernehmen, ob sie wollen oder nicht. Sie reifen, als Spieler, aber auch als Menschen.

"Als ich nach dem ersten Training zurückkam, das ich verpasst hatte, sagte mir jemand: 'Hey, Coach, du hättest sehen sollen, wie sie dort draußen trainiert haben'", sagte Rivera der "Washington Post".

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Skandale härten ab

Klar ist aber auch: Der Trubel der vergangenen Monate rund um den Klub hat auch dazu beigetragen. "Ich denke, sie waren mehr bereit als man gedacht hat", sagte er. Die Entlassung von Jon Gruden, der Skandal um den Namen "Redskins", die Vorwürfe sexueller Belästigung, die Krankheit des neuen Trainers - das Aushalten der Stürme härtet ab, schweißt zusammen.

Das gilt auch für Rivera. Krebs ist ein Biest und die Auswirkungen auf den Job sind ohne Frage schlecht planbar, er wird sicher noch öfter fehlen. Wie es ihm in den kommenden Wochen gehen wird, weiß auch noch niemand.

Doch ein positiver Effekt ist genau deshalb nicht von der Hand zu weisen, so Rivera: "Wenn die Jungs anfangen, Verantwortung zu übernehmen, wenn sie anfangen, Führung zu übernehmen und sie zu ihrer eigenen zu machen, dann beginnt man, Erfolg zu sehen." Und das ist es schließlich, was er will: Erfolg.

Andreas Reiners

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