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Seattle Seahawks: Saisonaus für Jamal Adams - Horror-Trade als Sinnbild für Franchise-Misere

  • Aktualisiert: 09.12.2021
  • 15:59 Uhr
  • ran.de
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© getty
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Mit dem Trade für Star-Safety Jamal Adams opferten die Seattle Seahawks im Juli 2020 die mittelfristige Zukunft für den sofortigen Erfolg. Weil dieser jedoch ausblieb, wird der Trade nach Adams' Verletzung ein Jahr später in ein ziemlich schlechtes Licht gerückt - und steht sinnbildlich für den plötzlichen Fall der Franchise.

München/Seattle - Der 25. Juli 2020 wird als denkwürdiges Datum in die jüngere Franchise-Geschichte der Seattle Seahawks eingehen. 

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Trade schockt NFL-Welt

Mit dem Trade für Star-Safety Jamal Adams vor der vergangenen Saison sollte der Grundstein für den Angriff auf einen weiteren Super Bowl in der Ära unter Head Coach Pete Carroll gelegt werden. Im Tausch für zwei Erstrunden-Picks (2021 und 2022) wechselte Adams von den New York Jets nach Seattle. 

Knapp eineinhalb Jahre später herrscht bei den Seahawks pure Ernüchterung. Der ersehnte Titel befindet sich in weiter Ferne und nun verletzte sich auch noch Adams schwer.

Aufgrund einer Schulteroperation wird er die restliche Saison verpassen - die mit einer Bilanz von vier Siegen und acht Niederlagen ohnehin schon als verkorkst eingeordnet werden kann. 

Denn ein Blick auf seine bisherige Zeit in Seattle zeigt: Die Seahawks haben diesen Trade bereits vor der Verletzung von Adams verloren - und müssen sich dies langsam aber sicher eingestehen. 

Seattle und Adams - ein großes Missverständnis? 

Vorneweg: Jamal Adams ist weiterhin einer der besten physischen Safeties der NFL und spielt jede Partie mit mehr als 100 Prozent Einsatz. Das Problem: Mit seinem Spielstil kann er den Seahawks nur selten helfen, oftmals wirkt er im System von Defensive Coordinator Ken Norton Jr. verloren. 

Auch die Experten von "Pro Football Focus", die jedes Jahr alle Spieler einer Position basierend auf analytischen Daten ranken, sehen Adams bei weitem nicht als den Unterschiedsspieler an, den sich die Seahawks vor dem Trade erhofft hatten. 

Weil er in der vergangenen Saison mit 9,5 Sacks zumindest im Pass Rush Einfluss aufs Spiel nehmen konnte, schloss Adams die Saison als 53. von 94 gerankten Safetys ab. 

Die Saison 2021 hingegen wird er aufgrund des vorzeitigen Saisonaus komplett ohne eigenen Sack abschließen. Damit rutscht Adams im Ranking noch weiter ab und steht nunmehr auf Rang 63. Lediglich seine guten Werte als physischer Run-Verteidiger (78 Tackles) verhindern einen noch weiteren Abfall.

Zwar gelangen ihm zuletzt seine ersten beiden Interceptions der Saison, doch auch das ist für die verwundbare Seahawks-Secondary zu wenig. Seine großen Schwächen in der Passverteidigung wurden nicht zuletzt gegen die San Francisco 49ers deutlich. Im Privatduell gegen George Kittle ließ er 181 Receiving Yards und zwei Touchdowns zu. 

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Pete Carroll verweigert Realität

Umso verwunderlicher ist es daher, dass Head Coach Carroll den Trade nach außen weiterhin vehement verteidigt. "Das war ausgezeichnet für uns", sagte der 70-Jährige gegenüber "SiriusXM NFL Radio": "Wir hoffen, dass er so schnell wie es geht wieder fit wird. Es tut mir sehr leid für ihn und auch für uns."

Da er den Trade als Head Coach und Vizepräsident des sportlichen Bereichs sicherlich mit abgenickt hat, hängt auch sein eigenes Schicksal an riskanten Entscheidungen des Teams. Carroll besitzt zwar noch einen bis 2025 laufenden Vertrag in Seattle, doch die Forderungen eines Regime-Wechsels wurden zuletzt deutlich lauter unter den Fans. 

Auch im restlichen Team herrscht nicht gerade Aufbruchstimmung für die kommenden Jahre. Stars wie Linebacker Bobby Wagner oder Tackle Duane Brown werden nicht jünger und nicht zuletzt sorgen die anhaltenden Trade-Gerüchte um Superstar-Quarterback Russell Wilson für Unruhe. 

Dem Spielmacher wird seit längerer Zeit nachgesagt, in Seattle und vor allem im lauflastigen Spiel von Carroll nicht mehr wirklich zufrieden zu sein. Für mehrere Teams soll er sogar bereit sein, auf seine No-Trade-Klausel zu verzichten. Die Seahawks wollen ihn mit Sicherheit nicht abgeben, die Frage wird jedoch sein, wie viel Einfluss sie darauf hätten. 

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Adams' Zukunft in Seattle: Gefangen im Mittelmaß? 

Die Zukunft von Jamal Adams hingegen dürfte von einem möglichen Komplett-Umbruch nur wenig beeinflusst werden. Der Safety unterschrieb vor der laufenden Saison einen neuen Vertrag bis 2025, mit dem ihn die Seahawks nebenbei zum bestbezahlten Safety in der ganzen NFL machten. 

Sollten sie auf die Idee kommen, Adams per Trade abgeben zu wollen, dürfte ihnen der teure Vertrag einen Strich durch die Rechnung machen. Bis zu 70 Millionen US-Dollar könnte er insgesamt verdienen, 38 Millionen US-Dollar sind ihm davon bereits jetzt garantiert. 

Zudem ist fraglich, welchen Gegenwert die Seahawks derzeit für Adams erhalten würden. Aufgrund der mangelhaften Leistungen in der laufenden Saison ist es nur schwer vorstellbar, dass ein Team auch nur annähernd zwei Erstrunden-Picks für Adams bieten würde - den Gegenwert also, der damals von Seattle nach New York gewandert ist.

Damit bleibt Adams auch in den kommenden Jahren erstmal gefangen im Mittelmaß. Damit steht er sinnbildlich für das ganze Team in Seattle, das auch in den nächsten Spielzeiten wenig mit den Playoffs zu tun haben könnte - auch wegen des Trades für Jamal Adams. 

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