Keine Team-Workouts
Wegen der Corona-Krise: Viele Undrafted Rookies bangen um ihre Zukunft
- Aktualisiert: 02.06.2020
- 14:27 Uhr
- ran.de
Da die NFL-Teams als Folge der Corona-Krise im Moment keine Workouts abhalten dürfen, können sich viele Undrafted Rookies nicht für einen NFL-Vertrag empfehlen. Ein großer Nachteil. Spieler wie Austin Ekeler hätten es nämlich ohne solche Tryouts wohl nie in die NFL geschafft.
München - Während die ersten Top-Rookies des diesjährigen Drafts bereits ihre Verträge unterschrieben haben, zittern die nicht berücksichtigten Spieler im Draft um ihre Zukunft.
Normalerweise wäre jetzt die Zeit, in der sich Rohdiamanten in den Mini- und Trainingscamps der Teams für einen Platz in der NFL beweisen können. Ohne diese Chance, hätten es Spieler wie Tony Romo, Wes Welker oder auch Austin Ekeler nie in die NFL geschafft.
Tryouts sehr unwahrscheinlich
Die Teams würden im Moment eine Vielzahl an Tryouts halten, um einen möglichen Team-Need mit einem günstigen Spieler füllen zu können. Doch die Hoffnung derer, für die diese Tryouts überlebenswichtig sind, schwindet immer mehr.
"Einige Teams haben mit gesagt, sie wären schockiert wenn es vor der Saison noch Tryouts geben würde", wird NFL-Spielerberater Kevin Robinson von "NFL.com" zitiert: "Viele Teams, die jetzt schon 90 Spieler in ihrem Roster haben, hatten das wohl schon so vorher gesehen", sagte er.
Die Liste mit bekannten Spielern, die es in die NFL durch diese Tryouts geschafft haben, ist unendlich lang. Neu-Charger Chris Harris Jr., Super-Bowl-Held Malcom Butler oder Wide Receiver Adam Thielen sind nur ein paar weitere Beispiele.
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Viel Investition - wenig Ertrag
Wide Receiver Ju'an Williams, der sich durch die Tryouts eine realistische Chance in der NFL ausgerechnet hat, rechnet immer mehr mit dem schlimmsten: "Viele in meiner Situation hätten bereits das Handtuch geworfen und etwas anderes gemacht", sagte er zu "NFL.com".
Ein weiterer Undrafted Free Agent ist Defensive Back Josh Wright, der einen Einblick in die Kosten der Vorbereitung auf solche Tryouts gibt. "Es steckt viel Arbeit und Geld in einer Sache, die eine Chance hätte sein sollen, sich aber anfühlt, wie ein unerfüllter Prozess", sagte er.
"Ich habe wahrscheinlich bis zu 1500 US-Dollar in die Vorbereitung investiert, aber ich kenne viele Spieler, bei denen es deutlich mehr war", fuhr er fort. Viel Geld für nichts, welches sie am Ende wohl nie wieder sehen. Auch im nächsten Jahr würde die Chancen nicht steigen, so kommt eine Vielzahl an neuen Undrafted Rookies hinzu.
Problem auch vor dem Draft spürbar
Nicht nur nach dem Draft ist dieses Problem von Bedeutung. Schon davor kam es aufgrund der Corona-Krise zu Komplikationen, angemessene Tryouts und physische Tests zu absolvieren. Besonders die Rookies aus den unteren College-Systemen sind hier klar im Nachteil.
Bestes Beispiel ist hier Running Back Austin Ekeler, der im Jahr 2017 mit seiner Geschwindigkeit beim Tryout so überzeugte, dass die Chargers ihn unmittelbar nach dem Draft verpflichteten. Mittlerweile ist Ekeler bei den Chargers der Starting-Running-Back und wurde mit einer Vertragsverlängerung über vier Jahre und 24,5 Millionen US-Dollar belohnt.
Spielerberater Robinson sagt über Ekeler: "Wäre diese Situation 2017 gewesen, wäre Austin Ekeler wohl nie in der NFL gelandet". Eine wahrlich schwere Zeit für die Undrafted Free Agents.
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