Cleveland Browns im Trade-Fieber
Wentz-Wahnsinn: Wie die Cleveland Browns im Draft aus einem Spieler neun machen
- Aktualisiert: 02.05.2017
- 23:12 Uhr
- ran.de / Kevin Obermaier
2016 traden die Cleveland Browns ihren Nummer-2-Pick an die Philadelphia Eagles. Philly holt dafür Carson Wentz. Und Cleveland? Die Browns wandeln den einen Pick in eine ganze Liste von Spielern um. Und das Ende ist noch nicht erreicht.
München - Masse statt Klasse? Oder massig Klasse? Noch warten die Cleveland Browns auf das Ergebnis. Die Philadelphia Eagles können zumindest jetzt schon sagen, dass es sich gelohnt hat.
Im NFL Draft 2016 besaßen die Browns den zweiten Pick der ersten Runde. Um den Umbruch im Team voranzutreiben, tradeten die Browns den Nummer-zwei-Pick zusammen mit einem Viertundenpick 2017 nach Philadelphia. Die Eagles wollten unbedingt Quarterback Carson Wentz.
Und der überzeugte in der vergangenen Saison mit starken Leistungen.
Wentz ist nun in Philadelphia das, wonach sich der Dawg Pound, die treuen Fans der Browns, nach zahlreichen Fehlschlägen sehnen: der Hoffnungsträger auf der Spielmacher-Position.
Das Motto der Browns heißt jedoch: viele Hoffnungsträger statt eines einzigen. Anders lässt sich das Vorgehen nicht beschreiben.
Trades mit Eagles und Titans
Für den Nummer-zwei-Pick 2016 erhielt die Franchise aus der AFC North von den Eagles den Erst-, Dritt- und Viertrundenpick 2016, den Erstundenpick 2017 sowie den Zweitrundenpick 2018.
Aus eins machten die Browns also fünf. Doch damit nicht genug. Den Eagles-Erstundenpick 2016 (Position 8) tradete Cleveland während des Drafts an die Tennessee Titans. Im Gegenzug erhielten die Browns den Erst- und Drittrundenpick 2016 sowie den Zweitrundenpick 2017.
Die drei Picks der Titans setzten die Browns dann in Spieler um: In Runde eins des Drafts 2016 (Position 15) holten sie Wide Receiver Corey Coleman, in Runde drei Offensive Tackle Shon Coleman. Bei der diesjährigen Talentauswahl pickten die Browns in Runde zwei Quarterback DeShone Kizer.
Vom Wentz-Deal damit noch übrig: der Dritt- und Viertrundenpick 2016, der Erstrundenpick 2017 und der Zweitrundenpick 2018.
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Trades mit Panthers und Raiders
Damit aber noch nicht genug Trades. Den Eagles-Drittrundenpick 2016 verwandelten die Browns zusammen mit dem eigenen Fünftrundenpick aus demselben Jahr in einen Dritt-, Viert- und Fünftrundenpick 2016. Tauschpartner: die Carolina Panthers.
In Runde drei wählte Cleveland damals Quarterback Cody Kessler, in Runde vier Safety Derrick Kindred und in Runde fünf Offensive Tackle Spencer Drango.
Vom Wentz-Deal übrig: der Viertrundenpick 2016, der Erstrundenpick 2017 und der Zweitrundenpick 2018.
Den Viertrundenpick 2016 schickte Cleveland nach Oakland, im Gegenzug für den Viert- und Fünftrundenpick der Raiders im selben Draft. Mit den beiden Picks schnappten sich die Browns die Wide Receiver Ricardo Louis und Jordan Payton.
Vom Wentz-Deal übrig: der Erstrundenpick 2017 und der Zweitrundenpick 2018.
Zwei Erstrundenpicks für einen
In Runde eins des NFL Drafts 2017 tradeten die Browns den Erstrundenpick der Eagles nach Houston, um sich die Erstrundenpicks der Texans in den Jahren 2017 und 2018 zu sichern. Mit dem 2017er-Pick sicherten sich die Browns in Runde eins so die Dienste von Safety Jabrill Peppers.
Alles in allem sicherten sich die Cleveland Browns nun also neun Spieler sowie den Texans-Erstrundenpick und den Eagles-Zweitrundenpick 2018 - und das alles im Tausch gegen Carson Wentz an Position zwei des Drafts 2016.
Das Ganze noch einmal in der Übersicht:
Ursprünglicher Pick: Erste Runde + vierte Runde 2016
Geholte Picks:
Erste Runde 2016 (Philadelphia)
-> Erste Runde 2016 (Tennessee) -> Corey Coleman
-> Dritte Runde 2016 (Tennessee) -> Shon Coleman
-> Zweite Runde 2017 (Tennessee) -> DeShone Kizer
Dritte Runde 2016 (Philadelphia) + Fünfte Runde 2016 (Cleveland)
-> Dritte Runde 2016 (Carolina) -> Cody Kessler
-> Vierte Runde 2016 (Carolina) -> Derrick Kindred
-> Fünfte Runde 2016 (Carolina) -> Spencer Drango
Vierte Runde 2016 (Philadelphia)
-> Vierte Runde (Oakland) -> Ricardo Louis
-> Fünfte Runde (Oakland) -> Jordan Payton
Erste Runde 2017 (Philadelphia)
-> Erste Runde 2017 (Houston) -> Jabrill Peppers
-> Erste Runde 2018 (Houston)
Zweite Runde 2018 (Philadelphia)
Rookies überzeugen nicht wirklich
Klar ist aber auch: An die Leistungen eines Carson Wentz kommt bisher keiner der ausgewählten Spieler heran.
Wide Receiver Corey Coleman bestritt 2016 verletzungsbedingt nach starkem Auftakt nur zehn Spiele, erzielte 324 Yards und drei Touchdowns. Offensive Tackle Shon Coleman spielte nur 62 Snaps.
Quarterback Cody Kessler warf in acht Partien als Starter sechs Touchdowns und zwei Interceptions, bei insgesamt 1.380 Yards Raumgewinn, Verletzungen und die Rotation mit den ebenfalls immer wieder verletzten Robert Griffin III und Josh McCown zwangen ihn aber immer wieder zum Aussetzen.
Safety Derrick Kindred kam auf 30 Tackles und verhinderte fünf Pässe. Offensive Tackle Spencer Drango war bei 599 Snaps dabei. Wide Receiver Ricardo Louis fing 18 Bälle für 205 Yards, Jordan Payton gerade einmal einen Ball für drei Yards.
Die Rookies Jabrill Peppers und DeShone Kizer müssen erst in der anstehenden Spielzeit ihre NFL-Tauglichkeit beweisen.
Wentz auf dem Weg zum Franchise-Quarterback
Und sich an den Erfolgen Wentz', der gerade zu Saisonstart 2015 Pennsylvania in "Wentzylvania" verwandelte, messen lassen. Zwar baute auch der Signal Caller der Eagles nach überragendem Auftakt etwas ab, kam aber trotzdem auf eine starke Ausbeute von 3.782 Yards und 16 Touchdowns bei 14 Interceptions in seinem Rookie-Jahr.
Wentz ist auf bestem Weg, der Franchise-Quarterback zu werden, der Philly seit dem Abschied von Donovan McNabb fehlt - mit massig Klasse. Bei den Browns ist es bislang nur Masse - ob mit Klasse, wird sich erst noch zeigen.
Kevin Obermaier
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