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Darts

Deutscher Darts-Spieler Graudenz erhebt schwere Vorwürfe: "Gefühlt 70 Prozent der Topstars sind Alkoholiker"

  • Aktualisiert: 19.12.2023
  • 18:15 Uhr
  • ran.de
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© Getty Image

Die Darts-Szene wird von schweren Vorwürfen erschüttert. Ein deutscher Spieler behauptet, die Mehrheit der Topstars sei Alkoholiker.

Noch ist Jochen Graudenz im Darts-Sport nur den absoluten Experten bekannt. Das dürfte sich aber bald ändern.

Denn der 44-Jährige hat in einem Interview mit dem Portal dartsnews.de harte Kritik an der gesamten Branche der Pfeilewerfer geübt.

"Der Dartsport ist ein richtig dreckiger Sport", sagte Graudenz schon zu Beginn des Interviews, um wenig später konkret zu werden: "Wenn du da ganz hoch hinauswillst, da hast du von den Topstars gefühlt 70 Prozent Alkoholiker."

Sieben von zehn Darts-Stars sollen also regelmäßig zur Flasche greifen. Ein ungeheuerlicher Vorwurf!

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Graudenz: Deshalb greifen viele Spieler zur Flasche

Die Gründe liegen, so Graudenz, in der Natur dieser Sportart, in der es buchstäblich auf jeden Millimeter ankommt.

Darts sei zu 95 Prozent Kopfsache, behauptet der Baden-Württemberger, der derzeit auf der Schweizer SDC-Tour spielt. "Wenn du zu Hause in deiner gewohnten Umgebung spielst, spielst du tolles Dart. Gehst du zu einem Turnier, spielst du wahrscheinlich kein tolles Dart mehr."

Der Grund: Die ungewohnte Umgebung, die Nervosität, der Gegner. "Und wie kriegt man das Problem am besten gelöst? Indem man sich einfach betrinkt. Und damit komme ich absolut nicht klar", sagte Graudenz.

Er selbst sei abstinent, sowohl beim Darts als auch privat. "Mir sind meine Gesundheit und meine Familie mit das Wichtigste", sagte Graudenz.

Wichtiger offenbar als der sportliche Erfolg. Denn nach verpasster Qualifikation für die PDC spielt er derzeit neben der SDC-Tour auch die Challenger Tour, bei der er momentan auf Platz 181 geführt wird.

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Hopp habe "auch mal die falsche Schiene eingeschlagen"

Kein Vergleich zu den derzeit besten deutschen Darts-Spielern Martin Schindler und Gabriel Clemens. Beide nannte Graudenz übrigens nicht, als er sagte, es gebe neben ihm nur zwei andere deutsche Darts-Spieler, die nicht trinken würden: Lukas Wenig und Niko Springer.

Max Hopp, einst Junioren-Weltmeister und gefeierter Shootingstar der Branche, nannte Graudenz derweil als jemand, der "auch mal die falsche Schiene eingeschlagen" habe.

Er wisse das, weil er häufiger mit Hopp unterwegs sei, wie Graudenz es nannte.

Den Namen des Spielers, der die größten Probleme mit Alkohol habe, nannte er nicht. Nur so viel: Dem Spieler, der an Leberzirrhose leidet, habe man nahegelegt, das Trinken aufzugeben. Doch als er dem Alkohol abschwor, sei er in der Weltrangliste wieder abgerutscht.

"Inzwischen trinkt er wieder", sagte Graudenz.