2. Bundesliga
1. FC Köln: Friedhelm Funkel hat es immer noch drauf - ein Kommentar
- Veröffentlicht: 09.05.2025
- 21:45 Uhr
- Max Bruns
Die Reinstallation von Friedhelm Funkel beim 1. FC Köln trägt Früchte. Das ist der Trainerlegende hoch anzurechnen. Ein Kommentar.
Von Max Bruns
Ein roter Kopf, ein breites Grinsen: Friedhelm Funkel war die Erleichterung direkt nach dem 2:1-Sieg des 1. FC Köln beim 1. FC Nürnberg deutlich anzusehen.
"Da bin ich dann auch ein bisschen nervöser geworden", sagte er nach dem Spiel in Bezug auf die wilden Schlussminuten bei "Sky". Aber dann kehrte auch schnell wieder Ruhe und Lockerheit bei Funkel ein. Das liege auch am Alter, meinte er.
Vor wenigen Tagen hatte der Zweitligist Gerhard Struber von seinen Aufgaben als Cheftrainer entbunden. Auch Sportchef Christian Keller musste Ende der vergangenen Woche gehen. Der Klub steuerte mitten in einen Super-Gau hinein, schließlich stand plötzlich der fast schon sichere Aufstieg auf dem Spiel.
Der "Effzeh" kontaktierte daraufhin Funkel. Dieser konnte laut eigenen Aussagen "nicht 'Nein' zum 1. FC Köln" sagen.
Die Mission war - beziehungsweise ist - glasklar: Köln will zurück in die Bundesliga, das weiß auch Funkel. Beweisen muss der 71-Jährige eigentlich niemandem mehr etwas.
Und doch zeigte er bei seinem FC-Comeback: Er hat es immer noch drauf.
FC Köln: Funkels Umstellung trägt Früchte
Wie viel Anteil Funkel tatsächlich am Sieg in Nürnberg und daran hat, dass der Klub es aus dem Abwärtsstrudel hinaus geschafft hat, ist nicht nachzuweisen. Aber es fühlt sich nach enorm viel an.
Die Umstellung weg von zwei Spitzen auf das 4-2-3-1-System war die richtige Entscheidung, wenn man sich anschaut, wie viele Chancen die Kölner in Nürnberg hatten.
"Es war eine Idee von uns allen und ganz wichtig", sagte Funkel bei "Sky". Insgesamt hat die Mannschaft freier aufgespielt als in der Vergangenheit, das war klar ersichtlich.
Die Zahlen belegen Funkels Impact: In den letzten fünf Spielen unter Struber holten die Kölner lediglich einen Sieg - und das gegen Abstiegskandidat Preußen Münster.
Funkel ist kaum ein paar Tage da und schon dreht der "Effzeh" eine wilde Partie in Nürnberg. Klar, war am Ende auch das nötige Glück dabei: Nürnbergs Keeper Michal Kukucka verteilte Köln das vermeintliche Aufstiegs-Geschenk nach einem haarsträubenden Ballverlust.
Aber dass Köln unverdient in Nürnberg gewonnen hat, kann man nicht sagen. Allein zwei Aluminiumtreffer standen nach Hälfte eins zu Buche.
Funkel liefert Taten statt Worte
So richtig wusste keiner, was kommt, wenn Funkel nach 2021 wieder auf die Kölner Trainerbank zurückkehrt. Doch der Großteil der Anhänger war erst einmal froh, dass Keller und Struber Geschichte waren. Ganz nach dem Motto: Schlimmer geht nimmer.
Viel wurde geredet: Wie läuft es unter Funkel? Was passiert, wenn es mit ihm nicht funktioniert und Köln noch den Aufstieg verspielt?
Fakt ist: Funkel hat den Verein vorübergehend wieder in die Pole Position für die Bundesliga-Rückkehr gebracht - das ist auch sein Verdienst.
Funkel hat statt Worten auf Taten gesetzt. Er hat es eben immer noch drauf.