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2. Bundesliga: Wer muss runter, wer bleibt drin? Der krasse Abstiegskampf
- Aktualisiert: 12.04.2024
- 16:04 Uhr
- Christoph Gailer
Der Abstiegskampf in der 2. Bundesliga spitzt sich im Saison-Finish immer weiter zu. ran analysiert die Situation und Chancen der Abstiegskandidaten.
Von Christoph Gailer
Nur noch sechs Spieltage verbleiben in der Zweitliga-Saison 2023/24, ehe ein Strich unter die Spielzeit gezogen wird.
Eine der wichtigsten Fragen ist dann, welche zwei Teams es nicht mehr über den Strich geschafft haben und entsprechend direkt in die 3. Liga absteigen müssen.
ran analysiert den spannenden Abstiegskampf der 2. Bundesliga vor den verbleibenden sechs Spieltagen.
Platz 18: VfL Osnabrück (24 Punkte)
Die Niedersachsen haben die mit Abstand schwierigste Ausgangslage im Endspurt des Abstiegskampfes. Der Rückstand auf den Abstiegs-Relegationsplatz beträgt bereits sechs Punkte, jener auf das rettende Ufer sogar sieben Zähler.
Hoffnung machen den Osnabrücker Fans allerdings die zurückliegenden Wochen mit vier Siegen aus sechs Partien, die Mannschaft von Trainer Uwe Koschinat hat sich also längst noch nicht aufgegeben. Dem 1:0-Erfolg im direkten Abstiegsduell bei Wehen Wiesbaden folgte ein 2:0-Heimsieg gegen Fürth.
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Dennoch geht Osnabrück nun am 29. Spieltag auswärts beim Tabellenzweiten Holstein Kiel (Samstag, ab 13 Uhr im Liveticker) als klarer Außenseiter ins Rennen. Danach folgen drei Partien, die maßgeblich darüber entscheiden, ob sich der VfL hintenraus noch Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen darf. Denn es geht an den Spieltagen 30, 31 und 32 ausschließlich gegen Mitkonkurrenten im Abstiegskampf (Braunschweig, Magdeburg, Schalke).
Nur bei entsprechend positiven Ergebnisse in diesen drei Begegnungen hat Osnabrück noch Chancen, den direkten Wiederabstieg zu verhindern. Dass das kein Selbstgänger wird, hat die Hinrunde gezeigt, da verloren die Niedersachsen gegen Braunschweig (2:3), Magdeburg (0:2) und Schalke (0:4) jeweils.
Hintenraus warten dann mit Tabellenführer St. Pauli und Hertha BSC noch mal zwei Teams aus der oberen Tabellenhälfte. In diesen beiden Hinrunden-Partien gegen die Hamburger und Berliner holte Osnabrück immerhin jeweils einen Punkt.
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Platz 17: 1. FC Kaiserslautern (29 Punkte)
Im DFB-Pokal hui, in der 2. Bundesliga pfui. Die Saison des 1. FC Kaiserslautern ist bislang eine emotionale Berg- und Talfahrt. Auf der einen Seite kämpfte sich der Zweitligist bis ins DFB-Pokalfinale, wo man auf Leverkusen trifft.
Andererseits droht im Liga-Betrieb der Abstieg, was sehr an die Saison 1995/1996 erinnert. Damals konnte der FCK zum bis heute letzten Mal den DFB-Pokal gewinnen - stieg aber einige Tage vor dem Finaltriumph aus der Bundesliga ab. Dieses Mal droht ein ähnliches Szenario mit dem Zweitliga-Abstieg.
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Im Saison-Finish warten auf die Mannschaft von Trainer-Routinier Friedhelm Funkel vor allem auf dem heimischen Betzenberg noch drei Duelle gegen direkte Konkurrenten um den Klassenerhalt (Wehen, Magdeburg, Braunschweig). Somit könnte das bekanntermaßen sehr emotionale FCK-Publikum zum Faustpfand im Abstiegskampf werden.
In den drei verbleibenden Auswärtsspielen bekommt man es hingegen mit Teams aus der aktuell oberen Tabellenhälfte zu tun. In Fürth, Kiel und bei Hertha BSC wird Lautern entsprechend eher als mehr oder weniger krasser Außenseiter ins Spiel gehen.
Was klar gegen den FCK spricht: Gegen die Teams in den verbleibenden sechs Saisonspielen holten die Pfälzer in der Hinserie keinen einzigen Punkt! Zwischen dem zwölften und 18. Spieltag setzte es für den FCK sieben Pleiten in Serie.
Platz 16: Eintracht Braunschweig (30 Punkte)
Die Eintracht hat sechs Spieltage vor dem Saisonende zumindest mal die Relegations-Teilnahme im Blick und als Drittletzter auch in der eigenen Hand.
Bevor es in den absoluten Endspurt der Saison geht, stehen für die Braunschweiger gleich zwei Derbys in Folge auf dem Programm. Zunächst kommt Hannover 96 nach Braunschweig (Sonntag, ab 13:30 Uhr im Liveticker), in der Folge muss die Eintracht am 30. Spieltag auswärts bei Schlusslicht Osnabrück ran. Danach wartet mit dem Heimspiel gegen den Hamburger SV schon das nächste Nord-Duell.
Während die Braunschweiger von Trainer Daniel Scherning zumindest gegen den HSV und später Fürth eher Außenseiter sind, warten dann zum Abschluss zwei Kellerduelle, in denen die Eintracht punkten muss, wenn man zumindest Platz 16 halten möchte.
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Wehen Wiesbaden gastiert am 33. Spieltag in Braunschweig, danach muss die Eintracht zum Saisonfinale am 19. Mai auf den Lauterer Betzenberg.
Gutes Omen: In der Hinrunde gewannen die "Löwen" sowohl gegen Osnabrück (3:2) als auch Wehen (3:1) und Kaiserslautern (2:1).
Platz 15: Hansa Rostock (31 Punkte)
Mit drei Siegen aus den zurückliegenden vier Partien kletterte Hansa Rostock zuletzt mal wieder raus aus der Abstiegszone. Dabei holte die Mannschaft von Trainer Mersad Selimbegovic Big Points gegen die direkte Konkurrenz Braunschweig (1:0) und Wehen (3:1).
Das Restprogramm für den Traditionsklub von der Ostsee hat es nun aber durchaus in sich. Vier der sechs verbleibenden Gegner sind nach aktuellem Stand Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte, angefangen mit dem Auswärtsspiel bei Hertha BSC (Freitag, ab 18:30 Uhr im Liveticker).
In der Hinrunde holte Hansa aus den sechs Partien gegen die nun noch kommenden Gegner nur fünf Punkte - eine solche Ausbeute wäre möglicherweise zu wenig, um den Klassenerhalt direkt zu schaffen.
Platz 14: SV Wehen Wiesbaden (31 Punkte)
Der Aufsteiger leistet sich zur Unzeit eine Ergebniskrise. Direkt vor dem Saisonfinish verlor Wehen Wiesbaden drei Partien in Folge, darunter die Spiele gegen die direkten Konkurrenten Osnabrück (0:1) und Rostock (1:3).
Somit rutscht das Team von Coach Markus Kauczinksi, das in der Hinrunde vorübergehend sogar auf Platz 3 stand, nun immer tiefer in den Abstiegskampf. Im Frühjahr 2024 gab es bislang erst zwei Siege für den Aufsteiger und nun haben die Wiesbadener auch noch ein richtig knackiges Restprogramm vor der Brust.
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Mit Düsseldorf, Kiel und St. Pauli kommen noch die drei aktuell besten Zweitliga-Teams zum SVWW (dazu auch noch Greuther Fürth). Zudem hat Wehen auswärts in Kaiserslautern und Braunschweig zwei Schlüsselspiele gegen die direkte Konkurrenz um den Klassenerhalt.
Positiv zumindest mal mit Blick auf das anstehende Spiel am Samstag gegen Düsseldorf (ab 13 Uhr im Liveticker): Bereits in der Hinrunde konnte Wehen die Fortuna überraschend mit 3:1 bezwingen.
Platz 13: FC Schalke 04 (32 Punkte)
Die Gelsenkirchener, die zuletzt einmal mehr mit einer Spieler-Suspendierung für Aufsehen sorgten, haben auf dem Papier ein durchaus machbares Restprogramm. Nachdem unter der Woche Dominick Drexler zur U23 verbannt wurde (Stichwort: Schoko-Shake-Gate), geht es für S04 am Samstagabend gegen den 1. FC Nürnberg zur Sache (ab 20:30 Uhr im Liveticker).
Und gerade in den verbleibenden Heimspielen müssen die Schalker ihre noch für den Klassenerhalt nötigen Punkte holen. Denn: Auswärts sind die Gelsenkirchener trotz des 1:1-Unentschiedens zuletzt in Hannover mit nur acht Punkten immer noch das schwächste Team der Liga.
Mit- oder gar entscheidend könnten für S04 die beiden Duelle an den Spieltagen 32 und 33 sein, dann bekommt es die Mannschaft von Trainer Karel Geraerts auswärts mit Osnabrück und anschließend zuhause mit Hansa Rostock zu tun, die ebenfalls im Abstiegskampf stecken.
In der Hinrunde konnten die Schalker diese beiden Partien gewinnen (4:0 gegen Osnabrück und 2:0 in Rostock). Seitdem gelangen dem früheren Europapokal-Sieger in der Zweitliga-Saison 2023/24 nie mehr zwei Siege hintereinander.
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Platz 12: 1. FC Magdeburg (32 Punkte)
Die Magdeburger haben zwar mit 32 Punkten als Zwölfter nach 28 Partien die beste Ausgangslage aller Abstiegskandidaten, aber der Trend des Teams von Christian Titz macht den Fans Sorgen.
Immerhin ist Magdeburg seit fünf Partien nicht nur sieglos, sondern auch gleichzeitig torlos. Vor dem 0:0 zuletzt bei Aufsteiger Elversberg gab es 0:3 gegen Hannover und davor das blamable 0:7 in Karlsruhe. Nun steht für Magdeburg erst einmal am Sonntag das Heimspiel gegen den Hamburger SV an (ab 13:30 Uhr im Liveticker).
Danach wird es richtig prickelnd mit drei direkten Duellen im Abstiegskampf. Auf Magdeburg warten die Auswärtsspiele in Rostock und Kaiserslautern, dazwischen empfängt die Titz-Elf noch Schlusslicht Osnabrück.
Diese drei Begegnungen bieten Chance und Risiko zugleich. Kann sich Magdeburg in diesen direkten Duellen vorzeitig den Klassenerhalt sichern oder rutscht man noch tiefer in den Abstiegskampf mit rein? In der Hinrunde holte man aus den drei Partien gegen Rostock, Lautern und Osnabrück immerhin sechs Punkte. Es war auch das letzte Mal, dass es für die Magdeburger zwei Siege am Stück gab.