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2. Liga

FC Schalke 04: Mitgliederversammlung eskaliert - Fans beschimpfen Klubbosse

  • Aktualisiert: 16.11.2024
  • 18:47 Uhr
  • ran.de

Bei der Mitgliederversammlung des kriselnden FC Schalke 04 sahen sich die Vereinsführung einer Welle scharfer Kritik ausgesetzt, während die finanziellen und sportlichen Herausforderungen wie ein drückender Schatten über der Veranstaltung lagen.

Die Mitgliederversammlung beim FC Schalke 04 war eine denkwürdige Veranstaltung, die verdeutlicht hat, wie tief der Traditions-Klub in der Krise steckt und wie groß die Enttäuschung bei den Fans ist. Viele Mitglieder ließen ihren Frust ungefiltert heraus, die Stimmung war teils explosiv.

Der Unmut richtete sich vor allem gegen den Vorstandsvorsitzenden Matthias Tillmann und Aufsichtsratsboss Axel Hefer.

"Herr Tillmann, werden Sie Ihrer Verantwortung gerecht und treten Sie zurück", forderte ein aufgebrachter Redner und brachte die Stimmung im Saal auf den Punkt. "Ich weiß gar nicht, wie Sie an Ihren Job gekommen sind." Ein anderer nannte Tillmann den "teuersten Auszubildenden der Bundesrepublik Deutschland".

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Wiederholt wurden Vorstand und Aufsichtsrat in der dreistündigen Aussprache als "inkompetent" bezeichnet und zum Rücktritt aufgefordert. Vertrauen in die Vereinsführung haben die meisten Mitglieder längst nicht mehr.

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Schalke-Bosse zeigen Verständnis und nehmen Mannschaft in die Pflicht

Tillmann, der erst seit Januar im Amt ist, reagierte besonnen und beteuerte, sich selbst ständig zu hinterfragen. "Ich verstehe die Kritik. Wir drohen, im Mittelmaß der 2. Liga zu versinken", gestand er ein.

Auch Aufsichtsratsvorsitzender Axel Hefer bemühte sich, die Gemüter zu beruhigen und räumte auch eigene Fehler ein. Die Verpflichtung von Sportchef Marc Wilmots sei ein Irrtum gewesen. In diesem Punkt waren sich Hefer und Tillmann sehr einig. Der Belgier, der nach nur neun Monaten im Amt wieder gefeuert worden war, trage die Verantwortung für den sportlichen Absturz. "Marc Wilmots war und bleibt eine Legende als Spieler. Im Management hat es nicht funktioniert", so Tillmann.

Eigene Rücktritte schlossen Tillmann und Hefer aus. "Ich kann nicht meinen Hut nehmen und gehen. Wenn man die Karre in den Dreck fährt und zurücktritt, ist das das Schlechteste", so Hefer.

Das Führungsduo nahm auch die nicht anwesende Mannschaft und Trainer Kees van Wonderen in die Pflicht. Als Tabellen-14. Kämpft der FC Schalke gegen den Abstieg in die 3. Liga. Deshalb seien die verbleibenden fünf Spiele bis zur Winterpause – darunter gegen Schwergewichte wie den HSV und Düsseldorf – "entscheidend". Eine deutliche Ansage, die zeigte, wie groß der Druck ist.

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FC Schalke 04 hofft auf Fördergenossenschaft

Auch die finanziellen Probleme des Klubs sorgten für Spannung im Saal. Finanzvorständin Christina Rühl-Hamers malte ein düsteres Bild: Trotz gesunkener Verbindlichkeiten bleibt die Schuldenlast mit 162 Millionen Euro erdrückend. Allein 16 Millionen Euro jährlich fließen in Zinsen und Tilgung – eine Summe, die einen kompletten Zweitligakader finanzieren könnte.

Um finanziell wieder auf einen grünen Zweig zu kommen, ist eine Fördergenossenschaft geplant, die 50 Millionen Euro Eigenkapital einbringen soll. Mitglieder können ab Januar Anteile für 250 Euro erwerben, um so direkt zur Entlastung des Vereins beizutragen. "Mit diesen Mitteln sähe die Welt auf Schalke schon ganz anders aus", versprach Tillmann. Trotz einzelner kritischer Nachfragen scheint dieser Vorschlag bei den Mitgliedern auf Akzeptanz zu stoßen.

In einer von Verzweiflung geprägten Mitgliederversammlung gab es zumindest in diesem Punkt einen kleinen Hoffnungsschimmer.

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