Fürth-Düsseldorf: Büskens fordert: "Visier hochstellen und kämpfen!"
- Aktualisiert: 07.10.2013
- 16:48 Uhr
- ran.de / Daniel Fleckenstein
Zum Topspiel der zweiten Bundesliga treffen sich am Montagabend Fortuna Düsseldorf und Greuther Fürth (ab 19:45 Uhr im Liveticker). Die Vorzeichen für das Duell könnten unterschiedlicher nicht sein. Für den Fortuna-Coach wird es eine besondere Partie.
Vor circa zehn Monaten stand Mike Büskens im Spiel Fortuna Düsseldorf gegen Greuther Fürth an der Seitenlinie, gestikulierte, gab Anweisungen und tat alles, um sein Team auf die Siegerstraße zu führen. Im Montagsspiel der zweiten Liga (ab 19:45 Uhr im Liveticker) wird dies nicht anders sein. Der feine Unterschied ist jedoch, dass Büskens nun nicht mehr in Fürth, sondern bei der Fortuna in der Verantwortung steht – und dass die Realität beider Vereine nicht mehr Bundesliga, sondern Liga zwei heißt.
Pikant ist die Situation trotzdem – vor allem für Mike Büskens. Ausgerechnet gegen die Fortuna hatte er sein letztes Spiel als Fürther Trainer. Das 0:1 in der Rheinstadt war das Ende einer dreijährigen Zeit, die dem Verein den Erstligaaufstieg bescherte. Für den 45-Jährigen ist es emotionales Spiel gegen den Ex-Verein : "Es kann für mich kein normales Spiel sein. Ich hatte in Fürth drei wunderschöne Jahre. In den drei Jahren haben sich so viele Verbindungen ergeben, dass ich mich auf Montag sehr freue."
Kellerkind gegen Spitzenteam
Aktuell hat Büskens jedoch keine Zeit in Erinnerungen zu schwelgen. Nach der Übernahme der Fortuna läuft so einiges nicht wie gewünscht. Nach dem Abstieg aus der Bundesliga waren sich viele Experten über die Favoritenstellung der Düsseldorfer einig. An diesen Ambitionen, die auch bei den Fans vorhanden sind, muss sich das Trainerteam messen lassen. Derzeit hinkt man den Ansprüchen jedoch deutlich hinterher. Nach den Spielen des Wochenendes finden sich die Düsseldorfer auf Platz 16 wieder – das Kleeblatt rangiert auf Rang zwei. Zwischen beiden Vereinen liegen zehn Punkte und die Tatsache, dass Düsseldorf auch spielerisch nicht überzeugen kann.
Doch Büskens wäre nicht Büskens, wenn er jetzt den Kopf in den Sand stecken würde. "Jeder Einzelne von uns muss die Bereitschaft zeigen, besser sein zu wollen als sein Gegenspieler", gibt der Coach die Marschrichtung vor – "wir werden unser Visier hochstellen und kämpfen."
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"Er ist ein Typ, der den Verein lebt"
Im Kampf um die drei Punkte hat Büskens personell wieder mehr Optionen. Lediglich Kapitän Andreas Lambertz und Giannis Gianniotas werden verletzungsbedingt fehlen. Freuen dürfte die Fans vor allem die Rückkehr von Axel Bellinghausen ins Mannschaftstraining. Der Linksfuß, der vermutlich auch in die Startelf zurückkehren wird, ist einer der wenigen Lichtblicke im Düsseldorfer Team, das weiß auch sein Trainer: "Er ist ein Typ, der den Verein lebt. Gerade in der Phase, in der wir momentan stecken, brauchst du solche Leute."
Beim Gegner in Fürth könnte die Stimmung kaum besser sein. Nach dem Bundesliga-Abstieg unkten einige, dass das Kleeblatt alles andere als ein Favorit auf die Rückkehr ins Oberhaus sei. Nach den ersten neun Spieltagen straft das Team von Frank Kramer die Experten Lügen. Mit 20 Punkten liegen die Franken mehr als nur im Soll und können mit einem Punkt in Düsseldorf die Tabellenführung wieder übernehmen. Unter Kramer hat sich der Spielstil durchaus verändert – von den Offensivfeuerwerken in Liga zwei ist nicht mehr viel zu sehen. Vielmehr ist die Defensivleistung der Garant für den Erfolg. Sieben Gegentore nach neun Spielen – lediglich der 1. FC Köln weist einen besseren Wert auf.
Fürth auswärts stark
Frank Kramer geht das Spiel in Düsseldorf deshalb auch mit großem Optimismus an. Zwar spricht der 41-Jährige von einer "kniffligen Aufgabe, fährt jedoch nach Düsseldorf um zu gewinnen - Handbremse lösen und Vollstoff geben." Die Statistik wird das Selbstvertrauen des Trainers zudem stärken. Fürth hat in vier Auswärtsspielen zehn Punkte geholt und nicht nur beim Spitzenteam von Union Berlin eine überzeugende Leistung geboten. Um diese Statistik auszubauen, stehen dem Trainer bis auf die Langzeitverletzten in Düsseldorf alle Spieler zur Verfügung.
Im Vorhinein spricht vieles für einen Erfolg der Gäste – doch "Düsseldorf hat eine große Qualität, viel mehr als die aktuelle Tabellenlage das aussagt", weiß auch Fürths Zoltan Stieber. Sollte das Team von Mike Büskens diese Qualität endlich auch auf den Platz bringen, könnte das Wiedersehen mit dem ehemaligen Verein für den 45-Jährigen noch schöner als ohnehin schon werden.