Vor dem Bundesliga-Restart bei Borussia Dortmund (Freitag ab 19.50 Uhr live in Sat.1 und im Livestream auf Joyn und ran) äußert sich Bayer Leverkusens Sportchef Simon Rolfes im Gespräch mit ran über die Aussichten im Titelduell mit Bayern München, die Gründe für den Turnaround, die Bedeutung von Xabi Alonso und Florian Wirtz sowie die Gerüchte um ihre Zukunft.
Vorher sprach Leverkusens Geschäftsführer und Ex-Bayer-Kapitän Simon Rolfes im ausführlichen Interview unter anderem über das Ende von "Vizekusen", die holprige Anfangsphase und die Wende mit zuletzt acht Pflichtspielsiegen in Folge, die jüngsten Aussagen von Uli Hoeneß und Max Eberl sowie die Herausforderung regelmäßiger Abgänge.
Simon Rolfes: "Stolz darauf, dass wir Spirit und Hunger wiedergefunden haben"
ran: 2024 war das erfolgreichste Jahr in der Vereinsgeschichte. Manche Skeptiker sagen, jetzt kann es eigentlich nur noch abwärts gehen. Wie gehen Sie ins neue Jahr?
Simon Rolfes: Zum einen ist 2024 natürlich ein Jahr gewesen, auf das wir alle stolz zurückblicken, weil es ein außergewöhnlicher Erfolg war und gerade auch mit der Meisterschaft natürlich das Sehnsuchtsziel des Vereins erreicht wurde. Also der Stolz bleibt und wächst mit ein bisschen mehr Abstand vielleicht sogar. Aber ich bin auch stolz darauf, dass wir zum Ende der Hinrunde diesen Spirit und Hunger wiedergefunden haben, alles für den Erfolg zu geben. Das ist auch ein großer Ansporn für 2025 und wo das dann enden wird, weiß man vorher nie. Aber wir als Verein blicken jetzt nach vorne, wollen uns weiterentwickeln und verbessern. Das spüre ich bei der Mannschaft und das ist ein schönes und sehr motivierendes Gefühl.
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Bundesliga-Transfergerüchte: Wildert der FC Bayern für einen Harry Kane-Ersatz bei der Konkurrenz?
Patrik Schick (Bayer Leverkusen) Der FC Bayern München ist für die kommende Saison wohl auf der Suche nach einem Backup für Harry Kane. Dabei sollen die Bayern wohl auch Patrik Schick auf der Liste haben. Wie die "Sport Bild" berichtet, hat der FCB das Management des Stürmers von Bayer Leverkusen bereits angefragt, ob der Tscheche sich einen Wechsel nach München vorstellen kann...
Patrik Schick (Bayer Leverkusen) ... Die Leverkusener sollen wohl bereit sein, den 29-Jährigen für 25 Millionen Euro gehen zu lassen - stellt sich nur die Frage, ob dieser Preis auch für die Münchner als direkte Konkurrenz gilt.
Tim Kleindienst (Borussia Mönchengladbach) In der bisherigen Bundesliga-Saison gelangen Tim Kleindienst 16 Tore und neun Vorlagen. Überragende Werte, die den Stürmer auch ins Schaufenster der Premier League stellen. Laut dem Portal "CaughtOffside" zeigt ein englisches Quartett Interesse an dem deutschen Nationalspieler - namentlich die Wolverhampton Wanderers, der FC Everton, Tottenham Hotspur und West Ham United. Demnach seien die Klubs bereit, bis zu 35 Millionen Euro für Kleindienst in die Hand zu nehmen.
Tim Kleindienst (Borussia Mönchengladbach) Neben den genannten Vereinen werfen auch die AC Mailand, die AS Rom und der FC Bayern einen Blick auf ihn. Kleindienst, der erst im vergangenen Sommer nach Gladbach gewechselt ist, will einen nächsten Schritt im Sommer nicht ausschließen. Ein Verbleib bei der Borussia, bei der der 29-Jährige noch bis 2028 unter Vertrag steht, ist aber dennoch möglich.
Piero Hincapie (Bayer Leverkusen) Noch ist der Wechsel von Xabi Alonso zu Real Madrid nicht offiziell. Trotzdem soll der Trainer schon planen, Piero Hincapie mit in die spanische Hauptstadt zu nehmen. Wie das spanische Online-Portal „Relevo“ berichtet, habe der 23-Jährige eine Aufstiegsklausel über 60 Millionen Euro in seinem bis 2029 laufenden Vertrag in Leverkusen. Angeblich sei es aber auch denkbar, dass er für 40 Millionen seinem Coach nach Madrid folgt.
Piero Hincapie (Bayer Leverkusen) Der vielseitig einsetzbare Abwehrspieler aus Ecuador ist bei Alonso in Leverkusen gesetzt und hätte wohl auch in der zuletzt schwächelnden Hintermannschaft von Real gute Einsatzchancen. Da Bayer seit Sonntag den Titel in der Bundesliga auch rechnerisch nicht mehr verteidigen kann, wird mit einer baldigen Entscheidung über Xabi Alonsos Zukunft gerechnet.
Daniel Peretz (FC Bayern) Der FC Bayern und Daniel Peretz werden im Sommer höchstwahrscheinlich - per Leihe oder Verkauf mit Rückkaufklausel - getrennte Wege gehen. Eine klare Option ist für den Israeli offenbar der HSV. Laut Informationen von "Sky" haben bereits konkrete Gespräche stattgefunden. Die Münchner sollen über diese auch bereits informiert sein.
Daniel Peretz (FC Bayern) Peretz soll sich einen Wechsel nach Hamburg insbesondere im Aufstiegsfall vorstellen können. Zwar verfügt der HSV mit Heuer Fernandes und Matheo Raab über zwei gute Keeper, jedoch hätte Peretz dennoch realistische Nummer-eins-Chancen. Zuletzt wurde Frankfurt als Option gehandelt, jedoch müsste sich Peretz dort gegen den aktuell verletzten Kaua Santos und Kevin Trapp behaupten.
Jonathan Tah (Bayer Leverkusen) Laut "Sky Sports" prüft Manchester United wohl eine Verpflichtung von Bayer Leverkusens Abwehrstar Jonathan Tah. Der 28-Jährige hat bereits seinen Abschied von den Rheinländern zum Saisonende angekündigt. Am 30. Juni läuft der Vertrag des Nationalspielers aus, entsprechend kann Tah ablösefrei wechseln. Zuletzt wurden auch der FC Bayern, Inter Mailand und der FC Barcelona mit einer möglichen Tah-Verpflichtung in Verbindung gebracht.
Kingsley Coman (FC Bayern München) Flügelflitzer Kingsley Coman gilt als möglicher Verkaufskandidat der Bayern für den Sommer 2025. Laut "CaughtOffside" soll der frischgebackene Meister FC Liverpool Interesse am 28-Jährigen haben und ein Angebot vorbereiten. Als Preisschild wird im Bericht eine Summe im Bereich von etwa 40 Millionen Euro genannt. Comans Vertrag beim FCB läuft läuft noch ...
Kingsley Coman (FC Bayern München) ... bis zum Sommer 2027, allerdings gilt er wegen seines kolportierten Jahresgehalts von 17 Millionen Euro als einer Topverdiener und könnte deshalb den Sparmaßnahmen des FCB zum Opfer fallen. Im Bericht wird erwähnt, dass die Personalie Coman bei Liverpool mit Diogo Jota verknüpft sein soll. Wenn die "Reds" einen Jota-Abnehmer finden, würde dies das Interesse an Coman deutlich intensivieren.
Carney Chuckwuemeka (Borussia Dortmund) Der BVB plant einen irren Transfer-Tausch - Berichten des englischen Portals "Teamtalk" zufolge will die Borussia Carney Chukwuemeka unbedingt fest verpflichten. Derzeit ist der 21-Jährige vom FC Chelsea ausgeliehen - die Kaufoption soll bei 30 Millionen Euro liegen. Die Borussia möchte den Preis aber drücken und wäre demnach bereit, Jamie Gittens in einen möglichen Deal einzubinden...
Jadon Sancho (FC Chelsea) ... Neben Chuckwuemeka liebäugelt der BVB auch mit dem Ex-Borussen Jadon Sancho. Chelsea zeigt Interesse an Gittens - die Schwarz-Gelben würden den Flügelspieler für 60 Millionen ziehen lassen. Sancho, der von Manchester United an die Blues ausgeliehen ist, steht einer Rückkehr nach Dortmund wohl offen gegenüber. Der BVB hofft nun, einen Deal zu vereinbaren, der alle drei Profis einschließt.
Eliesse Ben Seghir (AS Monaco) Einem Bericht der "L'Equipe" zur Folge soll der FC Bayern Interesse an Flügelspieler Eliesse Ben Seghir zeigen. Der 20-jährige Marokkaner von der AS Monaco steht demnach ganz oben auf der Liste des deutschen Rekordmeisters. Sein Vertrag in Frankreich läuft noch bis 2027, der Marktwert wird auf 30 Millionen Euro taxiert. Neben den Münchnern sollen auch Manchester City, Liverpool und Liga-Konkurrent Bayer Leverkusen an dem Offensiv-Juwel interessiert sein.
Bernardo (VfL Bochum) Zuletzt wurde von der „Sport Bild“ berichtet, dass Eintracht Frankfurt kurz davor stehen soll, den Brasilianer Bernardo vom VfL Bochum im Sommer zu begründen. Nun berichtet die „Bild“, dass der Deal rund um den 29-Jährigen auf Eis liegen soll und sich die Hessen mit Alternativen beschäftigen dürften. Demnach führt eine Spur wohl …
Jan-Carlo Simic (RSC Anderlecht) ... zu Abwehrtalent Jan-Carlo Simic vom RSC Anderlecht. Der in Nürtingen geborene Deutsch-Serbe wurde einst beim VfB Stuttgart und den Stuttgarter Kickers ausgebildet und wechselte später zum AC Mailand. Mittlerweile steht Simic bei Anderlecht unter Vertrag und das noch langfristig bis zum Sommer 2029. Durch gute Leistungen in Belgien avancierte Simic mittlerweile zum serbischen A-Nationalspieler.
Thomas Müller (FC Bayern) Wie geht es für Thomas Müller nach seinem Ende beim FC Bayern im Sommer weiter? Laut "Bild" ist Vissel Kobe am 35-Jährigen interessiert. Bei dem japanischen Erstligisten spielten bereits Stars wie Lukas Podolski und Andres Iniesta. Ein Wechsel des Offensivspielers nach Japan gilt aber als unwahrscheinlich, demnach ist ein Neuanfang in der MLS aktuell die wahrscheinlichste Option.
Tim Kleindienst (Borussia Mönchengladbach) Kommt es nach nur einem Jahr wieder zur Trennung zwischen Borussia Mönchengladbach und Stürmer Tim Kleindienst? Der laufstarke Angreifer soll im Fokus mehrerer Vereine stehen, berichtet die "Sport Bild". Die Borussia will den Nationalspieler demnach nicht verkaufen, muss sich aber aufgrund der angespannten finanziellen Lage ab 20 Millionen Euro gesprächsbereit zeigen. Kleindiensts Vertrag endet erst im Sommer 2028.
Ismael Doukoure (Racing Strasbourg) Nachdem Jonathan Tah zuletzt seinen Abgang im Sommer 2025 aus Leverkusen bestätigte, läuft bei Bayer die Nachfolger-Suche. Laut "L’Equipe" führt eine Spur zu Ismael Doukoure von Racing Strasbourg. Demnach soll die "Werkself" den 21-Jährigen auf dem Zettel haben, der sowohl im Abwehrzentrum als auch auf der rechten Außenbahn spielen kann. Doukoures Vertrag ...
Ismael Doukoure (Racing Strasbourg) ... läuft nur noch bis zum Sommer 2026, soll zudem eine Ausstiegsklausel beinhalten. Im Sommer 2024 soll sich Doukoure schon mit Leverkusens Bundesliga-Rivale VfL Wolfsburg über einen Wechsel einig gewesen sein, allerdings platzte ein Transfer dem Bericht nach wegen einem Veto der Vereinsführung der Franzosen.
Julian Brandt (Borussia Dortmund) Der SV Werder Bremen soll einen möglichen Transfer von Julian Brandt verfolgen. Die Situation des BVB-Stars wird laut "SKY" intensiv verfolgt. Seine aktuelle Saison läuft durchwachsen, angeblich darf er einen neuen Verein suchen. Der gebürtige Bremer sagte Anfang 2023 bei "Sport1": "Ich habe mir als kleines Kind immer vorgenommen, dass ich Profi werde und irgendwann wieder nach Bremen zurückkehre". Der 28-Jährige hat noch einen Vertrag bis 2026. Das geschätzte Jahresgehalt von neun Millionen Euro wäre für die Bremer kaum bis gar nicht zu stemmen. Brandt müsste also für eine Heimkehr auf Geld verzichten.
Xavi Simons (RB Leipzig) Droht RB Leipzig ein herber Verlust im Sommer? Wie Transfer-Experte Fabrizio Romano berichtet, sieht Xavi Simons einen Wechsel weiterhin als konkrete Option an. Demnach wurden interessierte Klubs aus der Premier League darüber informiert, dass RB Leipzig eine Ablösesumme von rund 75 Millionen Euro anstrebt. Der 21-Jährige träumt derweil wohl von einem Wechsel zum FC Barcelona. Dies sei derzeit jedoch unwahrscheinlich.
Ko Itakura (Borussia Mönchengladbach) 2022 kam Ko Itakura für fünf Millionen Euro von Manchester City zu Borussia Mönchengladbach und erwies sich als echter Glücksgriff. Der Japaner bildet mit Nico Elvedi die robuste Innenverteidigung und ist dementsprechend heiß begehrt. Die "Rheinische Post" listet nationale und internationale Interessenten auf ...
Ko Itakura (Borussia Mönchengladbach) ... Demnach sind mit dem FC Bayern, dem BVB, Leverkusen und Frankfurt vier Bundesligisten interessiert, zudem namentlich nicht genannte Vereine aus England, Spanien, Frankreich und den Niederlanden. Der Vertrag des Verteidigers endet 2026. Kann ihn Gladbach nicht zu einer Verlängerung bewegen, müsste er wohl im Sommer verkauft werden, um eine Ablöse zu kassieren.
Fabio Silva (UD Las Palmas/ausgeliehen von Wolverhampton) Eintracht Frankfurt hat Erfahrungen mit Stürmern, die vorzeitig den Verein verlassen. Daher bauen die Hessen bei Hugo Ekitike offenbar jetzt schon vor. Für den Fall, dass sie den Franzosen mit Vertrag bis 2029 im Sommer schon wieder ziehen lassen müssen, haben sie offenbar in Fabio Silva einen möglichen Ersatz im Blick. Nach "Sky"-Informationen hat es bereits Gespräche mit der Seite des 22-Jährigen gegeben, der derzeit von den Wolverhampton Wanderers an Las Palmas ausgeliehen ist.
ran: Sie sind vor 20 Jahren als Spieler nach Leverkusen gekommen und haben deutlich schlechtere Phasen erlebt, vom Verpassen des Europacups bis zur bitteren Niederlage im DFB-Pokalfinale 2009, wo es danach sehr massive Kritik am fehlenden Siegergen des Klubs gab. Haben Sie sich diesen Turnaround vorstellen können zu einem Erfolgsklub, der mittlerweile vielen als Vorbild gilt?
Rolfes: Ja, das habe ich mir vorstellen können. Ich bin ehrlich: Dass ich hier in zehn Jahren als Spieler keinen Titel gewonnen habe, das hat mich schon gewurmt und da habe ich immer gedacht, das kann es in deiner Karriere im Fußball auf und neben dem Platz nicht gewesen sein. Daher war es mein Antrieb, dann in einer anderen Funktion die Voraussetzungen für einen Erfolg wie im Vorjahr zu schaffen.
ran: Glauben Sie, dass das Ende der titellosen Zeit im gesamten Verein, beim Umfeld und den langjährigen Fans emotional eine Bremse gelöst hat, weil das Stigma von "Vizekusen" bis zum Sommer irgendwo in den Kleidern gesteckt hat?
Rolfes: Ja, absolut – diese Bremse ist gelöst. Was wir noch immer spüren, ist, dass wir diesen "Point of no Return" in der vergangenen Saison gemeistert haben. Als wir gewinnen mussten, haben wir gewonnen und sind nicht an der Herausforderung gescheitert. Jeder Verein hat seine Historie und wenn die bezüglich der Meisterschaft eher schwierig besetzt ist, kann es große Energie und auch Selbstvertrauen freisetzen, so ein Trauma zu durchbrechen. Das spürt man in dieser Spielzeit, auch im Stadion. Das Double hat viele Kräfte freigesetzt.
Simon Rolfes: Erfolg im Mannschaftssport hängt nie von einer Person ab
ran: Nicht nur für den "kicker" war Xabi Alonso als Baumeister des Triumphs die Persönlichkeit des Jahres. Wie schwer ist die Aufgabe, den Erfolgskurs von dieser "Lichtgestalt" möglichst unabhängig zu machen, um für den Tag X gerüstet zu sein, wenn er den Verein verlässt – wann auch immer das sein wird?
Rolfes: Zum einen hängt der Erfolg im Mannschaftssport nie von einer Person ab, egal, wer es ist. Und trotzdem sind natürlich herausragende Trainer oder Spieler ein wichtiges Puzzlestück des Erfolgs. Deswegen redet man ja auch von Unterschiedsspielern – aber auch die brauchen das Team auf und neben dem Platz. Seit ich 2018 bei Bayer 04 die Verantwortung für die Transfers übernommen habe, haben wir immer wieder extrem wichtige Spieler abgeben müssen wie Kai Havertz oder nicht zu vergessen vor der Double-Saison Moussa Diaby als unseren damals besten Angreifer. Daher war es immer unsere Aufgabe, Spieler zu verpflichten, die internationales Toplevel erreichen können. Das ist uns in den vergangenen Jahren gelungen. Wir haben hier ein Fundament geschaffen und sind gut aufgestellt, auch Abgänge zu kompensieren. Das wird immer der Weg von Bayer 04 sein. Und natürlich galt und gilt das genauso für die Trainerposition.
ran: Einer der wichtigsten Zugänge vor der vergangenen Spielzeit war sicher Granit Xhaka. Der hat jetzt erklärt, er wolle zum jetzigen Zeitpunkt nicht über mögliche Titel reden, weil dieses Schritt-für-Schritt-Denken das Erfolgsrezept im letzten Jahr gewesen sei. Welche Ziele geben Sie als sportlich Verantwortlicher für die Rückrunde aus?
Zuschauertabelle 2024 im deutschen Fußball: Acht Zweitligisten unter den Top 20
Zuschauertabelle 2024: Diese Klubs lockten die meisten Fans in die Stadien Der deutsche Fußball boomt weiterhin, Woche für Woche pilgern zehntausende Fans in die Stadien der Republik. Welche Klubs durften im Kalenderjahr 2024 im Schnitt die meisten Fans in ihren Arenen begrüßen? ran zeigt die Zuschauertabelle - in der auch viele Zweitligisten vorkommen. (Quelle: transfermarkt.de; Hinweis: Nur Ligaspiele berücksichtigt)
1. Platz: Borussia Dortmund - Schnitt: 81.365 - Stadion: Signal Iduna Park - Kapazität: 81.365
Rolfes: Granit meint diese uneingeschränkte Fokussierung auf den nächsten Schritt. Die Mannschaft hat eine unbändige Energie und den Willen, den jeweiligen Moment erfolgreich zu gestalten. Und ich glaube, dass das auch viele Zuschauer fasziniert hat: Dieser Ehrgeiz, jedes Spiel gewinnen statt den Erfolg verwalten zu wollen. Aus diesem Grund ist ja auch jeder Spieler Profi geworden: Weil er als Kind die Liebe zum Fußball und die Freude am Spiel und am Gewinnen entdeckt hat. Wenn wir diesen Siegeswillen weiter zeigen, werden wir sehr viele Spiele gewinnen, sehr viele Punkte holen und auch in schwierigen Momenten erfolgreich sein.
ran: Trotz oder gerade wegen des Erfolgs im Vorjahr ist die Mannschaft etwas schwer in die neue Saison gekommen, war vor allem defensiv anfälliger als gewohnt. Ist der Turnaround nach dem 1:1 gegen Bochum mit danach acht Pflichtspielsiegen in Folge umso positiver zu bewerten?
Rolfes: Ja. Natürlich war uns diese Herausforderung durchaus bewusst und in gewisser Weise ist es nach so einem Jahr sowie der anschließenden EM und Copa America für die meisten Stammspieler auch menschlich, dass hier und da ein paar Prozent fehlen. Wobei nicht viel gefehlt hat. Aber die Summe der kleinen Teile war dann insgesamt zu viel, so dass wir uns einfach ein paar Unentschieden auch dämlich eingefangen haben. Und nach dem Spiel in Bochum ist das Fass übergelaufen und der Frust war extrem. Das hat uns geärgert und andererseits total motiviert. Wir haben alle hart gearbeitet und diesen Spirit wiedergefunden und diese Vorfreude auf die jeweils nächste Aufgabe entwickelt. Das freut mich natürlich sehr.
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Simon Rolfes: "Unsere Ambition war die Rückkehr zur eigenen Stärke"
ran: Sie konnten den Rückstand auf Tabellenführer FC Bayern auf vier Punkte reduzieren. Trotzdem hat Max Eberl jetzt gesagt, die Bayern seien der Verfolger von Leverkusen, weil Sie ja der amtierende Meister sind. Mussten Sie bei dieser Aussage schmunzeln?
Rolfes: Bayern München wird aufgrund des Etats im Vergleich zur Konkurrenz immer die Favoritenrolle einnehmen müssen. Ob Max Eberl das will oder nicht. Es gab ja aus München in den vergangenen Wochen verschiedene Aussagen zur Tabellensituation, auch von Uli Hoeneß. Das hat uns ehrlicherweise gar nicht interessiert. Sondern unsere Ambition war die Rückkehr zur eigenen Stärke. Damit wollen wir die Liga spannend machen und in allen Wettbewerben erfolgreich sein. Und wer was wie angeblich schon sicher hat oder nicht, ist mir ziemlich egal.
ran: Hätten Sie nach der Siegesserie zuletzt gerne auf die Winterpause verzichtet oder sehen Sie Bayer 04 nach der kurzen Vorbereitung gerüstet für den Restart am Freitag in Dortmund?
Rolfes: Es war gut, ein bisschen durchzuatmen und es war ja eine wirklich überschaubare Pause, die allen gutgetan hat. Sorgen hatte ich da keine, denn wir haben eine gute Mannschaft. Der Spirit und die Mentalität, die uns vor dem Jahreswechsel ausgezeichnet hat, war auch in den ersten Trainingseinheiten sofort wieder spürbar. Daher bin ich optimistisch, dass wir an unsere jüngsten Leistungen aus dem Vorjahr anknüpfen können.
ran: Auf dem Papier fahren Sie als Favorit zum BVB. Wie schwer wird die Herausforderung?
Rolfes: Ich habe mich auf die Spiele gegen Dortmund schon als Spieler immer gefreut. Und ich denke, auch für die Fans ist so ein Flutlichtspiel am Freitagabend im ausverkauften Stadion zum Wiederbeginn der Bundesliga eine tolle Sache. Dortmund ist gerade zu Hause immer eine starke Mannschaft mit hervorragenden Einzelspielern, auch wenn sie aktuell tabellarisch ein bisschen weiter hinter uns stehen. Aber auch wir sind stark und mit diesem Ehrgeiz und Selbstverständnis, zu gewinnen, fahren wir dahin.
Simon Rolfes: "Fände es viel schlimmer, wenn es keine Gerüchte gibt"
ran: Florian Wirtz ist gerade vom "kicker" in die Weltklasse erhoben worden, noch vor Jamal Musiala. Hat er aus Ihrer Sicht diese Saison nochmal einen Schritt nach vorne gemacht?
Rolfes: Die Technik und die Qualität hat Florian schon vor zwei Jahren gehabt. Aber er wird natürlich erfahrener, macht mehr große Spiele in der Champions League und vorher bei der Europameisterschaft im eigenen Land. Da hat er viele neue Sachen kennengelernt und ist auch als Persönlichkeit gereift. Er hat bei uns ein Umfeld und alle Möglichkeiten, um sich als Spieler und Mensch weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.
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Bundesliga: Die Tabelle der xGoals - so sähe die Liga nach erwarteten Toren aus
Die xG-Tabelle der Bundesliga Seit einigen Jahren messen Statistiker die zu erwarteten Tore der Bundesliga-Klubs - ein Messwert für die Effizienz im Abschluss. Die daraus resultierende Tabelle weicht vom tatsächlichen Tableau der ersten 15 Spieltage ab. ran schaut auf die Tabelle der expected Goals - kurz xG.
xG-Tabellenplatz 1: FC Bayern München Tatsächlicher Tabellenplatz: 1 xG-Punkte: 45 Tatsächliche Punkte: 36
ran: Sie haben im Vorgespräch gesagt, dass Sie keine Wasserstandsmeldungen mehr zu Vertragsfragen geben wollen, auch bei Wirtz und Alonso. Aber das Thema wird ja bleiben. Wie wollen Sie bis zum Sommer damit umgehen, dass es vor allem bei den beiden immer wieder Nachfragen und beinahe tägliche neue Gerüchte geben wird?
Rolfes: Gerüchte gehören in diesem Geschäft dazu und ich fände es viel schlimmer, wenn es keine Gerüchte gibt, denn dann wären unsere Spieler oder der Trainer nicht interessant und wir wären nicht erfolgreich. Nur geht es bei diesen Gerüchten eigentlich immer um die Zukunft, aber entscheidend für den Erfolg ist die jetzige Saison. Mit dem Kader, den wir im Moment haben, wollen wir das Maximum herausholen. Darüber hinaus wird es bei uns sicher immer wieder Änderungen in der Mannschaft geben. Die Kaderplanung gehört zu unserem Job, genauso wie die Gerüchte dazugehören. Aber die Fokussierung auf das hier und jetzt kommt mir dabei manchmal etwas zu kurz.
ran: Zum hier und jetzt: Sie hatten die Hoffnung, dass möglichst alle verletzten Spieler wieder zurückkommen. Jetzt sind Xhaka und Boniface angeschlagen, zudem hat sich Belocian schwer verletzt. Wie bewerten Sie die Situation, auch mit Blick auf mögliche Wintertransfers?
Rolfes: Bei Granit müssen wir abwarten, er könnte noch für Dortmund fit werden. Bei Boni gab es eine kleine Verzögerung beim Heilungsverlauf, aber er ist wieder auf dem Weg. Das gilt auch für Amine Adli, auch wenn es da sicher noch ein wenig dauern wird. Bitter ist wirklich die Verletzung von Jeanuel Belocian, der nach seinem Kreuzbandriss bis Saisonende ausfällt. Aber dass alle Spieler fit waren, hatten wir auch in der Hinrunde nicht. Deswegen werden wir uns gut überlegen, welche Möglichkeiten es gibt und ob es sinnvoll ist, noch etwas zu machen. Das ist offen. Denn wir haben nach wie vor einen Kader mit viel Qualität und auch viel Flexibilität.