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Bundesliga: Fünf Gewinner und fünf Verlierer der Hinrunde 2025/26
- Veröffentlicht: 28.12.2025
- 19:13 Uhr
- Julian Erbs
Die ersten 15 Spiele sind absolviert. ran kürt fünf Gewinner und fünf Verlierer der Bundesliga-Hinrunde 2025/26.
von Julian Erbs
Die Bundesliga ist in der Winterpause, 15 von 34 Bundesligaspielen sind absolviert.
Der FC Bayern führt die Tabelle souverän an, dahinter hat sich ein enges Rennen zwischen mehreren Teams entwickelt, während auch im Tabellenkeller der Kampf um Punkte bereits voll entbrannt ist.
Wie in jeder Saison gibt es Breakout-Spieler, Überraschungsmannschaften und gelungene Transfers, aber ebenso Enttäuschungen, Teams, die unter ihren Möglichkeiten bleiben, und klare Flops.
Grund genug für ran, fünf Gewinner und fünf Verlierer der Hinrunde der Bundesliga-Saison 2025/26 zu küren.
Gewinner: Alle Transfers von Hoffenheim
Innerhalb von zwei Transferperioden haben Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker und der Technische Direktor Paul Pajduch die TSG Hoffenheim grundlegend umgebaut. Vor allem die Sommertransfers erwiesen sich als Volltreffer: Mittelfeldspieler Leon Avdullahu, Innenverteidiger Alban Hajdari, der Sechser Wouter Burger sowie die Defensivakteure Bernardo und Vladimir Coufal gehören ebenso zum festen Stamm wie Stürmer Tim Lemperle und Leih-Rückkehrer Fisnik Asllani.
Sie alle tragen maßgeblich zur äußerst erfolgreichen ersten Saisonhälfte der TSG bei - und das bei Investitionen von insgesamt "nur" rund 17 Millionen Euro. Ein starkes Ergebnis für Schicker und sein Team.
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Gewinner: Luka Vuskovic
Ein Nachname mit bitterem Beigeschmack für HSV-Fans: Vuskovic. Der große Bruder Mario wurde in 47 Pflichtspielen zum Leistungsträger, ehe er in einem der umstrittensten Dopingfälle des Fußballs eine vierjährige Sperre erhielt. Im vergangenen Sommer verpflichtete der HSV dessen 18-jährigen Bruder auf Leihbasis von Tottenham Hotspur - ein Transfer, der sich als Volltreffer erwies.
In 15 Einsätzen erzielte der Innenverteidiger zwei Tore, darunter ein "Tor-des-Jahres"-Anwärter im Nordderby gegen Werder Bremen, und überzeugte mit Souveränität und Reife. Zudem bewies er Handlungsschnelligkeit, als er nach einem Zusammenprall gegen Eintracht Frankfurt seinem Gegenspieler Rasmus Kristensen die Zunge aus dem Rachen zog. Vermutlich bleibt er nur eine Saison, unabhängig davon war die Leihe ein starker Schachzug von Sportvorstand Stefan Kuntz.
Gewinner: Yan Diomande
Zehn Spiele, zwei Tore und eine Vorlage in LaLiga für CD Leganes reichten RB Leipzig im Sommer aus, um die Ausstiegsklausel in Höhe von 20 Millionen Euro zu ziehen - bei einem damaligen Marktwert von lediglich 1,5 Millionen Euro. Ein Investment, das sich voll ausgezahlt hat: In Leipzig kommt Diomande nach 16 Einsätzen bereits auf zehn Scorerpunkte und hat sich zu einem der Shootingstars der Bundesliga entwickelt.
Zudem ist sein Marktwert laut "transfermarkt.de" seit dem Wechsel um 43,5 Millionen Euro gestiegen. Diomande gilt mittlerweile als einer der begehrtesten Spieler Europas, weshalb RB Leipzig eine Ablösesumme von rund 100 Millionen Euro aufruft. Selbst wenn er den Klub schon bald wieder verlassen sollte, war der Transfer ein herausragendes Beispiel für erfolgreiches Scouting der Leipziger.
Gewinner: Said El Mala und Lennart Karl
Vor der Saison wohl nur Hardcore-Fans des 1. FC Köln oder des FC Bayern ein Begriff, sind Lennart Karl und Said El Mala ein halbes Jahr später in ganz Fußball-Deutschland bekannt. Der 17-jährige Karl spielte sich mit seiner Unbekümmertheit in die Startelf des FC Bayern und zählt mit einem Marktwert von rund 60 Millionen Euro bereits zu den vielversprechendsten Talenten weltweit.
Sein Pendant Said El Mala sorgt beim 1. FC Köln für ähnliche Schlagzeilen. Der 19-Jährige kommt in seinen ersten 15 Bundesligaeinsätzen auf neun Scorerpunkte, sein Marktwert liegt bei etwa 40 Millionen Euro und nahezu jeder europäische Topklub hat ihn auf dem Zettel.
Beide sind eine klare Bereicherung für die Bundesliga - und perspektivisch auch für die deutsche Nationalmannschaft.
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Gewinner: Max Eberl
Die Kritik, der sich Bayern-Sportvorstand Max Eberl in diesem Sommer ausgesetzt sah, war enorm. Sowohl externer Druck als auch interner Gegenwind, unter anderem von Klublegende Uli Hoeneß, waren dauerhaft spürbar - Eberl wurde vorschnell zum Sündenbock erklärt. Internationale Medien verspotteten den FC Bayern dafür, sich auf dem Transfermarkt angeblich nur Absagen einzuhandeln.
Ein halbes Jahr später zeigt sich ein völlig anderes Bild. Der FC Bayern führt die Bundesliga souverän an, der bewusst schlank gehaltene Kader eröffnet Talenten wie Lennart Karl neue Chancen und die Transfers von Jonathan Tah und Luis Diaz erwiesen sich als Volltreffer. So laut die Kritik an der Transferpolitik und Max Eberl im Sommer war, so angebracht ist nun auch eine klare Entschuldigung.
Verlierer: Sandro Wagner
Wohl kaum ein Bundesliga-Trainer polarisierte in so kurzer Zeit so stark wie Sandro Wagner beim FC Augsburg. Wagner, zuletzt als Co-Trainer von Bundestrainer Julian Nagelsmann aktiv, gilt zweifellos als einer der spannendsten jungen Trainer in Deutschland.
Aber eben auch als jemand, der mit seine Meinung nicht hinter dem Berg hält. Ob als Spieler oder TV-Experte, Wagner stand seit jeher für forsche und polarisierende Aussagen.
Auch in Augsburg hielt sich Wagner nicht zurück. Besonders in Erinnerung blieb seine Aussage nach der 2:3-Niederlage gegen den FC Bayern, als er den FC Augsburg qualitativ auf eine Stufe mit dem Rekordmeister stellte.
Für die einen war das authentisch, für andere zu viel Selbstinszenierung. Auch im Augsburger Fanlager regte sich schnell Widerstand, sogar Stadionproteste wurden laut. Und so war das erste Bundesliga-Gastspiel Wagners nach nur zwölf Bundesligaspielen bereits wieder beendet.
Wagner holte in diesem Zeitraum lediglich drei Siege, zudem schied der FCA in der zweiten Runde des DFB-Pokals aus. Die Trainer-Karriere des Hoffnungsträgers hat eine erste Delle bekommen.
Verlierer: Der Dortmunder Sturm
Serhou Guirassy, Karim Adeyemi, Fabio Silva - ein zusammengerechneter Marktwert von rund 128 Millionen Euro und eigentlich geballte Offensivqualität. Beim BVB läuft jedoch vieles anders als erwartet. Guirassy steckt nach starkem Saisonstart in einer deutlichen Formkrise, erzielte in den vergangenen zehn Spielen nur zwei Treffer und fiel zudem mit Unzufriedenheit und Diskussionen bei Auswechslungen auf.
Adeyemi, der im Herbst zwischenzeitlich in guter Form war, sorgte zuletzt mehrfach für negative Schlagzeilen - unter anderem durch einen 450.000-Euro-Strafbefehl wegen unerlaubten Waffenbesitzes, den der Nationalspieler mit der Bestellung einer Mystery-Box bei Tiktok erklärte, sowie durch einen Wutausbruch nach einer Auswechslung.
Und Fabio Silva zeigt in seinen kurzen Einsatzzeiten zwar regelmäßig vielversprechende Ansätze, erhält jedoch kaum Spielpraxis, da Trainer Niko Kovac weiterhin am kriselnden Guirassy festhält. Zu wenig für drei Spieler solcher Qualität.
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Verlierer: Mainz 05
In der vergangenen Saison noch die große Überraschungsmannschaft der Liga, die sich dank Platz sechs sogar für die Conference League qualifizieren konnte, sieht sich Mainz 05 in dieser Spielzeit mit einer völlig anderen Realität konfrontiert. Nach 15 absolvierten Partien steht lediglich ein Sieg zu Buche, acht Punkte bedeuten Rang 18. Trainer Bo Henriksen wurde inzwischen entlassen, Urs Fischer übernahm den Posten.
Sportvorstand Christian Heidel gelang es im Sommer nicht, den Abgang von Torjäger Jonathan Burkardt adäquat zu kompensieren. Hinzu kommt ein deutlicher Formabfall von Leistungsträgern der vergangenen Saison, wie etwa bei Paul Nebel, Dominik Kohr oder Philipp Mwene.
Auch die Sommerneuzugänge Benedict Hollerbach, William Boving und Sota Kawasaki konnten bislang kaum Impulse setzen. Nach einer katastrophalen Hinrunde steht Mainz vor einer äußerst schwierigen Rückrunde.
Verlierer: Defensive von Eintracht Frankfurt
In der vergangenen Saison stellte Eintracht Frankfurt noch die viertbeste Defensive der Bundesliga. Eine Halbserie später zeigt sich jedoch ein komplett anderes Bild: 30 Gegentore in 15 Spielen bedeuten aktuell die zweitschlechteste Abwehrbilanz der Liga. Begonnen hat der Absturz mit anhaltender Unsicherheit auf der Torhüterposition. Torwarttalent Kaua Santos löste Sommer-Neuzugang Michael Zetterer nach überstandener Verletzungspause ab, wurde nach mehreren schwachen Auftritten jedoch wieder durch den routinierten Keeper ersetzt.
Hinzu kommen Formschwächen in der Defensive. Leistungsträger wie Robin Koch und Nnamdi Collins wirken ungewohnt fehleranfällig. Zu den wenigen Lichtblicken zählen bislang die Außenverteidiger Nathaniel Brown und Rasmus Kristensen. Zudem wurde der Abgang von Tuta unterschätzt, der der Frankfurter Abwehr zuvor Stabilität und Flexibilität verliehen hatte.
Verlierer: Der VAR
Es ist eines der ermüdendsten Themen der vergangenen Jahre - und ein Ende ist weiterhin nicht in Sicht. Auch in der Hinrunde der Bundesliga 2025/26 sorgte der VAR erneut für hitzige Diskussionen. Drei umstrittene Elfmeter im Derby zwischen Köln und Gladbach führten dazu, dass beide Trainer ihren Frust nach dem Spiel offen äußerten.
Der Nicht-Eingriff des Videoassistenten vor dem Dortmunder Führungstreffer gegen Gladbach vor der Winterpause, obwohl diesem ein klares Foul von Guirassy vorausging, war eine weitere von mehreren strittigen Szenen mit Beteiligung der Video-Schiris im Kölner Keller.
Zudem werden Abseitsentscheidungen immer häufiger im Millimeterbereich gefällt, eine klare Linie ist immer noch nicht zu erkennen. Der Spielfluss leidet, viele Entscheidungen bleiben unverständlich - der VAR zählt damit erneut zu den Verlierern der Hinrunde.
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