Ein Kommentar von ran-Redakteur Stefan Kumberger
Christoph Freund beim FC Bayern München: Der wahre Top-Transfer - ein Kommentar
- Aktualisiert: 19.07.2023
- 11:43 Uhr
- ran.de / Stefan Kumberger
Mit der Verpflichtung von Christoph Freund ist dem Rekordmeister ein Überraschungs-Coup gelungen. Dass der kommende Sportdirektor ein Fachmann ist, steht außer Frage. Viel wichtiger ist, dass die Bayern alte Fehler nicht wiederholen. Ein Kommentar.
Ein Kommentar von Stefan Kumberger
Im Fußball-Business passiert es selten, dass man über einen Menschen ausschließlich Gutes hört. Christoph Freund ist ein solcher Mensch.
Clever in Verhandlungen, ehrlich im Umgang mit Talenten, fachlich absolut top. Der neue Sportdirektor wird von allen Seiten gelobt.
Im Statement des FC Bayern heißt es von CEO Jan Christian Dreesen: "Wir freuen uns, dass wir einen so erfahrenen wie erfolgreichen Sportdirektor für den FC Bayern gewinnen konnten. Wir sind davon überzeugt, dass er der Richtige ist, um gemeinsam mit dem Trainerteam um Thomas Tuchel und dem Technischen Direktor Marco Neppe die Mannschaft künftig weiter zu stärken".
Die Bayern haben jeglicher Versuchung widerstanden
Die Münchner Führungsriege kann in der Tat stolz sein, Freund geholt zu haben. Nicht umsonst wäre der Österreicher vor knapp einem Jahr fast beim FC Chelsea gelandet. In der Branche hat er einen exzellenten Ruf.
Doch wichtiger ist: Die Bayern haben der Versuchung widerstanden, mit aller Macht einen "großen Namen" zu verpflichten. Statt sich in die Personalie Max Eberl zu verbeißen oder Michael Krösche aus dessen Vertrag in Frankfurt loszueisen, hat man in aller Ruhe (und Stille!) eine Schlüsselposition hervorragend besetzt.
Fast wäre zu befürchten gewesen, dass man an der Säbener Straße aus der Not heraus wieder einen Novizen verpflichtet.
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Endlich mal kein Neuling auf dem Sportdirektor-Posten
So geschah es 2017, als man nach einem Jahr ohne Sportdirektor plötzlich den noch unerfahrenen Hasan Salihamidzic aus dem Hut zauberte. Dass "Brazzo" im Spannungsfeld zwischen Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge, Fans und Medien relativ lange brauchte, um in die Spur zu finden, ist kein Geheimnis.
Auch 2009 setzte man mit Christian Nerlinger auf einen Neuling und scheiterte damit krachend im Jahr 2012.
Jetzt also der ruhige und seriöse Weg. Freund ist erfahren, aber gehört nicht zum alten Eisen. Er hat keinen großen Namen, hat sich aber einen Namen gemacht. Er kann also mit Selbstbewusstsein in seinen neuen Job starten, ohne alles neu lernen zu müssen.
Egal ob Harry Kane noch in diesem Sommer an die Isar wechselt: Christoph Freund ist der wahre Top-Transfer der Bayern.