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Dank van Marwijk: HSV 2.0 selbstbewusst und gefestigter

  • Aktualisiert: 29.09.2013
  • 15:23 Uhr
  • SID
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© imago
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Der Punktgewinn bei Eintracht Frankfurt war glücklich. Dank Bert van Marwijk blickten sie beim Hamburger SV dennoch einer neuen Zeitrechnung entgegen.

Frankfurt/Main - Der Punktgewinn war glücklich, vielleicht auch noch ein bisschen unverdient. Dank Hoffnungsträger Bert van Marwijk fieberten sie beim Hamburger SV trotzdem schon euphorisch einer neuen und endlich erfolgreichen Zeitrechnung entgegen. Denn das 2:2 (1:1) bei Eintracht Frankfurt, davon waren alle Protagonisten des noch wankenden Bundesliga-Dinos felsenfest überzeugt, war der erste Schritt in die richtige Richtung. Vielleicht sogar ein kleiner Vorgeschmack auf eine "Marwijk-Mania".

"Wir haben unter der Woche noch über unsere Situation gesprochen: Ein Platz im Tabellenkeller, die meisten Gegentore in der Liga, eine verunsicherte Mannschaft. Das war natürlich schwierig und das wussten wir auch. Wenn man dann auf das Spiel und unsere Leistung schaut, muss man sehr zufrieden sein", sagte der niederländische Trainer am Ende seines Interview-Marathons. Und vor allem: "Es war ein guter Anfang."

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Es entsteht eine "Marwijk-Mania"

Unzählige Journalisten hatten vor diesen Aussagen bereits an den Lippen des 61-Jährigen gehangen, aufmerksam den Ausführungen des Taktik-Fuchses gelauscht, der vor seinem Debüt auf der Trainerbank der Hanseaten ganz offensichtlich in die Rolle des Psychologen geschlüpft war und seinen Akteuren neuen Lebensmut einhauchte.

"Es waren ja nur ein paar Tage. Er hat viel mit uns gesprochen und uns mental gestärkt. Wir hatten keine Angst, Fußball zu spielen", sagte Kapitän Rafael van der Vaart. Ausgerechnet van der Vaart also, mit dem sich van Marwijk als Bondscoach in der Elftal noch heftig gezofft hatte, hob die Bedeutung des Neuen hervor.

"Wir hatten keine Angst, Fußball zu spielen."

Aber nicht nur der Leitwolf, der bis auf einen gefährlichen Freistoß gegen Frankfurt größtenteils abtauchte, schrieb van Marwijk den maßgeblichen Anteil am Teilerfolg zu. "Natürlich hatte er großen Einfluss", sagte Marcell Jansen: "Es gab ja auch Zeiten, da sind wir nach Gegentoren so richtig auseinandergefallen." Sportdirektor Oliver Kreuzer erkannte an diesem Abend, "dass wir aber an unserer Strategie festgehalten und unseren Plan umgesetzt haben. Das kann man auch am neuen Trainer festmachen."

Tatsächlich trat die HSV-Mannschaft, vor allem was den Umgang mit Rückschlägen anging, an diesem Abend in neuem Gewand auf. Ausgerechnet nach den Gegentoren von Johannes Flum (31.) und Marco Russ (54.) hatten die Rothosen in beiden Halbzeiten ihre beste Phase, wurden mit den Treffern von Pierre-Michel Lasogga (45.+3) und Jansen (86.) belohnt. "Wir leben noch. Das müssen wir aus diesem Spiel mitnehmen", sagte Heiko Westermann, der trotz allem noch "leichte Fehler" ausmachte, die "in Zukunft abgestellt werden müssen."

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Jansen befreit den HSV

Natürlich erkannte diese auch der erfahrene Fußballlehrer van Marwijk. "Wir haben vor allem im Mittelfeld viele junge Spieler. Natürlich machen sie Fehler", sagte er. Aber um ihnen Selbstvertrauen zu geben und den Rücken zu stärken, habe er sie bewusst auf dem Platz gelassen. "Und in der zweiten Halbzeit haben sie mir das zurückgezahlt und wieder den Ausgleich geschossen. Das sagt viel über den Charakter aus, der Punktgewinn war nicht unverdient", meinte er.

Angesichts zweier vergebener Führungen sprach sein Frankfurter Kollege Armin Veh hingegen nicht von einem Punktgewinn, sondern -Verlust. "Wir sind natürlich sehr enttäuscht. Ich kann mich an keine HSV-Chance aus dem Spiel heraus erinnern", sagte der ehemalige HSV-Trainer.

Viel Zeit zum Jammern bleibt den Marathon-Männern vom Main allerdings nicht. Am Donnerstag geht es für die Hessen in der Europa-League bei Apoel Nikosia weiter - das fünfte Spiel binnen 15 Tagen. "Das steckt uns schon ein bisschen in den Beinen, aber vor allem im Kopf. Dennoch wollen wir in Zypern gewinnen", sagte Marco Russ.


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