Bundesliga
Eintracht Frankfurt: Karim Adeyemi sieht kein Foul - "Ist mir egal"
- Aktualisiert: 30.10.2022
- 11:12 Uhr
- ran.de
Im Spiel gegen Borussia Dortmund bleibt nach einem Schubser von Karim Adeyemi ein Elfmeterpfiff für Eintracht Frankfurt aus. Danach ist die Wut bei der Eintracht groß. Der Übeltäter ist sich keiner Schuld bewusst.
München - Seine Meinung hatte Karim Adeyemi in dem ganzen Trubel nach dem Topspiel ziemlich exklusiv.
Für ihn war die Szene in der 42. Minute nämlich "gar kein Foul. Ich weiß nicht, gefühlt war ich Körper an Körper mit ihm. Deswegen fand ich, dass es richtig vom Schiedsrichter war", sagte der BVB-Offensivmann. Und sorgte mit seiner Wahrnehmung für allgemeine Verwunderung.
Referee Sascha Stegemann verzichtete bei der 1:2-Niederlage von Eintracht Frankfurt gegen Borussia Dortmund am Samstagabend nach einem Schubser von BVB-Profi Adeyemi auf einen Elfmeter-Pfiff. Stegemann hatte nicht auf Strafstoß, sondern auf ein direkt nach dem Schubser von Adeyemi folgendes Handspiel des Dänen Jesper Lindström entschieden. Dies hatte einen Freistoß für die Schwarz-Gelben zur Folge.
Schiedsrichter Stegemann gibt Fehlentscheidung zu
Was Adeyemis Statement noch exklusiver machte, war die Tatsache, dass Stegemann nach dem Spiel zugab, dass er nach Ansicht der TV-Bilder auf Elfmeter entschieden hätte. "Auf dem Spielfeld stellte sich die Situation so dar, dass es zu einem normalen Körperkontakt zwischen den Spielern Adeyemi und Lindström kam, bei dem ich aber kein klares Foul und keinen klaren Impuls erkennen konnte. Das habe ich entsprechend zum VAR nach Köln transportiert."
Die Frankfurter waren dementsprechend sauer. Nach der Partie richteten die Verantwortlichen deutliche Worte in Richtung des Schiedsrichter-Gespanns.
"Wenn wir diesen Videoassistenten haben, dann nutzt ihn halt. Wenn ihr ihn nicht nutzt, mein Gott, dann lasst es sein, stampft den Keller ein", wütete SGE-Sportvorstand Markus Krösche. Gleichwohl wollte er seine Kritik an den Unparteiischen aber nicht als "Alibi" für die Frankfurter Pleite verstanden wissen.
Markus Krösche wütend auf Schiedsrichter-Gespann
"Das sind so Sachen, die mir tierisch auf den Sack gehen", führte Krösche aus. "Wir haben diesen Assistenten. Dann frag ihn doch. Und wenn du dich dann anders entscheidest, ist das für mich vollkommen okay. Aber das ist ein Witz."
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In der Folge setzte Krösche zudem zu einer Grundsatz-Kritik am Videobeweis an:
"Wir haben diese Diskussion schon ein paar Mal gehabt. Wir haben 840 Mal darüber gesprochen mit den Klubs, mit den Schiedsrichtern. Ich habe keine Ahnung, ich weiß nicht, was sie machen, vor allem, wie sie ihn einsetzen. Mal setzen sie ihn ein, mal nicht. Das ist für mich - so können wir es nicht machen, so brauchen wir es nicht. Dann sage ich lieber, der Schiedsrichter macht eine Fehlentscheidung, das ist menschlich, kein Thema."
Das Problem sei die Antwort aus Köln geblieben. "Dort wurde die Situation überprüft und als nicht klar und offensichtlich falsch eingestuft. Deswegen lief das Spiel am Ende des Tages weiter."
Oliver Glasner: "Der Schiedsrichter wurde im Stich gelassen"
SGE-Trainer Oliver Glasner betonte, derSchiedsrichter sei im Stich gelassen worden: "Es kann passieren, dass du die Situation nicht so wahrnimmst, aber dann gibt es Schiedsrichter, die sich das in aller Ruhe am Bildschirm ansehen - vor-, zurückspulen, in Zeitlupe. Dann muss man sehen, dass es ein Elfmeter ist."
Vorstandssprecher Axel Hellmann fragte sich, wie es zu einer Diskrepanz zwischen Stegemann und Kölner Keller kommen könne: "Es muss doch die gleiche Wahrnehmung sein. Wenn wir die Schiedsrichter mit der VAR-Einführung in ihrer Souveränität beeinträchtigen, weil wir sagen, es gibt eine Instanz. Dann muss die Instanz aber auch richtig gucken und ein Signal geben", monierte Hellmann. Sonst mache man "unsere Schiedsrichter auf dem Platz zu Kasperle. Die Souveränität auf dem Platz muss die höchste sein. Und das sehe ich aktuell im Zusammenspiel nicht gewährleistet."
Karim Adeyemi ist die Wut "ganz egal"
In der laufenden Bundesliga-Spielzeit seien im Allgemeinen "schon viel zu viele Fehlentscheidungen zustande gekommen", ergänzte Kapitän Sebastian Rode: "Dann ist der VAR wirklich kontraproduktiv für alle Fußballbeteiligten."
Und Adeyemi?
Der zog in den sozialen Medien eine Menge Wut auf sich. Denn seine exklusive Meinung garnierte er auf die Frage, ob er die Wut und Verärgerung der Eintracht-Fans verstehen könne, mit einem Arroganz-Anfall: "Das ist deren Sache. Wir haben drei Punkte geholt, das ist mir eigentlich ganz egal."
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