Bundesliga
Eintracht Frankfurt: Nach "Tabubruch" härtere Maßnahmen gegen Ultragruppierungen geplant
- Aktualisiert: 14.08.2022
- 15:50 Uhr
- ran.de
Fan-Vorkommnisse bei Eintracht Frankfurt rund um das Bundesliga-Eröffnungsspiel gegen den FC Bayern München haben für Unverständnis gesorgt. Jetzt reagiert der Europa-League-Sieger darauf.
Frankfurt/München - Eintracht Frankfurt wird auf die Vorkommnisse beim Bundesliga-Eröffnungsspiel gegen den FC Bayern München (1:6) reagieren und für die Zukunft prophylaktische Maßnahmen ergreifen.
"Bannerklau mit Flucht übers Spielfeld, die gewaltsame Befreiung eines Flitzers aus den Händen des Ordnungsdienstes - wir reden hier, um es deutlich zu sagen, von Straftaten. Das können wir uns weder als Klub noch als verantwortlicher Veranstalter bieten lassen", sagte der auch für Fans zuständige Eintracht-Vorstand Philipp Reschke im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" und sprach von einem "Tabubruch".
Reschke wollte keineswegs ein Pauschalurteil fällen, er verwies trotz der negativen Imageauswirkungen dieses Verhaltens darauf, dass es "im Gesamtsaldo der letzten Jahre bitte nicht den leisesten Zweifel daran geben kann, dass unsere Fans sehr viel prägender für unser positives Image waren, als ihm geschadet zu haben".
Eintracht: Dialog bleibt im Zentrum
Es sei geboten "auch weiterhin, und solange die Füße tragen", den Dialog ins Zentrum zu rücken und "die inhaltliche Auseinandersetzung mit der organisierten Fanszene", führte der Jurist aus.
Gleichwohl stehe die Eintracht in der Pflicht, "den Verein und unsere Veranstaltung zu schützen. Wir werden daraus verschiedene Maßnahmen ableiten müssen - von der Anpassung des ordnungsdienstlichen Konzepts bis hin zur konsequenten rechtlichen Ahndung der Vorfälle im Innenraum", machte Reschke deutlich.
Wie die "F.A.S." ausführt, seien nach dem Bayern-Spiel mithilfe von Videoaufnahmen zügig Ermittlungen zur Identifizierung der Täter eingeleitet worden. Es drohten Haus- und Stadionverbot sowie womöglich Schadenersatzforderungen. Strafrechtliche Tatbestände, die in Betracht kämen, seien Hausfriedensbruch und Körperverletzung. Auch das wiederholte Zünden von Pyrotechnik in der Nordwestkurve und eine Rauch-Choreographie hatten für Kritik gesorgt.
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Eintracht und Geschlossenheit der Fanszene in Gefahr
Der Ruf nach deutlichen Sanktionen für bestimmte Ultragruppierungen sei summa summarum laut wie lange nicht mehr. Einheit und Geschlossenheit zwischen Verein und Kurve würden zunehmend in Gefahr geraten, "wenn wir es nicht schaffen, miteinander bestimmte Entwicklungen wieder zurückzudrängen und den Druck vom Kessel zu bekommen", sagte der 49-jährige Reschke.
Und weiter: "Nicht auszudenken, was für Auswirkungen beispielsweise ein Geisterspiel auf die ohnehin sensible Statik dieser Einheit hätte - auch innerhalb der Szene."
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