Anzeige
Bundesliga

FC Bayern München: Brisante Lage – Julian Nagelsmann kündigt Veränderungen an

  • Aktualisiert: 01.05.2022
  • 08:15 Uhr
  • ran.de / Andreas Reiners
Article Image Media
© IMAGO/Revierfoto

Der FC Bayern war beim 1:3 in Mainz nicht nur auf dem Platz peinlich. Die Lage beim Rekordmeister ist brisant. Trainer Julian Nagelsmann kündigt Konsequenzen und Veränderungen an.

München – Bo Svensson saß alleine auf dem Podium. 

Nur die Pressesprecherin nahm neben ihm Platz. Der Trainer des FSV Mainz 05 verzog allerdings keine Miene, auch wenn das Bild ein wenig seltsam war. Ähnlich skurril wie die Erklärung für die Abwesenheit des FC Bayern auf der obligatorischen Pressekonferenz. 

Reisestress. Die Bayern müssten ihren Flieger noch bekommen, so die Begründung. Aha.

Anzeige
Anzeige

Wie ein vergessener Termin

Es passte irgendwie in das Bild, das die Bayern abgaben, denn es wirkte schon auf dem Platz so, als käme dieses Spiel dem Meister zeitlich, geistig und auch körperlich irgendwie ungelegen. 

Wie ein vergessener und schnell noch eingeschobener Termin. Wie eine lästige Pflicht, die es zu erledigen gilt. Dementsprechend schlampig und schludrig wurde die Aufgabe dann auch gelöst.

Leidenschaftslos. Ideenlos. Kampflos. Saft- und kraftlos. Glanzlos. Ja, und lustlos. Nix war los mit den Bayern, eine Woche nach dem vorzeitigen Titelgewinn.

Mit dem 1:3 bei den Mainzern waren die Bayern daher noch gut bedient.

Anzeige
Anzeige
Felix Magath
News

Magath wirft Bayern Wettbewerbsverzerrung vor

Hertha-Trainer Felix Magath hat nach dem Spiel gegen Arminia Bielefeld den FC Bayern München kritisiert. Im Interview bei "Sky" machte der 68-Jährige seinem Ärger Luft.

  • 30.04.2022
  • 22:16 Uhr

Bedient war auch Bayern-Coach Julian Nagelsmann, der vor der PK noch in der Mixed Zone kurz mit den Journalisten sprach.

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Julian Nagelsmann: "Das funktioniert einfach nicht"

"Ich finde, dass wir immer eine gewisse Grundleidenschaft im Spiel benötigen. Die hatten wir heute nicht. Das ist zwar ein Stück weit menschlich, wenn du gerade Meister geworden bist", sagte er. 

Trotzdem trage man das Logo auf der Brust, und dann könne man nicht von der ersten Minute an neun Hundertprozentige kriegen. "Das funktioniert einfach nicht", stellte Nagelsmann klar. 

Was ihn nachdenklich macht: "Es sind zu viele Niederlagen in dieser Art." Fünf Pleiten kassierten die Bayern bereits in dieser Saison.

Eine Erklärung für diese Art von Auftritten hat Nagelsmann, er wird das aber nicht öffentlich ausdiskutieren. "Das sage ich intern, auch der Mannschaft. Aber nicht Euch, das ist nichts für die Medienwelt", so Nagelsmann. Eine Frage, die sich nach einer Häufung solcher Auftritte immer automatisch stellt: Hat der Coach noch die Rückendeckung der Kabine?

Fakt ist: Es kommt an der Säbener Straße im Moment eine Menge zusammen. Das enttäuschende Aus in der Champions League gegen den FC Villarreal. Der leidige Poker von Serge Gnabry. Die unklare Zukunft von Robert Lewandowski. Eine bleierne Unzufriedenheit, die sich über dem Klub breit macht. Positive Nachrichten verhallen ungehört, negative wirken nach.

Anzeige

Wann knallt es?

Alles scheint wie ein Pulverfass, das jederzeit explodieren, sich aber auch schnell wieder in Luft auflösen kann.

Es kommt dabei immer auf den Auslöser an. Der Endspurt in der Bundesliga hat trotz der zehnten Meisterschaft jede Menge Knall-Potenzial. 

Denn nach der Bayern-Pleite meldete sich Hertha-Trainer Felix Magath zu Wort. Er hatte mit seiner Hertha in Bielefeld einen Last-Minute-Ausgleich kassiert. Die Bayern spielen am nächsten Wochenende gegen Herthas Konkurrent VfB Stuttgart. Das Wort Wettbewerbsverzerrung macht nach einem lustlosen Frühsommer-Kick traditionell schnell die Runde.

"Für alle Mannschaften geht es bis zum letzten Spieltag noch um etwas. Ich weiß nicht, wie eine Mannschaft sagen kann: Für uns geht die Saison nicht bis zum Ende, wir machen drei Wochen vorher Schluss. Das dient nicht der Bundesliga und nicht dem Wettbewerb", sagte Magath, der zu dem Zeitpunkt allerdings nur das Ergebnis, nicht aber den Spielverlauf kannte bei "Sky".

Anzeige

"Sehr clever von ihm. Das wird er nicht ganz uneigennützig machen, schätze ich", konterte Nagelsmann. Magath solle sich das Spiel anschauen, dann könne er bei ihm anrufen, sagte Nagelsmann: "Ich spreche auch nicht über die Leistung von Hertha."

Anzeige

Den Moment nicht verpassen

Denn Nagelsmann hat eigene Probleme. Und kündigte Konsequenzen an. "Wenn es so wirkt, als ob wir irgendeinen Dienst abhalten müssen, ist der Punkt erreicht, wo wir etwas verändern müssen. Da sind wir gerade", sagt der 34-Jährige.

Auch hier ging er nicht ins Detail, wird aber nicht nur personelle Veränderungen meinen. Er verglich die Situation bei den Bayern mit einem DAX-Unternehmen, "das zu den erfolgreichsten gehören möchte", so Nagelsmann. 

Den Punkt dürfe man nicht verpassen, sagte er: "Ich bin kein Mahner, ich will nur, dass wir den Weg erfolgreich weitergehen und nicht irgendwann sagen: 'Scheiße, jetzt haben wir den Moment verpasst!'"

Denn dann wäre Reisestress das geringste Problem.

Du willst die wichtigsten Fußball-News, Videos und Daten direkt auf Deinem Smartphone? Dann hole Dir die neue ran-App mit Push-Nachrichten für die wichtigsten News Deiner Lieblings-Sportart. Erhältlich im App-Store für Apple und Android.