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FC Bayern München deklassiert Bayer Leverkusen: Ein Armutszeugnis für die Bundesliga - Kommentar

  • Aktualisiert: 01.11.2025
  • 23:55 Uhr
  • Martin Volkmar

Wie schon die anderen "Verfolger" kapituliert auch Bayer Leverkusen im "Topspiel" gegen Bayern München durch eine extrem hasenfüßige Herangehensweise. Doch die Münchner Dominanz schadet dem deutschen Fußball. Ein Kommentar.

Von Martin Volkmar

Mehr als drei Jahre mussten die erfolgsverwöhnten Münchner Bayern auf einen Bundesligasieg über den Emporkömmling aus Leverkusen warten.

Der 3:0-Heimerfolg am Samstag fiel um ein Tor niedriger aus als beim letzten Dreier gegen Bayer am 30. September 2022 (4:0). Und trotzdem ist seine Wirkung weitaus vernichtender als damals.

Seinerzeit nämlich lag der schwächelnde Rekordmeister nur auf Platz drei hinter Union Berlin und SC Freiburg. Und dass es am Ende doch noch zur 33. Meisterschaft reichte, lag weniger an den schwächelnden Bayern als daran, dass Tabellenführer Borussia Dortmund den Titel noch am letzten Spieltag gegen Mainz wegschenkte.

Zeiten, die dem Beobachter schon wieder ewig her erscheinen, ebenso wie die Ablösung des Abo-Titelträgers aus München durch die Leverkusener im Jahr danach.

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Leverkusen nicht mehr mit Bayern auf Augenhöhe

Denn die nach dem Totalumbruch im Sommer komplett neuformierte Werkself ist nicht mehr mit dem FCB auf Augenhöhe, das machte dieses aus Gästesicht extrem frustrierende "Topspiel" überdeutlich.

Bayers expected Goals-Wert von 0,12 (!) sprach Bände über die Harmlosigkeit des einstigen Bayern-Schrecks. Doch genauso enttäuschend war die hasenfüßige Herangehensweise der Mannschaft von Kasper Hjulmand, die sich wie ein unterklassiges Team im Pokal verhielt und von Beginn an weit zurückzog.

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Gegen Kim und Bischof wäre vielleicht was möglich gewesen

Dabei wäre vielleicht gegen die von Vincent Kompany fast vollständig umgebaute Startelf, in der sechs nominelle Ersatzspieler standen, etwas möglich gewesen. Wenn man etwa den defensiv oft anfälligen Minjae Kim oder den als Aushilfs-Linksverteidiger unerfahrenen Tom Bischof ein wenig unter Druck gesetzt hätte.

Doch statt diese Chance mutig am Schopfe zu packen, schauten die extrem passiven Leverkusener nur zu und ließen dann auch bei allen Gegentoren riesige Abstände zu ihren Gegenspielern.

Video: Andrich verzweifelt an Bayerns "Raketen"

Hätten die Bayern Ernst gemacht, anstatt sich nach der Pause für den Champions-League-Kracher bei Paris St. Germain am Dienstag (ab 21:00 Uhr im Liveticker) zu schonen, wäre der höchste Pflichtsieg über die Rheinländer (bisher 5:0 im September 1982) Formsache gewesen.

Doch diese Münchner können sich in der heimatlichen Liga bereits nahezu alles erlauben, sei es Totalrotation oder das frühzeitige Fuß vom Gas nehmen – schon jetzt glaubt eigentlich niemand mehr daran, dass Bayern nicht zum 35. Mal Meister wird.

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Leipzig und BVB spielen eigentlich eine gute Saison, aber ...

Dabei spielen die "Verfolger" RB Leipzig und Dortmund bislang gar keine so schlechte Saison. Die 20 Punkte des BVB nach neun Spieltagen hätten in den vergangenen zehn Jahren dreimal zur Tabellenführung gereicht, die Leipziger 22 Zähler sogar siebenmal.

Doch nicht nur spielen die Münchner mit ihren 15 Pflichtspielsiegen in Folge (davon neun in der Meisterschaft) in einer anderen Liga. Noch frustrierender für den neutralen Beobachter ist die Tatsache, dass der Tabellenzweite und -dritte bereits in der Allianz Arena gespielt haben und dabei komplett chancenlos waren.

Die Leipziger wurden zum Saisonstart mit 0:6 in alle Einzelteile zerlegt und agierten über 90 Minuten so passiv und ängstlich wie Dortmund in der ersten Halbzeit. Daher hatten die Schwarz-Gelben einfach nur Glück, dass die Bayern sie am Leben ließen und lediglich mit 1:0 in die Pause gingen.

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Video: Bischof zu seiner Traum-Vorlage

Immerhin: Im Gegensatz zu Leverkusen, Leipzig und fast allen anderen Rivalen in dieser Spielzeit wehrte sich der BVB nach dem Wechsel wenigstens und ließ die Gastgeber nach dem 1:2-Anschlusstreffer in der Schlussphase noch ein bisschen zittern.

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Auf Dauer kann sich der deutsche Fußball diese Dominanz nicht leisten

Traurig, dass sich Bayer selbst gegen Bayerns B-Elf ähnliches nicht zutraute – und insgesamt ein Armutszeugnis für die Bundesliga.

Eine dauerhafte FCB-Dominanz wie aktuell wird sich der deutsche Fußball nicht lange leisten können, denn nur ein spannender Titelkampf sorgt für Interesse und damit auch deutlich höhere TV-Erlöse, vor allem international.

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